Schlappen für Schalke und Dortmund

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Es waren ärgerliche Schlappen, mit denen der vorletzte Spieltag der Hinrunde 2012/13 für die Bundesligisten aus Gelsenkirchen und Dortmund endete. Dagegen konnten die Münchener ihre beeindruckende Erfolgsserie mit Blick auf den Titel in 2013 fortsetzen.

Die zwei Gesichter des BVB 09 und des FCS 04:Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba, der die Auftritte der Dortmunder und Schalker in der Champions League und Bundesliga analysierte.

München

War der Bayern-Boss Ulrich Hoeneß nach dem Remis seiner Kicker gegen Dortmund noch recht barsch in die Interviews mit den Medien gegangen, so hatte er nach dem 2:0 der Münchener in Augsburg erkennbar gute Laune. Es war nicht nur der Sieg der Bayern bei den Schwaben, sondern vielmehr der Blick auf die Tabelle, wo der FCB nun 14 Punkte Vorsprung gegenüber dem BVB hat, der die Stimmung des Präsidenten der Münchener beflügelt haben dürfte. Eine komfortable Ausgangslage für den Rekordmeister, der locker in das letzte Heimspiel gegen seinen Dauerkonkurrenten der 1970er Jahre aus Mönchengladbach gehen und ebenso entspannt in die Mitte Januar beginnende Rückrunde starten kann.

Dortmund

Es kam, wie es kommen musste: Schon die Spiele von Dortmund gegen Düsseldorf und München blieben für die Borussen sieglos. Nun hat es zusätzlich gegen Wolfsburg mit 2:3 auch noch eine unangenehme Niederlage vor eigenem Publikum gegeben. Beim Abpfiff waren die vielen Fans im ehemaligen Westfalenstadion, unter denen sich wieder etliche „Optimisten“ aus Lippstadt befanden, restlos bedient. Sicherlich hat das Versagen des Schiedsrichters Wolfgang Stark nicht unerheblich zur Pleite des gegenwärtigen Meisters im Vergleich mit den Wölfen beigetragen. Entscheidend für den Reinfall der Schwarzgelben war allerdings ihre Leistung, da sie erneut einen späten Gegentreffer nicht vermeiden konnten. Eine Schwäche, die in dieser Saison schon häufiger für Borussia Dortmund zum Problem wurde. Mit diesem Ergebnis dürfte sich die Titelverteidigung für den BVB wohl erledigt haben. Die Mannschaft von Jürgen Klopp wird sich jetzt in erster Linie auf die Champions League konzentrieren, wo sie zur großen Überraschung der Beobachter die Startphase in der „Hammergruppe“ mit Real Madrid, Ajax Amsterdam und Manchester City unbesiegt als Spitzenreiter beendete.

Schalke

Ähnlich wie der Erzrivale aus Dortmund schafften es auch die Gelsenkirchener nicht, parallel zur Champions League zugleich in der Bundesliga eine konstante Leistung zu bringen. Vielmehr droht den Knappen nach ihrer Pleite in Stuttgart (1:3) jetzt der Absturz ins Mittelmaß. Zudem beschwert die ungewisse Zukunft von Trainer Huub Stevens und einiger Leistungsträger seiner Equipe die Szene am Schalker Markt. Obendrein scheint auch die Chemie des Coachs zum Sportdirektor Horst Heldt nicht (mehr) zu stimmen, Lediglich einen Sieg haben die Königsblauen in den vergangenen sieben Bundesliga-Partien erreicht. Eine miserable Bilanz, die zwangsläufig das Gemüt der großen Schar der Sympathisanten des Vorstadtvereins in der Region und ihrer Freunde von den Wadersloher „Füchsen“ bedrückt.

Hoffenheim

Auch der nach dem 15. Spieltag verfügte Rauswurf des Übungsleiters Markus Babbel hat zu keiner Verbesserung der misslichen Situation beim Dorfverein aus dem Kraichgau geführt. Der einstige Shootingstar der Bundesliga konnte auch in der 16. Partie der 50. Auflage der deutschen Eliteliga keine Punkte einheimsen. Das 2:0 des Hamburger SV über die TSG 1899 Hoffenheim war eindeutig: Der vom Dietmar Hopp mit viel Geld in das Oberhaus des Fußballs gehievte Club kommt nach der Scheidung von seinem einstigen Sportlehrer Ralf Rangnick am Neujahrstag 2011 nicht mehr zu Ruhe. Nach dem „Fußballprofessor“ haben schon vier andere Männer auf der Kommandobrücke der Hoffenheimer gestanden.