BVB kommt aus dem Tabellenkeller heraus

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Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Langeweile an der Tabellenspitze, spannender Abstiegskampf. Dies sind die wesentlichen Wahrnehmungen des elften Spieltages in der Bundesliga, der am 25. Jahrestag des Mauerfalls von Berlin mit der Partie zwischen den Borussen aus Dortmund und Mönchengladbach und dem Ende zweier Serien seinen Abschluss fand.

Gruppenbild der Lippstädter BVB-Fans auf dem Weg nach Dortmund:Mit einem von den „Optimisten“ eingesetzten Omnibus besuchten am vergangenen Sonntagabend 40 Fußballfreunde von der Lippe das Match von Borussia Dortmund gegen Borussia Mönchengladbach.

Dortmund

Obwohl Dortmund eine famose Leistung bot, musste für die Borussia ein skurriles Eigentor des Gladbachers Christoph Kramer her, um den lang ersehnten Dreier holen. Damit endeten zwei Serien: 18 ungeschlagene Pflichtspiele der Mönche und fünf Ligapleiten der Schwarzgelben. Die Begegnung zwischen den Vettern aus Westfalen und vom Niederrhein offenbarte einmal wieder die enorme Schwäche der Dortmunder Chancenverwertung. 22 Torschüsse der Heimelf und einer der Gäste veranschaulichen dieses Dilemma des BVB, der von seinen Fans und den mit einem Bus angereisten Lippstädter „Optimisten“ mit großer Begeisterung begleitet wurde. Dieser glückliche Sieg hat die Crew von Jürgen Klopp aus dem Tabellenkeller herausgeholt und sie von einer großen Last befreit. Sie dürfte nun etwas gelöster in das für den nächsten Samstag in Paderborn anberaumte Westfalenderby gehen.

Paderborn

Auch beim elften Auftritt in der Bundesliga wollte das Team aus dem benachbarten Paderborn überzeugen und griff gleich nach den Beginn stark an. Aber nach nur sieben Minuten lag die von Andre Breitenreiter formierte Mannschaft schon mit 0:1 in Augsburg zurück. Zwei weitere Treffer bescherten den Domstädtern eine ärgerliche Niederlage, obzwar sie wesentlich häufiger in Ballbesitz waren und überdies die größere Ausbeute bei den Torschüssen (16:11) und Ecken (6:3) hatten. Doch das 3:0 der Augsburger war deutlich.

Gelsenkirchen

Diesmal ging die Mauertaktik von Roberto Di Matteo nicht auf. Mit 0:2 kassierten die Knappen in Freiburg eine klare Schlappe. Damit sind sie von den Champions-League-Plätzen fünf Punkte entfernt und dieser Form wohl kaum europacupreif. Wenn allerdings jetzt die Gelsenkirchener Misere auf den geschassten Übungsleiter Jens Keller abgeladen wird, ist dies ein unfaires Nachtreten. Es waren die Verantwortlichen am Schalker Markt die ihren von Beginn an kaum akzeptierten Coach fast zwei Jahre auf der Bank belassen haben.

Bremen

Offensichtlich hat der Trainerwechsel an der Weser (von Robert Dutt zu Volker Skripnik) zu einer Belebung beim SV Werder beigetragen. Im Duell mit den Stuttgartern, gleichfalls ein arg gefährdeter Club, gelang den Grünweißen mit dem 2:0 ein Befreiungsschlag. Dadurch rutschte der VfB auf den letzten Rang ab und befindet sich wiederholt in allgrößter Not.

Hamburg

Keine Chance hatten die Hamburger in Wolfsburg, wo sie mit einem 2:0 durch den VfL und ihres überragenden Kevin de Bruyne abgefertigt wurden. Für die Rothosen setzt sich damit die Talfahrt in der Bundesliga fort und der HSV steht auch künftig vor schweren Spielen, zumal er am kommenden Sonntag zum Erzrivalen nach Bremen muss. Dagegen bleibt die vom früheren Jugendspieler der Lippstädter Borussia, Dieter Hecking, betreute Equipe aus der Autostadt der heftigste Konkurrent des Tabellenführers aus München.

München

Gleichwohl liegt der Spitzenreiter von der Isar vier Punkte vor dem Verfolger vom Mittellandkanal. Das 4:0 der Bayern in Frankfurt hat erneut ihre Sonderstellung in der Bundesliga unterstrichen. In dieser Verfassung wird den Münchenern der dritte Titelgewinn in Folge wohl von keiner anderen Mannschaft mehr streitig gemacht werden können.