Dortmund und München im Gleichschritt

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Der Titelkampf behält seine Spannung: Mit jeweils einem Dreier nach dem 29. Spieltag gehen der Titelverteidiger Borussia Dortmund (3:1 beim VfL Wolfsburg) und sein Herausforderer Bayern München (2:1 über den FC Augsburg) am Mittwochabend nach Ostern um 20.00 Uhr im ehemaligen Westfalenstadion an der Dortmunder Strobelallee in die (mögliche) Vorentscheidung um die Vergabe der Deutschen Meisterschaft 2012.

Für ihn bewegen sich Dortmund und München im Gleichschritt auf die Meisterschaft des Jahres 2012 zu:Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba, der eine (mögliche) Vorentscheidung am Mittwoch nach Ostern im ehemaligen Westfalenstadion in Dortmund im Blick hat.

München

Nicht von ungefähr waren die vermeintlichen Experten vor dem samstäglichen Auflauf der gegenwärtig besten Fußballmannschaften in Deutschland aus Dortmund und München der Meinung, dass die Paarung des Rekordmeisters gegen den Aufsteiger aus Augsburg die einfachere Aufgabe sein würde. Einige Wetten gingen von einem 3:0 nach nur 20 Minuten für die von Jupp Heynckes aufgebotenen Kicker aus. Unmittelbar nach den Anstoß des innerbayerischen Vergleichs in der Fröttmaninger Arena und dem schnellsteten Treffer in dieser Bundesligasaison von Mario Gomes nach nur 24 Sekunden sah es auch nach einem neuerlichen Schützenfest der Münchener aus. Doch am Ende waren die Männer von der Säbener Straße froh, knapp mit 2:1 gewonnen und keine Punkte in der Fuggerstadt verloren zu haben. Dieses Match war nämlich keine einfache Sache für den FC Bayern München.

Dortmund

Dagegen lösten die Dortmunder ihren (vermeintlich schwereren) Auftrag bei den (wieder erstarkten) Wolfsburgern souverän. Mit dem 3:1 bauten die Borussen ihren Vereinsrekord auf jetzt 23 ungeschlagene Begegnungen im Fußballoberhaus aus. Der gegenwärtige Meister hat sich beim Auftritt am Mittellandkanal mit eindrucksvoller Wirkung regelrecht warmgeschossen. Robert Lewandowski (zwei Treffer) und Ilkay Gündogan (ein Tor) demonstrierten der Werksauswahl, wie man Chancen ausnutzt. Beachtlich ist die Steigerung des im Juli von Nürnberg nach Dortmund gewechselten und von einigen Kritikern schon als Fehleinkauf abgeschriebenen Ilkay Gündogan. Auch gegen die Equipe von Felix Magath absolvierte er wieder eine starke Partie. Das Talent des türkischstämmigen und unterdessen von Joachim Löw in die deutsche Nationalmannschaft berufenen Mittelfeldspielers wurde vom BVB-Trainer Jürgen Klopp entgegen vieler Unkenrufe richtig erkannt.

Kaiserslautern

Mit Kaiserslautern scheint der erste Absteiger der 49. Auflage der Bundesliga festzustehen. Auf dem früher kaum einnehmbaren Betzenberg erlitten die „Roten Teufel“ gegen Hoffenheim wieder eine bittere Niederlage. Die Planungen beim glorreichen 1. FCK aus der Pfalz und seinem Vorstandschef Stefan Kuntz dürften jetzt auf einem schnellen Wiederaufsteig ausgerichtet sein. Spannend bleibt die Frage, wer die Lauterer auf den Gang ins Unterhaus begleitet. Akut gefährdet bleibt Berlin, wo auch der vierte Coach in der aktuellen Spielzeit, Otto Rehhagel, bislang noch nicht die erhoffte Wende für den Hauptstadtclub geschafft hat. Hertha verharrt nach dem 0:0 bei Gladbach auf dem 17. Rang.

Köln

Nur zwei Zähler mehr haben die Kölner, die trotz ihrer leidenschaftlichen Vorstellung im Treffen mit den Bremern nicht über ein 1:1 nicht hinauskamen. Ein Punkt vor eigenem Publikum ist zu wenig, um sich für einen Verbleib in der Beletage des Fußballs zu empfehlen. Ob allerdings der Weg der Domstädter bis zum letzten Spieltag von Stale Solbakken begleitet wird, muss bei den ständigen Turbulenzen rund um das Geißbockheim bezweifelt werden. Schon zum Saisonbeginn hatte er etliche Anhänger des ersten Meisters in der Bundesligageschichte (1964) gewaltig vor dem Kopf gestoßen, als der Sportlehrer dem Kölner Idol Lukas Podolski die Kapitänswürde entzog. Die bisherige Leistungsbilanz in der Ägide des Norwegers bleibt weit hinter den in ihn gesetzten hohen Erwartungen zurück.