Schlappen für die Westfalen

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Waren vor Wochen noch die Gemüter der Fans des BVB 09 und FC Schalke 04 nach ihren Erfolgen in der nationalen Liga und europäischen Königsklasse beschwingt, so haben sich die Mienen bei den schwarzgelben „Optimisten“ in Lippstadt und königsblauen „Füchsen“ in Wadersloh am 15. Spieltag nach den Schlappen der westfälischen Bundesligisten aus Dortmund (0:1) und Gelsenkirchen (1:2) gegen ihre rheinischen Rivalen aus Leverkusen und Mönchengladbach doch merklich verdüstert.

Schaut auf die Situation der westfälischen Bundesligisten:Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba, der die Niederlagen von Dortmund und Schalke analysierte.

Dortmund

Gewiss wird Borussia Dortmund in den letzten Wochen vom Verletzungspech geradezu verfolgt, am letzten Wochenende mussten mit Sven Bender und Nuri Sahin erneut zwei Leistungsträger aus dem Spiel genommen werden. Doch das Match gegen die Werkself im direkten Duell um den zweiten Bundesliga-Rang haben die Männer von Jürgen Klopp nicht wegen ihrer zahlreichen Ausfälle verloren, sondern ausschlagend war eindeutig die schlechte Leistung des Vizemeisters. Die Meisterschaft war mehr oder weniger schon vor dem Aufeinandertreffen mit Leverkusen nicht mehr in Reichweite, nun scheint auch noch der zweite Rang aus dem Blickwinkel zu rutschen. Die Rückstände auf München (zehn Punkte) und Leverkusen (sechs Zähler) sagen viel über die aktuelle Verfassung der Dortmunder aus.

Schalke

Noch dramatischer ist gegenwärtig die Stimmung am Schalker Markt. Durch das krachende Aus im Pokal (1:3 gegen Hoffenheim) und das ärgerliche 1:2 in Gladbach hat sich die ohnehin schwierige Lage für Trainer Jens Keller noch einmal zugespitzt. Für die Knappen wird es nach der Pleite gegen die Mönche schwer, sich für die Champions League 2014/15 zu qualifizieren. Denn ihr Rückstand auf die Niederrheiner beträgt bereits sieben Punkte. Obendrein haben auch noch die Wolfsburger durch ihr 2:0 in Freiburg die Gelsenkirchener um zwei Points überholt. Die seit Jahren beim Vorstadtverein schwelende Krise hat sich nach den jüngsten Rückschlägen von neuem entzündet.

Bremen

Vor zehn Jahren war die Paarung von Bremen und München noch ein Spiel auf Augenhöhe. Doch derweil ist dieses Treffen zu einer Begegnung von David gegen Goliath geworden. Da ist der Beobachter auch nicht erstaunt, dass der Verein von der Weser gegen den Club von der Isar mit dem bitteren 0:7 die höchste Heimniederlage in seiner Bundesliga-Geschichte kassierte. Trotzdem will der Übungsleiter der Grünweißen, Robin Dutt, (noch) nichts vom Abstiegskampf wissen. Unterdessen werden auch Zweifel hörbar, ob der ehemalige DFB-Sportdirektor den SV Werder vor den (möglichen) Fall in den Tabellenkeller bewahren kann?

Nürnberg

Der ruhmreiche 1. FC Nürnberg ist momentan die einzige Crew ohne einen Dreier in der Liga. Die Franken befinden sich nach fünfzehn Bundesliga-Runden sieglos auf dem 17. Tabellenplatz. Zudem haben die Cluberer seit 23 Partien nicht mehr zu Null gespielt. Auch der im Oktober vollzogene Wechsel auf dem Stuhl des Betreuers, von Michael Wiesinger auf den in Deutschland immer noch unbekannten Niederländer Gertjan Verbeek, hat zu keiner Wende der Misere beim achtmaligen Fußballmeister geführt.

Berlin

Als die Bundesliga im August, ihre 51. Auflage startete, waren Berlin und Braunschweig die Aufsteiger. Doch damit gehören auch schon die Gemeinsamkeiten der ins Fußballoberhaus zurückgekehrten Bundesliga-Gründungsmitglieder auf. Insbesondere der Vergleich am drittletzten Spieltag der Hinrunde zeigte die Unterschiede auf. Mit 2:0 setzten sich die Hauptstädter klar bei den Niedersachsen durch. Während Hertha mit 22 Punkten den siebten Rang einnimmt, bildet die Eintracht mit acht Zählern abgeschlagen das Schlusslicht.