Ein fantastischer Start

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Der WM-Kommentar von Hans Zaremba

Das 4:0 von Deutschland gegen Portugal war für die vom Bundestrainer Jürgen Löw aufgebotenen Männer ein fantastischer Start in das Weltturnier der Fußballer in Brasilien. Der beeindruckende Sieg hat auch in Lippstadt beim Treffen auf der Fanmeile in der südlichen Schützenhalle und in Wadersloh im Festzelt der Schützen für eine angenehme Stimmung bei den Kickerfans gesorgt. Der in dieser Höhe kaum zu erwartende Erfolg des Nationalteams lässt auf eine gute WM für die vom DFB nach Südamerika entsandten 23 Kicker hoffen. Mit einen weiteren Dreier am Samstagabend im Match gegen Ghana, das ab 21.00 Uhr von der ARD übertragen wird, kann sich die deutsche Mannschaft bereits zeitig für die nächste Runde (Achtelfinale) qualifizieren.

Angetan vom Auftritt der deutschen Nationalelf:Der WM-Kommentar von Hans Zaremba, der das Spiel von Deutschland gegen Portugal analysiert.

Thomas Müller

Der Schlüssel zum Triumph im 100. Spiel einer DFB-Crew bei einer WM war das frühe 1:0, das vom Mann des Tages, Thomas Müller, mit einem Foulelfer erzielt wurde. Der WM-Torschützenkönig von 2010 in Südafrika konnte in seinem 50. Einsatz für Deutschland noch zwei Treffer markieren und befindet sich somit auf dem Weg, auch zum Goalgetter der WM 2014 zu werden. Überrascht hat der in den vergangenen Monaten oft gescholtene DFB-Coach mit seiner Entscheidung, weder Lukas Podolski (Arsenal London) noch Andre Schürrle (Chelsea London) in die Anfangsformation zu nehmen, dafür aber den ehemaligen Dortmunder Mario Götze zu bringen. Eine zweifellos richtige Maßnahme. Der jetzige Bayernprofi war auf der für ihn ungewohnten Position von Beginn an präsent und unterstrich, dass mit Allroundern wie ihm auf jeden Fall zu rechnen ist.

Sebastian Schweinsteiger

Während sich andere freuten, auflaufen zu dürfen, musste sich mit Sebastian Schweinsteiger ein etablierter Fußballer während des ganzen Spiels mit einem Platz auf der Bank abfinden. Da sich Philipp Lahm, Toni Kroos und Sami Khedira die Aufgaben im Mittelfeld klug aufteilten, wurde der Vizekapitän der Bayern kaum vermisst. Es muss für ihn bitter gewesen sein, ansehen zu müssen, dass er als einziger der sieben Münchner im DFB-Spielerkadar gegen Portugal nicht berücksichtigt wurde. Aber das Turnier ist noch nicht beendet und der 102malige Nationalspieler hat gewiss damit Chancen, auch bei seiner dritten WM nach 2006 und 2010 zum Einsatz zu kommen.

Jürgen Klinsmann

Für Portugal und seinem Spielführer Cristiano Ronaldo kann die WM vielleicht schon am Montag vorbei sein, wenn die Portugiesen auf die USA treffen. Die vom ehemaligen deutschen Übungsleiter Jürgen Klinsmann betreuten Amerikaner konnten gegen Ghana mit dem offenkundig viel zu spät eingewechselten Schalker Kevin-Prince Boateng durch ihr 2:1 drei wichtige Punkte holen. Die US-Boys haben entgegen vieler Schwarzmaler nun berechtigte Aussichten, die Vorrunde zu überstehen. Spannend dürfte es auch werden, wenn der heutige USA-Coach seinen Assistenten bei der WM 2006 in Deutschland und Nachfolger beim DFB, Joachim Löw, am Donnerstag nächster Woche um 18.00 Uhr in Recife (im ZDF zu sehen) an der Seitenlinie begegnet. Für Jürgen Klinsmann, der dem Fußball in Nordamerika eine größere Reputation verschaffen soll, geht es geradezu um alles. Für Joachim Löw, der in acht Jahren als Bundestrainer noch kein Turnier gewinnen konnte, eigentlich nur um den Titel.