München und Dortmund siegten

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Unterschiedlicher hätten nach der Länderspielpause die Auftritte der Münchener und die Dortmunder in der Bundesliga nicht sein können. Während der FC Bayern München mit dem 4:1 über Mainz einen deutlichen Erfolg holte, zitterte sich die Borussia in Dortmund mit dem 1:0 gegen Hannover 96 mehr oder weniger zum Dreier.

Kritisiert das Verhalten von Stefan Kießling:Der Chronist der Lippstädter OPTIMISTEN, Hans Zaremba, der auf das Phantomtor der Leverkusener in Hoffheim blickt.

Leverkusen

Das beherrschende Thema des neunten Spieltages war jedoch das Phantomtor von Stefan Kießling für die Leverkusener in Hoffenheim. Warum der vermeintliche Torschütze sich gegenüber dem Referee Dr. Felix Brych nicht geoutet hat, wird er noch zu beantworten haben. Somit bleiben nach dem umstrittenen 2:1 der Farbenstädter beim Dorfverein grellende Pfiffe, ein aufgewühltes Publikum und erregte Debatten in der Erinnerung. Die geschichtsträchtige Begegnung von Sinsheim wird wohl nun die Verantwortlichen und die Gerichtsbarkeit im deutschen Fußball beschäftigen.

München

So beweglich wie unter Pep Guardiola spielte der Titelverteidiger in dieser Saison kaum. Dies musste in München der FSV Mainz 05 erfahren, der überraschend bis zur Halbzeit in der Fröttmaninger Arena mit 1:0 geführt hatte, aber zum Schluss mit dem 1:4 noch gut bedient war. Dem Coach aus dem Rheingau, Thomas Tuchel, blieb nur die Erklärung übrig, dass seine Taktik bis zur Pause aufgegangen war, aber in der zweiten Spielhälfte vom Deutschen Meister ausgehebelt wurde. Die Münchener können jetzt, wo sie gegen Hertha BSC Berlin wiederum ein Heimspiel ausrichten, ihre Siegesserie fortsetzen. Dies würde nach dem Match mit den Mainzern, wo sie einen Ballbesitz von 79 zu 21 Prozent und bei den Zweikämpfen einen Anteil von 55 zu 45 Punkten hatten, kaum jemanden verblüffen.

Dortmund

Wesentlich mühsamer war es für die Dortmunder, gegen Hannover ihrer Favoritenrolle gerecht zu werden. Es war für die Fans im ehemaligen Westfalenstadion und die aus Lippstadt gekommenen „Optimisten“ spürbar, dass der BVB im Vergleich mit den 96ern schon die schweren Spiele in der Champions League (bei Arsenal London) und Bundesliga (auf dem Berger Feld von Erle mit dem Gelsenkirchener Vorstadtclub) vor Augen hatte. Der schwarzgelbe Übungsleiter Jürgen Klopp war froh, durch einem Foulelfer in der vierten Minute drei Punkte eingesackt und den zweiten Tabellenplatz gehalten zu haben.

Gelsenkirchen

Noch glücklicher war der Sieg der Knappen aus dem Ruhrgebiet bei den Löwen in Braunschweig, wo sie zweimal ins Hintertreffen geraten waren und erst in der Nachspielzeit den Endstand zum 3:2 erzielten. Lange hatte es in Niedersachsen nach einem Remis gerochen, worauf sich auch viele der königsblauen Anhänger in der Region und bei den Wadersloher „Füchsen“ eingestellt haben dürften. Die Eintracht, die 1967 stolzer Meister war und erst in diesem Sommer nach 28 Jahren Abwesenheit wieder in die Bundesliga zurückgekehrt ist, steht mit mickrigen vier Punkten aus neun Spielen vor schweren Zeiten.

Hamburg

Mit einem Unentschieden musste sich der HSV im dritten Spiel in der Ägide seines neuen Betreuers Bert van Marvijk begnügen. Es war eine wahre Torflut, was die Fans beim Spiel der Rothosen aus Hamburg gegen die roten Brustringträger aus Stuttgart erlebten. Dagegen war es für die Männer an den Seitenlinien eine nervenzerrende Veranstaltung. Insbesondere für den Niederländer, denn die von ihm formierten Hanseaten lagen am Sonntag dreimal zurück und es sah für sie lange nach einer Niederlage aus. Doch sie schafften jeweils den Ausgleich. In der Tabelle nützt ihnen das Spektakel jedoch wenig. Mit nur neun Zählern nach ebenso so vielen Auftritten bleiben sie in der Abstiegszone hängen.