Sieglose Dortmunder und Schalker

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Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Der 15. Spieltag war für die Mannschaften aus Dortmund und Gelsenkirchen von einer seltsamen Übereinstimmung gekennzeichnet. Weder die Königsblauen vom Schalker Markt noch die Schwarzgelben vom Dortmunder Borsigplatz kamen in ihren Spielen über ein bescheidenes 1:1 hinaus. Der BVB 09 und der FCS 04 bleiben damit vorläufig auf den Plätzen 3 (Dortmund) und 4 (Schalke) der gegenwärtigen Stufenleiter der Liga.

Einen Zähler für den FCB auf der Habenseite, zwei Punkte zu wenig für den BVB in der Meisterschaft:Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba, der das Remis von München gegen Dortmund analysiert.

Dortmund

Das Unentschieden im Spiel zwischen dem Herausforderer aus München und dem aktuellen Champion aus Dortmund war sicherlich noch nicht die von den Bayern erwartete Vorentscheidung im Kampf um den Gewinn des Meistertitels im kommenden Frühjahr, aber es brachte auch nicht die von den Fans der Dortmunder und ihrer Lippstädter Anhänger von den „Optimisten“ erwünschte neue Spannung ins Titelrennen. Nach vier Bundesligapleiten in Folge und der demütigenden Niederlage im DFB-Pokalendspiel im Mai 2012 gegen den BVB gelang es dem FCB zum großen Verdruss der Bosse Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge wiederum nicht, sein Dortmund-Trauma zu überwinden. Die Quintessenz des fußballerischen Gipfels von Fröttmaning für die Meisterschaft in 2013 lautet kurz und bündig: Für Bayern München ein zusätzlicher Zähler auf der Habenseite, für Borussia Dortmund zwei Punkte zu wenig.

Schalke

Zwölf Minuten und zwölf Sekunden Schweigsamkeit herrschte auch auf dem Berger Feld von Erle als Fan-Protest mit Blick auf den am 12. Dezember 2012 zu erwartenden Beschluss zum Sicherheitskonzept der DFL, wie sie auch in den anderen Bundesligastadien anzutreffen war. Während es auf den Plätzen außerhalb von Gelsenkirchen nach dieser Stille richtig laut wurde, blieb der Lärmpegel in der Schalker Halle eher zurückhaltend. Denn die Elf von Huub Stevens konnte ihre Sympathisanten nicht überzeugen. Gegen die Mönche hatten die Knappen eigentlich einen Dreier im Visier. Doch am Ende gab es nur ein 1:1 und der Meister von 1958 wartet nicht nur seit Jahrzehnten auf die Schale, sondern seit vier Partien auch noch auf einen Bundesliga-Sieg. Zwei Punkte aus vier Begegnungen sind womöglich der Beginn einer länger anhaltenden sportlichen Talfahrt beim Vorstadtverein.

Frankfurt

Abwärts scheint es nach dem Heimfiasko gegen Mainz (1:3) und der Schlappe in Düsseldorf (0:4) auch für die so furios gestartete Frankfurter Eintracht zu gehen. Sieben Gegentore in nur zwei Spielen sind etwas viel für eine Mannschaft, die sich schon aus wirtschaftlichen Gründen nach ihrem Wiederaufstieg für eine längere Zeit in der Bundesliga etablieren muss. Durch ihren Abstieg von 2011 hat die Diva vom Main die Saison 2011/12 mit einem Verlust von über elf Millionen Euro beendet. Eine dritte Niederlage, die am Sonntagabend im Treffen mit dem SV Werder Bremen (der mit einem bemerkenswerten 4:1 aus Hoffenheim an die Weser zurückkehrte) nicht ausschließen ist, könnte die Position von Trainer Armin Veh bei den Hessen gefährden.

Hamburg

Auch die Begegnung am Mittelandkanal mit der Werkself aus Wolfsburg und dem HSV endete mit 1:1. Damit gingen am drittletzten Spieltag der Hinrunde vier Spiele mit diesem Ergebnis aus. Über die Partien des FCB mit dem BVB und der Schalker mit den Gladbachern bestimmte dieser Ausgang auch das Match von Augsburg gegen Freiburg. Am Ende des Nordderbys in Niedersachsen stellten sich die Wölfe aus der Autostadt und die Rothosen vom Hamburger Rothenbaum in derselben Weise die Frage, ob dieses Resultat für sie ein verpasster Sieg oder ein gewonnener Punkt war. Geholfen hatte dieses Remis weder den Hamburgern für ihr Ziel, einen Platz in der Europa-League zu ergattern, noch den Wolfsburgern, sich aus der Abstiegszone zu entfernen.