Kein Risiko, keine Schonung im Ligagipfel

Text von Boris Rupert (Dortmund) und Fotos von Hans Zaremba (Lippstadt)

Jürgen Klopp hätte ‚lieber vor vier Wochen‘ gegen die Bayern gespielt. So aber kommt es 21 Tage vor Wembley zum Bundesliga-Duell zwischen den beiden Champions-League-Finalisten. Auch wenn beide Mannschaften ihre Karten nicht offen legen werden, soll das Publikum auf seine Kosten kommen: ‚Die Leute würden uns zwar alles verzeihen, aber wir wollen ein richtig gutes Spiel machen.‘

Rückblick Nummer 1:Vor dem Pokalfinale 2012 in Berlin.

Generalprobe

Jürgen Klopp hätte ‚lieber vor vier Wochen‘ gegen die Bayern gespielt. So aber kommt es 21 Tage vor Wembley zum Bundesliga-Duell zwischen den beiden Champions-League-Finalisten. Auch wenn beide Mannschaften ihre Karten nicht offen legen werden, soll das Publikum auf seine Kosten kommen: ‚Die Leute würden uns zwar alles verzeihen, aber wir wollen ein richtig gutes Spiel machen.‘

‚Der Stellenwert der Partie ist natürlich nicht der gleiche wie am 25. Mai‘, sagt Klopp. Die Bayern stehen als kommender Deutscher Meister fest, Borussia benötigt rechnerisch zwei Punkte aus den drei noch ausstehenden Spielen zur Vizemeisterschaft. ‚Wir wollen ohne übergeordnete Ziele ein richtig gutes Fußballspiel daraus machen‘, kündigt der Trainer an – nicht zuletzt, weil es ‚im geilsten Stadion der Welt stattfindet. Es wird kein Charaktertest sein, aber ein Fußballspiel, auf das wir uns sehr freuen. Wir spielen auch für unsere Zuschauer.‘

Rückblick Nummer 2:Nach dem Ende in Berlin im Mai 2012.

Neuauflage

Ohne großen Druck wird Borussia Dortmund diese Begegnung angehen. ‚Die Jungs‘, verspricht Klopp, ‚werden laufen wie die Hasen. Mal sehen, was es am Ende dafür gibt.‘ Und mal sehen, wer denn überhaupt dabei ist auf beiden Seiten. Mario Götzes Ausfall (Faserriss, drei Wochen Pause) ist definitiv. Mit Blessuren kehrten Sven Bender (Sprunggelenk), Marcel Schmelzer, Marco Reus und Ilkay Gündogan zurück aus Madrid. Da am Donnerstag nur erweiterte Regeneration betrieben wurde, ließ sich noch nicht absehen, ‚wen wir ins Rennen schicken‘, erläuterte der Trainer, der ankündigte: ‚Wir wollen kein Risiko eingehen, aber wir werden niemanden auf Teufel komm raus schonen. Denn wir müssen im Rhythmus bleiben.‘

Mit Wechseln rechnet Klopp auch auf Seiten des Gegners und fragt sich etwas scherzhaft, ‚ob wir alle Spieler kennen, die da auflaufen‘. Im gleichen Atemzug schiebt er nach: ‚Die Bayern können elf Mal rotieren und hätten immer noch eine Mannschaft, die Meister werden kann. Wir können das nicht.‘ Zumal Anleihen aus der U23 dieses Mal nicht geplant sind: ‚Sie spielt in Heidenheim um den Klassenerhalt.‘

Ob es ein Konzept gibt, die auswärts kaum verwundbaren Bayern zu bezwingen, wurde Klopp gefragt. ‚Ja‘, lautete die Antwort. Nach einer Pause kam: ‚Ganz bestimmt.‘ Und nach einer weiteren Pause: ‚Ob wir es am Samstag schon zur Anwendung bringen, weiß ich nicht.‘ Denn das Bundesliga-Duell hat ‚keine Relevanz für das Spiel Ende Mai‘.