Dortmund erniedrigt Köln

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Das Westderby zwischen dem BVB 09 aus Dortmund und dem 1. FC aus Köln hat eine lange Tradition. 105 Mal begegneten sich die beiden Klubs in der Nachkriegszeit. Mit dem 5:0 am zehnten Spieltag konnten die Westfalen ihren Vorsprung in der Gesamtbilanz ausbauen und haben jetzt acht Siege mehr auf dem Konto als die Rheinländer. Für die Dortmunder Borussia, die unterhalb der Woche bei Olympiakos Piräus eine peinliche Schlappe in der Champions League erlitt, war der Triumph über die Domstädter bereits der vierte Bundesligadreier in Folge. Zugleich gelang dem von Jürgen Klopp aufgebotenen Team mit diesem Ligaresultat nach der Pleite bei den Hellenen gegenüber seinen treuen Fans – von denen auch viele „Optimisten“ unter den 80.200 im ehemaligen Westfalenstadion waren – eine perfekte Wiedergutmachung.

Sieht die Dortmunder Borussia wieder im Titelrennen:Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba, der die Lehrstunde der Schwarzgelben gegen die Geißböcke analysierte.

Dortmund

Torreiche Spiele bekamen die Anhänger beider Vereine auch früher zu sehen. Vor 45 Jahren – am 15. Oktober 1966 – waren es die Schwarzgelben, die mit 6:1 und drei Toren der 2003 verstorbenen BVB-Ikone Lothar „Emma“ Emmerich die Geißböcke in der einstigen Spielstätte „Rote Erde“ abfertigten. Den Archiven ist zum damaligen Borussen-Sieg folgendes entnehmen: „Den Spielern des 1. FC Köln bot sich Gelegenheit, kostenlos eine Lektion Fußball zu nehmen.“ Eine Bewertung, die auch für das jüngste Match der alten Rivalen der legendären Oberliga West und heutigen Konkurrenten der Bundesliga ganz und gar zutrifft. Aber auch umgekehrt gab es ein 6:1, als am 29. September 1984 der BVB am Rhein unter die Räder kam. Derweil trennen die Endspielpartner um die Meisterschaft von 1963 (3:1 für die Borussia in Stuttgart) Welten. Dortmund ist wieder im Titelrennen, Köln erneut im Abstiegskampf.

München

Es war ein Signal an alle Fußballfreunde: Durch das (unerwartete) 2:1 von Hannover über München kann der aktuelle Wettbewerb wieder spannend werden. Die Mannschaft von Jupp Heynckes (1967 bis 1970 als Spieler bei den Niedersachsen unter Vertrag) musste eine halbe Stunde in Unterzahl spielen, weil ihr Verteidiger Jerome Boateng zur Mitte des ersten Durchgangs Rot bekam. Durch Gelb-Rot für den Kapitän von 96, Steven Cherundolo, nach 63 Minuten war zwar wieder ein zahlenmäßiger Gleichstand hergestellt, durch den Stand von 2:0 für die Elf von Mirko Slomka war die Partie mehr oder weniger entschieden. Der Anschlusstreffer des Tabellenführers in der 82. Minute diente lediglich der Ergebniskosmetik. Nach der Aufholjagd der Dortmunder und das Straucheln der Bayern bei 96 trennen den Rekordmeister nur noch drei Punkte vom Titelverteidiger. Reizvolle Aussichten für die Liga.

Gelsenkirchen

Zur Freude der großen königsblauen Gemeinde und der Wadersloher „Füchse“ sorgte auch das glückliche 1:0 der Gelsenkirchener in Leverkusen für eine zusätzliche Belebung im Fußballoberhaus. Offensichtlich scheint für den an den Schalker Markt zurückgekehrten Coach Huub Stevens weiterhin die Devise zu gelten: Hinten muss die Null stehen. Obwohl der Werksclub mehr Spielanteile besaß, hatten die Schalker wenig Mühe, den Drei-Punkte-Gewinn zu retten. Die Knappen kletterten damit auf den dritten Platz, die Farbenstädter fielen auf den neunten Rang zurück. Der Vorstadtverein liegt jetzt mit einem Zähler hinter dem Erzrivalen aus Dortmund, wo Ende November das große Ruhrderby steigen wird.

Hamburg

Die Ausbeute für Thorsten Fink zum Einstand als HSV-Betreuer fiel mit nur einem Punkt vor eigenen Publikum gegen Wolfsburg mager aus. Dabei zeigten die Hamburger nach frühem Rückstand über weite Strecken eine durchaus ansehnliche Leistung. Mehr als der Ausgleichtreffer durch Mladen Petric war aber Ende nicht drin. Immerhin konnten die Hanseaten durch diesen Punktegewinn die Rote Laterne an die Freiburger weiterreichen.