Eindrucksvolle Dortmunder

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Ob der FC Bayern München gut beraten war, noch vor dem Start in die Rückrunde der aktuellen Spielzeit bereits für die nächste Saison mit Pep Guardiola einen neuen Coach für sein Starensemble zu verkünden, werden die folgenden Wochen zeigen. Etliche in der Kickerszene meinen beobachtet zu haben, dass sich der gegenwärtige Trainer Jupp Heynckes durchaus noch ein weiteres Jahr an der Isar vorstellen konnte.

Wer mit eingeschleusten Bengalos und Silvesterraketen die Sicherheit von Zuschauern und Spielern gefährdet, dem ist dauerhaft der Zugang zum Fußball zu verwehren:Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba, der sich mit den unbelehrbaren und chaotischen Anhängern der Frankfurter in Leverkusen befasst.

München

Die voreilige Verlautbarung des FCB, wonach der seit Juli 2011 zum dritten Mal beim Rekordmeister als Sportlehrer angestellte Jupp Heynckes in diesem Sommer seine Trainerlaufbahn beenden wolle, scheint wohl nicht allein die Triebfeder des Branchenführers für die Verpflichtung des Spaniers Pep Guardiola gewesen zu sein. Es drängt sich vielmehr die Vermutung auf, an der Säbener Straße den besten Übungsleiter durch den vermeintlich allerbesten Betreuer ersetzen zu wollen. Doch das Urgestein der Liga ließ sich von den Vorgängen um seine Zukunft nicht beirren: Der einstige Gladbacher begann seine Abschiedstournee als Coach der Münchner mit einem 2:0 seiner Schützlinge über Fürth und führt mit ihnen weiterhin überlegen den Wettbewerb an. Dagegen werden die Franken wohl kaum noch den Abstieg abwenden können. Alles andere wäre eine Überraschung.

Dortmund

Anziehend und überlegen: So ist der Titelverteidiger aus Dortmund mit einem eindrucksvollen 5:0 bei den völlig überforderten Bremern in die zweite Halbserie gestartet. Der von seinem missglückten Ausflug nach Spanien (Madrid) und England (Liverpool) zum BVB heimgekehrte Nuri Sahin kam dabei lediglich zum Kurzeinsatz. Auch ohne den Spielgestalter der Meisterschaft 2010/11 fuhren die Borussen durch Tore von Marco Reus, Mario Götze, Felipe Santana, Robert Lewandowski und Jakub Blaszczykowski an der Weser einen souveränen Sieg ein. Damit setzten die Männer vom Dortmunder Borsigplatz zur Freude ihrer großen Gefolgschaft in Deutschland und bei den Lippstädter „Optimisten“ für die bevorstehenden Begegnungen in der Bundesliga, im DFB-Pokal in München und in der Champions League in Donezk (Ukraine) ein deutliches Ausrufezeichen.

Schalke

Eine wahre Flut von Toren erlebten die Anhänger des Dortmunder Erzrivalen, wobei die Gelsenkirchener mit 5:4 gegen die vom früheren Mannschaftsbetreuer der Blauen, Mirko Slomka, formierten Hannoveraner einen glücklichen, aber wichtigen Sieg holten. Die Knappen beendeten auf diese Weise ihre Negativserie von sechs sieglosen Liga-Spielen, die für Huub Stevens das Ende auf der Schalker Bank bedeutete und Jens Keller eine unerwartete Beförderung bescherte. Nach einem schwachen Beginn begeisterten die Westfalen und Niedersachsen mit ihren neun Treffern die 60.811 Zuschauer in der Arena auf der Berger Feld in Erle. Der Sieger versöhnte obendrein (zumindest für den Augenblick) die vor Weihnachten arg strapazierten Gemüter seiner treuen Sympathisanten in der Region und bei den Wadersloher „Füchsen“.

Frankfurt

Das 3:1 des Tabellenzweiten aus Leverkusen gegen Frankfurt wurde überlagert von den bösen Vorfällen im Stadion des Chemiegiganten am Rhein. Es waren mal wieder die unbelehrbaren und chaotischen Anhänger der Frankfurter, die mit Feuerwerkskörpern eine Provokation hervorriefen und den Schiedsrichter Wolfgang Stark veranlassten, das Match in der ersten Halbzeit für sechs Minuten zu unterbrechen. Zwangsläufig werden diese widerwärtigen Geschehnisse die Forderungen nach einschneidenden Maßnahmen (wie den Wegfall von Stehplätzen) durch die Deutsche Fußball-Liga wieder neu beleben. Kurzum: Wer mit eingeschleusten Bengalos und Silvesterraketen die Sicherheit von Zuschauern und Spielern gefährdet, dem ist dauerhaft der Zugang zum Fußball zu verwehren.