Spitzenreiter Dortmund

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Für alle schwarzgelben Fans und mithin auch für die Lippstädter „Optimisten“ endete der zweite Spieltag der noch jungen Saison mit großer Zufriedenheit: Borussia Dortmund ist der Spitzenreiter und liegt vor den Konkurrenten aus Leverkusen und München. Ob dies jedoch mehr als eine Momentaufnahme ist, werden die kommenden Wochen rasch zeigen, wenn sich die Teams in der Bundesliga richtig gefunden haben.

Sieht Hamburg in einer tiefen Krise:Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba, der das Debakel der Hamburger gegen die Hoffenheimer analysiert.

Dortmund

Der Saisonstart ist dem BVB jedenfalls geglückt. Nach dem Sieg im Supercup (4:2 gegen Bayern), dem Weiterkommen im DFB-Pokal (3:0 in Wilhelmshaven) und dem Auftaktdreier in Augsburg (4:0) konnte die Equipe von Jürgen Klopp den vierten aufeinanderfolgenden Sieg verzeichnen. Allerdings war das 2:1 über den Neuling aus Braunschweig ein mühevolles und knappes Unterfangen. Doch nach dem Abpfiff redet darüber kaum noch jemand, wo alle Überlegungen bereits dem nächsten Match gelten.

München

Auch das 1:0 des Rekordmeisters in Frankfurt war keine Offenbarung. Aber Ende stand ein ungefährdeter Sieg der von Pep Guardiola aufgebotenen Truppe bei den von Armin Veh formierten Kickern, die damit schon die zweite Niederlage in der 51. Auflage der Bundesliga kassierten. Auffallend war, dass der von Dortmund abgeworbene Jungstar Mario Götze erneut 90 Minuten auf der Bank der Bayern saß.

Gelsenkirchen

Einen klassischen Fehlstart hat der Vorortverein aus Gelsenkirchen hingelegt. Zwei Spiele und nur ein winziger Punkt ist eine recht magere Ausbeute für die Knappen. Überdies haben die sieben Gegentore in den zwei Paarungen die nicht einfache Situation am Schalker Markt weiter beschwert. Mit dieser Verfassung der Königsblauen können sich Sportmanager Horst Heldt und Trainer Jens Keller den übersteigerten Anspruch, ein ernsthafter Herausforderer der Konkurrenz aus Dortmund und München zu sein, wohl abschminken. Obendrein erlitt ihr Stürmer Jan-Klaas Huntelaar bei der 0:4-Pleite in Wolfsburg eine böse Knieverletzung und dürfte einige Wochen ausfallen.

Hamburg

Noch vertrackter ist die Lage bei den Hamburgern, die vor eigenem Publikum gegen Hoffenheim (1:5) gleich fünf Tiefschläge erlitten, die fatal an den Zusammenbruch aus der letzten Spielzeit bei München (2:9) und an das Vorbereitungsspiel in Dresden (0:4) erinnern. Dabei hatte der ordentliche Auftritt eine Woche zuvor auf Schalke (3:3) den Hamburgern Mut gemacht. Doch ihr Coach Thorsten musste ernüchternd eingestehen: „Die Mannschaft lässt mich seit einem Dreivierteljahr nicht einmal zwei, drei Spieltage durchatmen. Die Konstanz fehlt uns.“

Bremen

Wesentlich entspannter geht es gegenwärtig bei Hamburger Nordrivalen in Bremen zu, wo nach dem peinlichen Pokal-Aus gegen Saarbrücken der neue Mann auf der Brücke von Werder, Robin Dutt, nach dem 1:0 in Braunschweig gegen Augsburg wieder ein 1:0 verbuchen konnte. Der bis zum Sommer beim DFB als Sportdirektor tätige jetzige grünweiße Übungsleiter wirkte nach dem Schlusspfiff deutlich erleichtert.

Gladbach

Gut erholt nach der 1:3-Schlappe zum Ligastart beim Titelverteidiger in München erschienen die Gladbacher, als sie Hannover mit 3:0 abfertigten. Ein deutliches Resultat, zumal die Niedersachsen sieben Tage vorher noch im Nachbarschaftduell Wolfsburg mit 2:0 besiegt hatten. Was die Mönche tatsächlich darauf haben, können sie jetzt in Leverkusen beweisen.