Borussia will Doppel-Serie am Rhein ausbauen

Text von Boris Rupert (Dortmund) und Fotos von Hans Zaremba (Lippstadt)

Jede Serie hat einmal ein Ende, sagt Jürgen Klopp häufig. Diese hoffentlich nicht: Seine letzten acht Bundesligaspiele gegen den 1. FC Köln hat er allesamt gewonnen. Zunächst mit Mainz, dann sieben Mal nacheinander mit dem BVB. Und die Spiele in Müngersdorf hatten allesamt eines gemeinsam: Sie waren ein Spektakel, zuletzt zwei Mal mit den Last-Minute-Siegtreffern für die Schwarzgelben.

Gut gelaunte Lippstädter OPTIMISTEN bei der Dortmunder Borussia:Von links nach rechts Bernhard Scholl, Heinz Hilgers, Nigel Roome und Theo Zaremba. Die vier Lippstädter BVB-Anhänger freuen sich auf das Spiel ihrer Mannschaft in Köln. Das Bild ist vor dem Bundesligaspiel von Borussia Dortmund gegen FC Augsburg (4:0) am Samstag, 1. Oktober 2011, vor dem ehemaligen Westfalenstadion entstanden.

Westderby

‚Die Kölner reden schon vom Ende unserer Serie‘, bemerkt Klopp im Vorfeld des 78. Bundesliga-Westderbys. Er erwartet folgerichtig einen ’sehr ambitionierten Gegner in diesem wundervollen Stadion mit seiner außergewöhnlichen Atmosphäre‘.

Wer Fußball-Liebhaber ist, muss den FC mögen. Die halbe Stunde vor Spielbeginn ist atmosphärisch die Beste, die die Liga zu bieten hat mit dem mitreißenden kölschen Liedgut. Eine Stimmung, die die Borussen offenbar beflügelt. Von den sieben Gastspielen am Rhein in diesem Jahrtausend haben sie nur eins verloren, aber vier gewonnen. Zuletzt trafen Nuri Sahin und Kevin Großkreutz in den Schlusssekunden zum Sieg. ‚Spektakel‘, erklärt Jürgen Klopp, ‚ist okay, wenn es für uns ausgeht.‘

Auch sie erwarten einen Sieg von Dortmund gegen Hannover:BVB-Stadionsprecher Norbert Dickel (links) und Matthias Radtke, der Lippstädter OPTIMIST, der fast bei jedem Spiel seines BVB dabei ist.

Chancenverwertung

Borussias Siege rochen zuletzt mehr nach Schweiß als nach Leichtigkeit. ‚Damit es wieder leicht geht, musst du einen gewissen Prozentsatz nutzen‘, sagt der Trainer mit Blick auf die Chancenverwertung, ‚aber ich mag an meiner Mannschaft, dass sie dann nicht einknickt und den Schalter umlegt.‘ Und weiter: ‚An einem guten Tag kann jeder. Du musst auch an einem mittelmäßigen können.‘

In Köln erwischte seine Mannschaft zuletzt immer einen guten Tag – was am Sonntag wahrscheinlich auch vonnöten sein dürfte. ‚Wenn ich an Köln denke‘, verrät Klopp, ‚mache ich mir Gedanken über das große Potenzial, das diese Mannschaft hat.‘ Und er wundert sich, dass sie ‚in der Rückrunde erst sieben Punkte geholt hat – kein Mörderwert.‘ Als Ursache macht er dafür aus, dass ‚Podolski und Novakovic häufig nicht gemeinsam gespielt haben‘. Der FC verfügt fraglos über ein herausragendes Sturm-Duo.

Und er steht unter Druck. Was den Schwarzgelben in die Karten spielen könnte. ‚Für Köln geht es in diesem Spiel um eine Menge‘, sagt Klopp, ‚die daraus resultierenden Räume würde ich gerne nutzen.‘