Heimstärke trifft Auswärtsstärke

Von Boris Rupert (Dortmund) mit Bildern von Hans Zaremba (Lippstadt)

Der Blick auf Heim- und Auswärtstabelle macht aus dem Evergreen zwischen dem BVB und dem VfB ein echtes Spitzenspiel. Das einzige Team der Liga, das in den letzten zwölf Monaten nur ein Heimspiel verloren hat, trifft auf eine Elf, die ihre herausragenden Fähigkeiten im Turbo-Umschaltspiel gerade auswärts zu perfektionieren beginnt. Anstoß ist am Samstag um 15.30 Uhr im ausverkauften Signal Iduna Park.

Auch das optimistische Nesthäkchen will den BVB gegen VfB siegen sehen: Lasse Hilgers aus der Overhagener Straße in Lippstadt auf einem Bild aus dem Juli 2012.

Klares Bild

Jürgen Klopp hat sich längst ein klares Bild von den Stuttgartern gemacht. ‚Der VfB präsentiert sich in einer richtig guten Form‘, sagt der Trainer des Deutschen Meisters und fügt mit Blick auf die Trainerdiskussion, die Anfang Oktober im Ländle geführt wurde, hinzu: ‚Es ist superschwierig, es einem Schwaben recht zu machen – und schön, dass man gemeinsam durch eine schwere Zeit gegangen ist, was sich im Nachhinein auch als richtig erwiesen hat.‘ Zehn Punkte aus den letzten vier Ligaspielen und das Weiterkommen im Pokal stehen seitdem für den VfB Stuttgart und dessen Trainer Bruno Labbadia zu Buche.

Für den optimistischen Senior muss ein Dreier her, wenn der BVB seine Chancen auf die Titelverteidigung wahren will:Eberhard Beck aus dem Buchenweg. Dieses Foto entstand beim DFB-Pokalsieg von Borussia Dortmund über den Bayern München in Berlin am Samstag, 12. Mai 2012.

Signal fürs Selbstvertrauen

‚Aber‘, sagt Klopp nach einer eingehenden Analyse des Gegners und dessen Protagonisten, ’sie haben noch nicht gegen uns gespielt. Wir sind gut drauf, wir haben unsere Formation gefunden und stehen sehr stabil.‘ Insbesondere das 2:1 gegen Real Madrid war mehr als ein Signal an die Konkurrenz, sondern auch nach innen, fürs Selbstvertrauen ganz wichtig.

Erwarten ein tolles Spiel ihrer Dortmunder Borussia:Eine Momentaufnahme während der ersten Zusammenkunft der Lippstädter OPTIMISTEN zum Ende der Fußballsommerpause.

Keine großen Veränderungen

Da mit Bender und Blaszczykowski zwei Schlüsselspieler noch fehlen, ist mit einem großartig veränderten Gesicht der Borussia trotz der Terminhast durch die englischen Wochen nicht zu rechnen. ‚Wir haben nicht die Möglichkeit, acht Spieler zu wechseln und dennoch haushoch zu gewinnen‘, sagt Klopp mit Blick auf den FC Bayern München und dessen erfolgreiches Pokalspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern: ‚Wir wollen mit unserer Kadersituation erfolgreich sein.‘ Gegenüber dem Pokalspiel in Aalen dürften Sebastian Kehl und Marco Reus zurückrotieren ins Team – und Julian Schieber weiterhin als Joker von der Bank kommen.

Großartige Stimmung im ehemaligen Westfalenstadion:Sie dürfte auch beim Match des BVB 09 Dortmund gegen den VfB Stuttgart am ersten November-Samstag vorherrschen.

Kein Romantiker

‚Ich war früher romantisch eingestellt‘, verrät Klopp, ‚und habe Spieler gerne gegen ihre Ex-Klubs aufgestellt.‘ Doch die Erfahrungen lehrten, dass die Last häufig größer war als die Lust, es dem Ex ‚zu zeigen‘. Sollte Schieber am Samstag jedoch in der Startelf stehen, dann allein, ‚weil er ganz, ganz nah dran ist am Team.‘