Der BVB ist wieder auf der Erfolgsspur

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Eine in allen Belangen klar überlegende Borussia aus Dortmund ist mit einem 2:0 über den FC St. Pauli in die Erfolgsspur zurückgekehrt und hat ihre führende Position mit einem Vorsprung von zehn Punkten gegenüber ihrem ärgsten Verfolger, die Werksauswahl aus Leverkusen, festigen können. Somit laufen die Schwarzgelben zur Freude ihrer großen Anhängerschaft in der Region und bei den Lippstädter „Optimisten“, von denen wieder etliche das Treffen gegen die Kiezkicker aus Hamburg auf der Dortmunder Südtribüne verfolgt haben, mit dem notwendigen Rückenwind am Samstagabend zum großen Kracher bei den Bayern in der Arena von Fröttmaning auf.

Für ihn ist der BVB zurück auf der Erfolgsspur.Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba, der die Situation an der Tabellenspitze analysiert.

Bayern

Doch auch die Münchener gehen nach ihrem 3:1 beim Tabellenfünften in Mainz gestärkt in das Match zwischen dem amtierenden Champion und seinem potentiellen Nachfolger. Die Mannschaft von Lous van Gaal hat im Stadion am Mainzer Bruchweg das Spiel ohne Einschränkung dominiert und mit ihren Superstars Arjen Robben und Franck Ribery geradezu das Publikum verzaubert. In dieser Verfassung wird der Rekordmeister von der Isar ein schwieriger Gegner für die junge Equipe aus Westfalen sein. Die Devise der Bosse des Branchenführers mit ihrem Präsidenten Ulrich Hoeneß und dem aus Lippstadt stammenden Vorstandsvorsitzenden Karl-Heinz Rummenigge ist deutlich umrissen: Platz 2 und die direkte Champions-League-Qualifikation. Vom Titelgewinn wird an der Säbener Straße in München ohnehin nicht mehr gesprochen, der dürfte wohl im Mai nach dem Schlusspfiff gegen Frankfurt an der Strobelallee und auf dem Friedensplatz in Dortmund bejubelt werden.

Wolfsburg

Während Ulrich Hoeneß vor seinem Wechsel auf dem Münchener Präsidentenstuhl im November 2009 stets ein erfolgreicher Sportdirektor war, wofür die vielen Titel der Bayern von 1979 bis 2009 stehen, fehlt seinem jüngerem Bruder Dieter Hoeneß offensichtlich das notwendige Profil, eine ähnliche Bilanz hinzulegen. Seine Ergebnisse als Manager in Stuttgart (1990 bis 1995), in Berlin (1997 bis 2009) und derzeit in Wolfsburg (seit 2010) sind alles andere als glücklich zu bewerten, sieht man von der Meisterschaft der Stuttgarter in 1992 mal ab. Nach der Talfahrt der Männer aus der Autostadt nimmt auch die Kritik an dem Gebaren des Chefs der Fußballabteilung des VfL an Heftigkeit zu. Von Beginn der Aufnahme seiner Arbeit am Mittelandkanal bis in die Gegenwart hat er mehr als 40 Millionen Euro für Neuverpflichtungen ausgegeben. Das von den Fans beklagte Ergebnis dieser Transferpolitik ist, dass der Meister von 2009 nach dem 1:2 in Freiburg vollends in den Abstiegskampf gerutscht ist. Wahrlich kein Ruhmesblatt für einen Vorsitzenden der Geschäftsführung.

Schalke

Die Überraschung des Spieltages war zweifellos die Gelsenkirchener Pleite in Gladbach. Das 2:1 war ein verdienter Sieg der Mönche. Dies umso mehr, wo sie schon nach zwei Minuten in Rückstand geraten waren. Offensichtlich hat es ihr neuer Trainer Lucien Favre verstanden, dem unter seinem Vorgänger Michael Frontzeck so desolat auftretenden Team schnell das nötige Selbstvertrauen in die eigene Leistung zurückzugeben. Durch die Niederlage der Stuttgarter in Leverkusen konnten die Niederrheiner zudem mit ihren Punkten zu den Schwaben aufschließen. Sicherlich ein kleiner Lichtblick für die Fohlen. Davon können die Knappen nicht reden. Durch die überraschende Schlappe beim Tabellenletzten sind sie von einem internationalen Platz immer noch meilenweit entfernt. Jetzt erwarten die Königsblauen die Nürnberger. Die vom früheren Jugendspieler von Borussia Lippstadt, Dieter Hecking, betreuten Franken kommen mit einem stolzen 3:0 über Frankfurt zu dem Klassiker auf das Berger Feld.