Gipfeltreffen endete ohne Sieger

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Das Gipfeltreffen in der Bundesliga zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern München blieb ohne Sieger. Das Vorspiel zum Champions-League-Finale am 25. Mai in London war angesichts der deutlichen Rotationen in den Teams von Jürgen Klopp und Jupp Heynckes nur ein munteres Schaulaufen. Auf das Tabellenbild hatte diese Begegnung der momentan besten deutschen Fußballmannschaften keine Auswirkung.

Das eigentliche Duell zwischen dem BVB 09 und dem FCB findet erst am 25. Mai in London statt:Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba, der die die Bundesligabegegnung des Meiters von 2012 mit dem Champion von 2013 analysiert.

Dortmund

Als die DFL (Deutsche Fußball Liga) den Spielplan 2012/13 erstellte, hatte sie die spannende Saison 2011/12 vor Augen, wo Dortmund und München in Liga und Pokal die Szene bestimmten und am Ende der BVB als Doublesieger triumphierte. Durch den prächtigen Lauf des FCB in der aktuellen Bundesliga und das frühe Aufeinandertreffen der Borussen und Bayern im Pokalviertelfinale war die Lage ein Jahr später eine völlig andere. Das eigentliche Duell der beiden Spitzenclubs im Jahr 2013 wird am letzen Samstag im Mai im Wembleystadion stattfinden, wenn sich zum ersten Mal in der Geschichte der Champions League mit Dortmund und München zwei deutsche Teams im Endspiel um die europäische Fußballkrone gegenüberstehen. Diesen fußballerischen Höhepunkt des Jahres 2013 im Blick werden es die schwarzgelben Fans und mit ihnen auch die Lippstädter „Optimisten“ verschmerzen, dass das Match im Dortmunder Fußballtempel zwischen dem aktuellen Meister aus dem Ruhrpott und seinem seit Wochen feststehenden Nachfolger von der Isar 1:1 endete. Dabei war für Dortmund durchaus mehr drin, was der von Robert Lewandowski nach einer Stunde vergebene Elfer und ihre Überzahl ab der 65. Minute nach der roten Karte für den Bayern-Verteidiger Marcio Rafael Ferreira de Souza (genannt Rafinha) bekunden.

Bremen

Während das Remis in Dortmund lediglich für die Statistik von Bedeutung war, ist das 2:2 von Bremen gegen Hoffenheim rundweg anders zu bewerten. Der SV Werder verpasste es am 25. Jahrestag seiner zweiten deutschen Meisterschaft, im Abstiegskampf den möglichen Befreiungsschlag zu landen. Wer bis zur 85. Minute mit 2:0 führt, sollte letztlich den Platz als Sieger verlassen. Nun müssen die Grünweißen, die bislang 33 Zähler verbuchen konnten, unbedingt gegen Frankfurt (daheim) und Nürnberg (auswärts) punkten, um nicht auf den letzten Metern noch von Düsseldorf, Augsburg (jeweils 30 Punkte) und Hoffenheim (28) abgefangen zu werden. Die Hoffenheimer verspüren durch ihre späten Tore an der Weser plötzlich neue Hoffnung, auch 2013/14 wieder in der Bundesliga auflaufen zu können.

Düsseldorf

Wie bei Bremen hält auch bei Düsseldorf der Negativlauf an. Mit dem 1:3 in Frankfurt blieb der Aufsteiger aus der Landeshauptstadt zum zehnten Mal ohne ein Erfolgserlebnis. Lange sah es für die Fortuna nach der hart erkämpften Rückkehr in der Bundesliga so aus, dass sie die Klasse halten könnte, zumal sie in der Vorrunde beachtliche Resultate erzielte. Doch jetzt scheint ihr die Luft auszugehen. Mit Nürnberg vor eigenem Publikum und in Hannover trifft sie jetzt auf zwei Gegner, für die Saison mehr oder weniger schon gelaufen ist.

Gelsenkirchen

Nach der Talfahrt der Knappen, der hastigen Entlassung ihres Übungsleiters Huub Stevens und den bekannten Differenzen am Schalker Markt überrascht der augenblickliche vierte Platz der Blauen schon etwas. Für den westfälischen Fußball wäre es gewiss eine Bereicherung und für seine treuen Anhänger in der Region mit den Wadersloher „Füchsen“ eine große Genugtuung, wenn sich auch der Erzrivale des BVB noch für die Champions League qualifizieren könnte. Doch dieser mögliche Erfolg könnte schnell verblassen, wenn der Vorstadtverein nicht endlich in der leidigen Trainerfrage zu einer überzeugenden und nachhaltigen Lösung kommt. Ob jedoch Stefan Effenberg sie sein wird, ist gleich aus verschiedenen Gründen zu bezweifeln.