Mainz als Generalprobe für Madrid

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Text von Boris Rupert (Dortmund) mit Bildern von Hans Zaremba (Lippstadt)

‚Einspielen oder schonen?‘ lautete eine Frage, die Jürgen Klopp vor dem Bundesligaspiel am Samstag um 15.30 Uhr im Signal Iduna Park gegen Mainz 05 gestellt wurde. Die eindeutige Antwort: ‚Wir haben Madrid noch nicht im Kopf. Unsere volle Konzentration gilt Mainz.‘

Erwarten einen klaren Sieg von ihrem BVB:Theo Zaremba (links), der das Spiel daheim im Wohnzimmer in Wadersloh am Radio und im Internet verfolgen will, und Matthias Radtke, der auch am Samstagnachmittag vor Ort in Dortmund sein wird.

Aufstellung mit Fragezeichen

Vieles spricht dafür, dass der Cheftrainer das Heimspiel gegen Mainz als Generalprobe für Madrid betrachtet – und dementsprechend die stärkste Elf ins Rennen schickt, wenn auch mit leichten Einschränkungen. So ist es denkbar, dass Lukasz Piszczek ob seiner latenten Hüftproblematik pausiert, und hinter dem Einsatz von Marco Reus, der am Mittwoch erstmals wieder voll belastete, steht ein Fragezeichen, das größere Auswirkungen auf die Aufstellung haben könnte. Dann wären Großkreutz als Linksaußen oder ein auf die ‚Zehn‘ vorgezogener Gündogan (und damit Sahin weiter in der Mannschaft) denkbar.

Name ist Programm, was die Aufschrift auf ihrem Schal dokumentiert:Optimistisch blicken diese Lippstädter BVB-Freunde auf das Treffen ihrer Dortmunder mit den Mainzern. Diese Aufnahme ist im Dezember beim Auswärtsspiel von Borussia Dortmund beim FC Bayern München entstanden.

Keine Schonung

‚An Schonung‘, verdeutlichte Klopp jedenfalls, ‚ist nicht gedacht. Dass sich niemand verletzt, steht aber im Mittelpunkt des Interesses.‘ Ein Fingerzeig? Borussias Trainer stellte jedenfalls die ‚intensive Zweikampfführung‘ der Nullfünfer mehrfach heraus – und verwies darauf, dass es in Mainz nach dem verlorenen Spiel gegen Hamburg ‚eine Woche lang darum ging, sich taktisch gut zu verhalten, Zweikämpfe zu suchen, sie zu führen und sie zu gewinnen.‘ Und weiter: ‚Wir sind der Partner, an dem das getestet wird.‘

Erinnerung an einen denkwürdigen Abend:Gegen Mainz richten die Dortmunder ihr erstes Heimspiel nach dem dramatischen Match in der Champions League gegen Malaga aus. Die eindrucksvolle Atmosphäre des 9. April wird auch elf Tage später in der Bundesliga noch zu spüren sein.

Besondere Brisanz

Die Minikrise kommt dem BVB-Coach gar nicht gelegen, zumal die Auseinandersetzungen zwischen beiden Klubs stets intensiv waren. ‚Mainz‘, weiß Klopp, ‚ist eine Mannschaft, die sich über Highlights definiert und bereit ist, in besonderen Spielen über sich hinaus zu wachsen. Wir haben das geilste Stadion, und auf der Bank des Gegners sitzt der Ex-Trainer‘ – das motiviert zusätzlich.

Zwei Fakten könnten allerdings den Ausschlag für Schwarzgelb geben. Da ist zum einen die extrem angespannte Personalsituation beim Gegner, zum anderen die bemerkenswerte Heimstärke seit Mitte Februar mit sechs Erfolgen in Serie vor eigenem Publikum und immer mindestens drei geschossenen Toren. Jürgen Klopp: ‚Wir mussten eine Mischung finden aus offensiver Flexibilität und defensiver Stabilität, um unsere Saisonziele nicht aus den Augen zu verlieren. Sie sind jetzt in Reichweite.‘

Gegen 05 will 09 die gute Basis ausbauen.