Neue Serie auf neuem Rasen

Von Boris Rupert (Text) und Hans Zaremba (Fotos)

Gegen den 1. FC Nürnberg bestreitet Borussia Dortmund am Freitagabend das neunte Heimspiel der Saison. ‚Wir haben aber erst 14 Heimpunkte. Das klingt so wie nach fünf Spielen‘, meint Jürgen Klopp und spricht damit ganz offen eine Delle in der Tabelle an.

Warten auf einen Dreier der Dortmunder gegen die Nürnberger:Die OPTIMISTEN, die im Dezember ihre Borussia zum Match bei den Bayern begleiteten.

Heimkomplex

Von den letzten fünf Bundesliga-Heimspielen wurde nur eins gewonnen – am 12. Spieltag mit 3:1 gegen das aktuelle Tabellenschlusslicht Greuther Fürth. Es mag Gründe geben für zwei Remis und zwei Niederlagen vor eigenem Publikum, ‚aber unterm Strich steht‘, so Klopp, ‚dass wir zu Hause zu wenig Punkte geholt haben.‘ Und zwar exakt fünf weniger als in den Hinrunden 2010/2011 und 2011/2012.

‚Und deshalb‘, betont der Trainer, ‚müssen wir unser Spiel so gestalten, dass es dem Gegner schwer fällt, Antworten darauf zu finden.‘ Idealtypisch wäre dabei ein ‚Spiel gegen den Ball so wie in Bremen‘, wo es vor Wochenfrist einen 5:0-Auswärtssieg gab, ‚und die eigenen Angriffe so absichern, dass keine Kontersituationen entstehen.‘

Dabei trifft der BVB auf einen Kontrahenten, der die Borussia genau studiert auf. Auf der Trainertagung am vergangenen Montag in Düsseldorf bemerkte Nürnbergs Coach Michael Wiesinger im Gespräch mit Klopp: ‚Keine Angst, wir spielen nicht so mit.‘ Gemünzt war diese Aussage auf die offensive Herangehensweise von Werder Bremen. Und Klopp vermutet: ‚Nürnberg wird versuchen, uns das Leben mit Defensivpressing und schnellem Umschalten schwer zu machen.‘

Wünschen sich ein offensives Spiel ihres BVB:Die Lippstädter Optimisten Ronny Placzek, David Barbion und Heinz Hilgers.

Turbo

Möglicherweise wirft er mit Jakub Blaszczykowski daher einen weiteren ‚Turbo‘ ins Rennen. Dann müsste der defensivstarke Kevin Großkreutz (wenn er von Beginn an spielt, kassiert Borussia nur halb so viele Gegentore) weichen. Doch Stammplätze, gerade im Mittelfeld, gibt es ohnehin keine. ‚Wir können froh sein, dass wir so viele qualitativ hochwertige Spieler auf dieser Position haben‘, betont Sven Bender, der sich im Kampf um einen Platz in der ersten Elf genauso wie Nuri Sahin zunächst hinten anstellen muss. Sebastian Kehl und der Ex-Nürnberger Ilkay Gündogan (in Bremen an der Entstehung von drei Toren beteiligt!) dürften von Beginn auflaufen auf dem nagelneuen Rasen, der, wie Platzwart Willi Droste gestern erfreut feststellte, dank intensiver UV-Bestrahlung bereits zu verwurzeln beginnt und Borussia Dortmund zu einer neuen Siegesserie im eigenen Stadion verhelfen soll.