Dortmund bleibt auf der Erfolgsspur

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Sowohl in der Bundesliga als auch im Pokal werden Dortmund und München in 2012 die Titel allein ausmachen. Während sich der Dortmunder Titelverteidiger und sein Münchener Herausforderer in der Meisterschaft schon seit Wochen einen spannenden Zweikampf liefern und am Mittwoch, 11. April, in Dortmund aufeinandertreffen, werden die beiden derzeit besten deutschen Fußballmannschaften einen Monat später, am Samstag, 12. Mai, im Berliner Olympiastadion auch das DFB-Pokalendspiel bestreiten.

Beeindruckt von der Klasse des BVB:Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba, der den Erfolgskurs von Borussia Dortmund analysiert.

München

Die Festspiele mit großer Torausbeute scheinen vorerst für die Bayern wohl beendet zu sein. Doch mit den Siegen der Münchener geht es munter weiter. Nach dem Erfolg im Gladbacher Elferduell um den Einzug ins Pokalfinale konnten sie drei Tage später auch in der Liga ihren Gegner bezwingen. Durch das 2:1 vor eigenem Publikum in der Partie mit Hannover heimsten die Schützlinge von Jupp Heynckes drei wichtige Zähler ein. Für den Meister der verbalen Attacke, Uli Hoeneß, bildete der Arbeitssieg in der Fröttmaninger Arena gleich den Anlass, eine seiner Kampfansagen an den BVB zu richten.

Dortmund

Doch die Dortmunder ließen sich vom Angriff des an der Isar tätigen Vereinspräsidenten nicht blenden und gaben bei ihrem sonntäglichen Auftritt am Rhein eine unmissverständliche sportliche Antwort. Mit einem eindrucksvollen 6:1 besiegten sie die Kölner Geißböcke und festigten ihre Position als Spitzenreiter. Obwohl der Meister in der Domstadt früh in Rückstand geriet, war er am Ende der gefeierte Triumphator. Fünf Tore in einer Halbzeit unterstreichen die momentane Klasse der von Jürgen Klopp betreuten Dortmunder Borussen. Über diesen großartigen Erfolg freuten sich auch die Lippstädter „Optimisten“, die sich nun an ihrem 12. Geburtstag zum Bundesligaabschluss am Samstag, 5. Mai, auf eine (mögliche) Meisterfeier einrichten können. In Köln werden wohl wieder die üblichen Streitereien einsetzen. Sie lähmten schon in den vergangenen Monaten die Entwicklung beim einstigen Vorzeigeclub und verzeichneten mit Wolfgang Overath als Präsidenten und Volker Funke als Sportdirektor zwei prominente Rücktritte.

Schalke

Beachtlich war auch das 2:0 des Gelsenkirchener Vorortvereins über den Leverkusener Werksclub. Mit der von ihrer großen Gemeinde in der Region und bei den Wadersloher „Füchsen“ bejubelten Leistung bleiben die Knappen auf Champions-League-Kurs. Ein wahrlich interessanter Aspekt für den westfälischen Fußball, womöglich ab dem Herbst mit zwei Mannschaften in der europäischen Königsklasse mitspielen zu können. Es war das Verdienst von Klaas-Jan Huntelaar, der seiner Mannschaft und seinem niederländischen Landsmann auf der königsblauen Trainerbank, Huub Stevens, mit zwei Buden den 17. Saisonsieg bescherte. Die Equipe des Verlierers wird es schwer haben, sich in dieser Form für die Europa-League zu qualifizieren.

Hamburg

Während im Ruhrpott die Fans über die Taten ihrer Bundesligisten geradezu entzückt sind, verdüstern sich bei den HSV-Anhängern nach dem 1:2 in Wolfsburg zunehmend die Mienen. Der ehemalige Manager am Rothenbaum, Günter Netzer, hat völlig zu Recht ein Ende der Durchhalteparolen beim Bundesliga-Gründungsmitglied gefordert. „Ich halte es geradezu für absurd und fahrlässig, wenn man den jetzigen Tabellenplatz positiv verkauft“, unterstrich der frühere Nationalspieler in einer Zeitungskolumne. Die heikle Situation beim Dino der Liga lässt sich allein mit salbungsvollen Worten nicht bewältigen. Dies mussten vor den Hamburgern schon andere Großstadtvereine erfahren. Wie mühevoll es für einen Absteiger ist, wieder ins Oberhaus zu rückzukehren, erleben gegenwärtig die Düsseldorfer und Frankfurter.