Dortmund stolpert in Frankfurt

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Mit einer Heimpleite gegen Leverkusen (0:2) begann Dortmund am Sonntag, 22. August, die Spielzeit 2010/11 und mit einer Niederlage in Frankfurt (0:1) beendeten die Borussen am Samstag, 18. Dezember, die Hinrunde der aktuellen Saison im Fußballoberhaus. Zwischen diesen beiden Treffen waren die Schwarzgelben 118 Tage in der Bundesliga ungeschlagen. Sicherlich war es ein glücklicher Sieg der Hessen und eine ärgerliche Schlappe für die Westfalen. Doch wer, wie die Männer von Jürgen Klopp, die Vorteile nicht in Tore ummünzen kann, darf sich nicht wundern, wenn er am Ende von den von Michael Skibbe betreuten Kickern besiegt wird. Gleichwohl geht der BVB 09 mit 43 Punkten als Spitzenreiter und zur großen Freude seiner vielen Fanclubs in Deutschland und seiner Anhänger von den Lippstädter „Optimisten“ unangefochten in die Winterpause. Der Tabellenführer wird am Freitag, 14. Januar, um 20.30 Uhr beim momentanen Dritten in Leverkusen die bis Mitte Mai andauernde Rückrunde eröffnen.

Für ihn sind Köln und Gladbach Abstiegskandidaten.Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba, der die Möglichkeiten der rheinischen Rivalen analysiert.

Gladbach

Während die Dortmunder Borussen überlegen auf dem ersten Rang stehen, befinden sich die Mönchengladbacher Borussen abgeschlagen auf dem letzten Platz. Zwangsläufig wird die Kritik am Coach Michael Frontzeck immer schärfer. Ob er noch in der zweiten Halbserie die Wende herbeiführen wird, erscheint bei der desolaten Lage seines Teams zweifelhaft. Viel wird auch von den Einkaufskünsten des Sportdirektors Max Eberl abhängen. Zwei bis drei neue Spieler sollen kommen und zum Rückrundenstart werden wohl auch einige der noch verletzten Akteure genesen sein. Schon einmal ist es Gladbach in der Winterpause gelungen, durch die Verpflichtung von vier neuen Profis noch den Umschwung zu schaffen. Das war vor zwei Jahren, wo die Mönche vor Weihnachten mit elf Punkten auch die rote Laterne trugen. Danach holten sie mit dem kantigen Hans Meyer an der Seite zwanzig Zähler und waren gerettet. Viele der Gladbach-Fans (mit ihnen auch etliche an der Lippe) hoffen nun auf eine Wiederholung der glücklichen Ereignisse von 2008/09.

Schalke

Was war das für eine Hinrunde für den Gelsenkirchener Vorstadtverein! Lange und überraschend schwer taten sich die Schalker nach dem Beginn der 48. Auflage der Bundesliga, der von Krisensitzungen und meuternden Anhängern begleitet wurde. Die Gemeinde der Königsblauen in der Region und bei den Wadersloher „Füchsen“ hatte sich bereits auf einen harten Kampf um den Klassenerhalt eingestellt. Doch nach dem 3:0 über den nordrhein-westfälischen Rivalen aus Köln können die Knappen und auch ihr Trainer und Manager in Personalunion, Felix Magath, aufatmen. Mit dem fünften Pflichtspielerfolg ohne Gegentor in Folge bestätigte die vom Nationalkeeper Manuel Neuer als Kapitän angeführte Equipe vor 61.673 Zuschauern in der ausverkauften Arena auf dem Berger Feld in Gelsenkirchen-Erle ihren zuletzt gezeigten Aufwärtstrend und konnte sich im Mittelfeld der Liga stabilisieren.

Köln

Davon sind die Kölner nach ihrer Klatsche im Ruhrpott meilenweit entfernt. Dürftige 15 Punkte aus 17 Spielen sind kein Impulsgeber für eine fröhliche Weihnachtsstimmung bei den Verantwortlichen mit dem ehemaligen Nationalspieler Wolfgang Overath als Präsidenten. Mit Volker Finke als Nachfolger des geschassten Managers Michael Meier ist ihnen immerhin ein bemerkenswerter Coup gelungen. Spannend wird jedoch die Frage sein, welche Kompetenzen die Domstädter dem ehemaligen Freiburger Coach einräumen werden. Welche Aufgaben werden dem vor wenigen Wochen als Fußballlehrer für die Geißböcke installierten Frank Schaefer noch bleiben? Womöglich wird der neue Sportdirektor am Rhein schon bald nach dem am Schalker Markt praktizierten Modell auch den Job des Kölner Trainers ausüben. Immerhin kann Volker Finke auf eine 16jährige Tätigkeit als Übungsleiter im Breisgau zurückschauen.