Dortmund neuer Spitzenreiter

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Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Sicherlich wird sich auch Kevin Großkreutz wie viele Freunde des schwarzgelben Fußballs in der Region und bei den Lippstädter „Optimisten“ über das 2:0 seiner Borussia über Schalke gefreut haben. Aber für ihn, ein Schwarzgelber durch und durch, war es bitter, erst kurz vor Schluss des Derbys eingewechselt worden zu sein.

Erwartungsvolle Lippstädter Anhänger der Dortmunder Borussia:Vor dem erfolgreichen Ausgang des Derbys ihrer Dortmunder Borussia gegen den Schalker Erzrivalen fanden sich diese sechs OPTIMISTEN von der Lippe zum Gruppenbild ein. Mit im Bild als zweiter von links der Chefoptimist Bernhard Scholl und in der Mitte der Bundesligakommentator Hans Zaremba.

Dortmund

Denn in der aktuellen Saison läuft es noch nicht so richtig rund für den dreimaligen Nationalkicker, der 1988 in Dortmund geboren wurde und seit 2009 zum Bundesligakadar des BVB gehört. Schon als Jugendlicher hat er seinen Verein als Fan auf der Südtribüne bei den Heimspielen im ehemaligen Westfalenstadion mit viel Begeisterung unterstützt. Von daher überrascht es auch nicht, dass es Kevin Großkreutz war, der als erster Borusse nach dem Abpfiff des westfälischen Duells auf den Zaun der legendären Tribüne kletterte und gemeinsam mit der gelben Wand in dem Fußballtempel an der Strobelallee den hochverdienten Erfolg von Borussia Dortmund feierte. Es war ein einseitiges Revierderby, bei dem die Königsblauen mit dem knappen Rückstand von 0:1 zur Halbzeit noch gut bedient waren. Auch nach dem Wechsel konnten die Zöglinge von Huub Stevens ihre Möglichkeiten nicht verbessern, während die Schwarzgelben mit dem zweiten Tor den Dreier sicher über die Zeit brachten. Durch die sonntägliche Pleite von München in Mainz bedeutete der Triumph des Titelverteidigers über den Vorstadtverein überdies die Tabellenführung.

München

Am Abend vor dem Auftritt der Bayern bei den Rheinland-Pfälzern ruhte der Münchener Präsident Ulrich Hoeneß noch ganz in sich selbst und redete vergnügt über seinen Wunschzettel der möglichen Zugänge im nächsten Sommer. Doch wenige Stunden später holte auch den Boss des Branchenführers der raue Ligaalltag wieder ein, als die von seinem Freund Jupp Heynckes betreute Equipe mit 3:2 eine ärgerliche Niederlage einfuhr. Das überraschende Ergebnis des FSV Mainz 05 basierte auf der guten taktischen Einstellung durch ihren Coach Thomas Tuchel. Wie die Dortmunder eine Woche zuvor störten auch die Mainzer die Münchener über die gesamte Dauer der Partie bereits früh im Spielaufbau. Damit kamen die gefürchteten Angriffe der Männer von der Isar am Rhein kaum ins Rollen. Am Ende hatte Mainz seinen zweiten aufeinanderfolgenden Heimsieg errungen und München seine vierte Saisonniederlage erlitten. Noch schmerzlicher war für den Favoriten auf die Meisterschale, seinen komfortablen Vorsprung von fünf Punkten in nur zwei Begegnungen eingebüßt zu haben und nur noch auf dem dritten Rang zu liegen.

Gladbach

Siegreich war auch die Borussia aus Gladbach, die mit 3:0 im Kölner Match ihren Erzrivalen bereits zum dritten Mal in Folge demütigen konnte. Sechs Tage nach dem 5:0 über Bremen zeigte die Crew von Trainer Lucien Favre wiederum eine eindrucksvolle Leistung. Der 79. Vergleich mit den „Fohlen“ endete für die „Geißböcke“ mit der 43. Niederlage. Während die Mönche ihren Anspruch auf einen Platz für die internationalen Wettbewerbe unterstreichen konnten, rutschten die Domstädter nach dieser Schlappe wieder näher an die Abstiegszone heran. Es kommen nun schwere Wochen auf die Kölner zu, die zudem Mitte November durch den überraschenden Rücktritt des ehemaligen Nationalspielers Wolfgang Overath als Vereinschef in einen tiefen Schock versetzt wurden. Jetzt wird auch wieder jedes Spiel für die Elf um den heutigen Leitwolf Lukas Podolski zum Existenzkampf. Auf den letzten Gegner des 1. FC Köln, den VfL Borussia Mönchengladbach, kommen indessen ganz andere Zeiten zu. Aus dem Beinahe-Absteiger der vergangenen Spielzeit ist eine aufstrebende Spitzenmannschaft geworden. Passend zum Treffen mit dem Namensvetter und neuen Spitzenreiter aus Dortmund konnten die Niederrheiner den zweiten Tabellenplatz einnehmen.