Der Effzeh verschärft die Krise des BeVauBe

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Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Die wesentlichen Erkenntnisse des achten Spieltages lassen sich mit vier Feststellungen kurz beschreiben: Dortmund kommt aus seinem Tief nicht heraus, Schalke zeigt sich leicht erholt, Paderborn bleibt auf Ballhöhe und München siegreich.

Waren Beobachter der überraschenden Niederlage von Borussia Dortmund beim 1. FC Köln:Von links nach rechts die Lippstädter OPTIMISTEN Nicole Räker, Oliver Weiß, Martin Schulz und Marion Beck.

Dortmund

Während die Lippstädter „Optimisten“ über die Pleite ihres BeVauBe beim Effzeh richtig bedient waren, dürfte sich der Bad Waldliesborner Begleiter der Geißböcke, Karl-Heinz Rickmann, über das unerwartete 2:1 des Aufsteigers gefreut haben. Wer in der Bundesliga fünf Spiele in Folge sieglos bleibt, befindet sich in einer massiven sportlichen Krise. In acht Begegnungen gerade mal sieben Punkte einzusacken, sagt viel über den momentanen Zustand von Borussia Dortmund aus. Schon sehen einige der (vermeintlichen) Experten der Fußballszene den Mann auf der BVB-Bank, Jürgen Klopp, als hilflos, ratlos und sprachlos. Ohne einen Dreier gegen Hannover dürfte auch der Langmut der vielen Fans mit ihrem schwarzgelben Bundesligisten zu Neige gehen. Was alles aus einer (drohenden) Niederlage der Westfalen gegen die Niedersachsen entstehen kann, lässt sich schnell ausmalen.

Schalke

Das Match gegen Hertha BSC Berlin war der erste Auftritt für Roberto Di Matteo als Coach des FC Schalke 04. Seine Grundidee wurde auf dem Berger Feld von Erle rasch deutlich: Hinten drin stehen, vorne auf einen überraschenden Erfolg setzen. Wie lange jedoch die Anhänger der Knappen den vom Italiener schon beim Champions-League-Sieger von 2012 (Chelsea London 1:0 beim FC Bayern München) praktizierten Stil akzeptieren, werden die kommenden Wochen offenbaren. Die Premiere (2:0) ist dem Nachfolger des ungeliebten Jens Keller immerhin geglückt. Nun müssen die Blauen nach Leverkusen, die in Stuttgart einen Halbzeit-Vorsprung von 3:0 verspielten und am Ende nur ein blasses 3:3 erreichten.

Paderborn

Die Kicker aus dem benachbarten Paderborn sind das große Phänomen der Liga. Im Treffen mit der zuletzt in der Tabelle nach oben strebenden Eintracht Frankfurt drehten sie nach einem Rückstand (0:1) in der Schlussphase erneut ein Match. Mit dem 3:1 waren die Schwarzblauen der souveräne Gewinner im Sonntagsabendspiel und holten drei wichtige Punkte gegen den Abstieg. Überdies rangieren die Domstädter nach ihrem dritten Saisonsieg auf dem siebten Platz und führen damit weiterhin das westfälische Klassement im Oberhaus vor der Konkurrenz aus Gelsenkirchen (Neunter) und Dortmund (14. Rang) an.

München

Wie schon in den letzten zwei Spielzeiten zieht auch in der aktuellen Saison der FC Bayern München an der Spitze einsam seine Kreise. Mit 6:0 setzte sich der Tabellenführer auch gegen das Bremer Schlusslicht ohne große Probleme durch. Der Rekordmeister befindet sich auf dem direkten Weg zur Titelverteidigung und kann am Sonntag seinen Vorsprung in Gladbach im direkten Duell mit seinem gegenwärtig heftigsten Verfolger noch ausbauen.

Bremen

Beim SV Werder Bremen dürften spätestens nach dem Desaster in München alle Alarmsignale in Bewegung gekommen sein. Vier magere Zähler aus acht Partien lassen an der Weser böses Unheil heraufzuziehen. Zudem befindet sich auch der langjährige Übervater der Hanseaten, der Ex-Manager und heutige Aufsichtsratsboss Willi Lemke, offensichtlich auf dem Rückzug. Für ihn soll Marco Bode, Ehrenspielführer und Ikone des grünweißen Umfeldes, den strauchelnden Bundesligisten vor dem Absturz retten. Ob die vom 40maligen Nationalspieler (Mitglied der siegreichen Europameisterauswahl von 1996 in England) angekündigte riskantere Finanzpolitik mit Spielerkäufen in der Winterpause der richtige Weg vor dem bitteren Fall ins Unterhaus sein wird, erscheint aber fragwürdig.