Ausgabe 4/2012

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Euro 2012

Die unvollendete Arbeit von Joachim Löw

Der Eurokommentar von Hans Zaremba

Die Körpersprache von Joachim Löw nach dem verlorenen Halbfinale offenbarte seine ganze Enttäuschung. Bis zum Spiel gegen Italien waren seine Entscheidungen bei der Euro 2012 alle richtig gewesen. Die von ihm aufgebotene Auswahl hatte wie kaum eine andere beim europäischen Fußballtreffen in Polen und der Ukraine überzeugt und war damit zum Favoriten aufgestiegen. Doch nun steht der Bundestrainer, der 2006 das Erbe von Jürgen Klinsmann beim DFB antrat, von neuem mit leeren Händen da. Diese bittere Erfahrung erlebte er auch nach dem Europaturnier 2008 in Österreich und der Schweiz und der Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika. Seine Arbeit bleibt unvollendet.

Ausgebrannte Bayern

Von vielen in der Kickerszene war vor dem Wettkampf in Osteuropa skeptisch beäugt worden, dass Joachim Löw trotz ausgebliebener Erfolge der Münchner in der vergangenen Saison (jeweils Zweiter in der Champions-League, Bundesliga und im DFB-Pokal) an seiner Einstellung festhielt, die Nationalelf überwiegend aus Spielern des FC Bayern zu bilden und den BVB-Doublesieger kaum zu berücksichtigen. Wie in der Gruppenphase gegen Portugal und Holland, wo sieben Kicker des „FC Vize“ das Gerippe der Deutschen bildeten, setzte der 52jährige auch im Halbfinale auf einen siebenköpfigen Bayern-Block. Das Ergebnis ist bekannt und umfassend diskutiert worden. Bei einer abschließenden Bewertung der Euro-Spiele der deutschen Nationalmannschaft kann man nicht ausblenden, dass die Männer aus München ausgebrannt wirkten. Insbesondere trifft dies auf den Vizekaptiän Bastian Schweinsteiger zu. Gegen die Niederlande zeigte er noch eine ansprechende Leistung, aber ansonsten war es ein ermüdeter Eindruck, den er in den fünf Länderspielen in Polen und der Ukraine offenbarte. Auch vom Kapitän Philipp Lahm gingen so wenige Impulse aus. Sowohl der Spielführer als auch sein Stellvertreter erwiesen nicht als die Führungsspieler, die auf einem solchem internationalen Turnier benötigt werden.

Unerlässliche Hilfen beim Euro-Auftakt im Treffpunkt der OPTIMISTEN:Jenny und Jenny im DFB-Look aus dem Team von Roland Jathe. Zu allen fünf Spielen der deutschen Nationalelf bei der Euro 2012 richteten die OPTIMISTEN ein Fußballtoto aus. Dreimal konnte ein Sieg richtig vorausgesagt werden, zweimal hatte keiner der Tippfreunde das richtige Resultat auf seinem Zettel.