Der Höhenflug des BVB

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Tabellenführer nach langem Rückstand noch ein Sieg. Es war ein glücklicher Erfolg, der auf ein Eigentor der Breisgauer zurückzuführen ist. Doch am Ende zählen die drei gewonnenen Punkte. Damit gelten die Schwarzgelben gegenwärtig als der erste Anwärter auf die inoffizielle Herbstmeisterschaft. Der Favorit hat auf den Verfolger aus Mainz immerhin sieben Punkte Vorsprung, auf Leverkusen sind es neun und auf die Bayern nach ihrem enttäuschenden Remis bei der Werksauswahl satte 14 Zähler. Eine bessere Vorlage hätte sich der Lippstädter Oberborusse Bernhard Scholl für das vorweihnachtliche Treffen seiner „Optimisten“ zum Adventsauftakt nicht wünschen können. Nun erwartet der Spitzenreiter, die Borussen aus Dortmund, das Schlusslicht, die Borussen aus Mönchengladbach. Alles andere als ein Sieg im ehemaligen Westfalenstadion wäre ein Reinfall für die von Jürgen Klopp betreute junge Auswahl.

Erwartet von Borussia Dortmund gegen Borussia Mönchengladbach einen Sieg.Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba, der den Höhenflug des BVB 09 und die Aussichten der Schwarzgelben auf die inoffizielle Herbstmeisterschaft 2010 analysiert.

München

Völlig ungewohnt ist momentan die Situation an der Isar. Die Bayern kommen nicht aus dem Mittelfeld der Tabelle heraus: In Leverkusen zeigte die Mannschaft von Louis van Gaal gegen die von seinem unmittelbaren Vorgänger beim Rekordmeister, Jupp Heynckes, aufgebotene Bayer-Equipe zwar eine ordentliche Leistung, aber auch wiederkehrende Fehler. So sehr sich der Titelverteidiger auch befleißigt, ihm fehlt die Unbeschwertheit der vergangenen Spielzeit. Sicherlich ist der Branchenführer mit den Ausfällen von Mark van Bommel, Miroslav Klose, Ivica Olic und Arjen Robben von einem großen Verletzungspech geplagt. Doch bei der geballten Ansammlung von Spitzenspielern an der Säbener Straße, müsste dies auszugleichen sein. Selbst, wenn die angeschlagenen Profis wieder fit sind, bleiben die Schwierigkeiten in der Viererkette. Die Münchener sind augenblicklich keine Spitzenmannschaft, ihr achter Tabellenplatz ist vollkommen berechtigt. Es gibt bei den Bayern zu viele Brüche, wozu auch der Hader zwischen dem Coach Louis van Gaal und dem Präsidenten Ulrich Hoeneß zählt. Jetzt empfangen die Münchener die Frankfurter, die mit einer Klatsche von 0:4 im eigenen Stadion am Riederwald gegen Hoffenheim in der Arena in Fröttmaning antreten müssen.

Gelsenkirchen

Lange haben Felix Magath und seine Zöglinge, aber auch die treue blauweiße Anhängerschaft in der Region und bei den Wadersloher „Füchsen“ auf dieses deutliche Resultat warten müssen: Mit dem 4:0 im Treffen mit Bremen stürzten sie Werder mit seinem Übungsleiter Thomas Schaaf und Manager Klaus Allofs in eine tiefe Krise. So unprofessionell, unkonzentriert und enttäuschend wie im Match in der Sporthalle auf dem Berger Feld im Stadtteil Erle waren die Grünweißen auch beim 0:6 in Stuttgart, beim 1:4 in Hannover und beim 1:4 in Hoffenheim aufgetreten. Bei den Verantwortlichen an der Weser dürfte spätestens nach dem Desaster an der Emscher schriller Alarm ausgelöst worden sein. Doch eine Trainerentlassung, die bei anderen Clubs mit ähnlichen Ergebnissen schnell erfolgt, wäre bei den Bremern eine Überraschung. Zwangsläufig sind dagegen die Stimmung und die Zuversicht am Schalker Markt anders. Der unerwartet klare Erfolg im Frust-Gipfel der wankenden Champions-League-Teilnehmer sorgte für eine merkliche königsblaue Erleichterung. Nach sieben Punkten aus drei Spielen wächst in Gelsenkirchen der Glaube an einen anhaltenden Aufwärtstrend. Doch, ob dies nun schon die Wende beim letzten Vizemeister war und er die Niederungen der Liga dauerhaft verlassen kann, werden die kommenden Begegnungen in der Bundesliga offenbaren. Das nächste Spiel auf dem Kaiserslauterner Betzenberg wird für die Knappen kein leichtes Unterfangen sein. Ebenso wenig auch nicht das folgende Heimspiel gegen München. Das Abstiegsgespenst wird wohl noch eine ganze Weile das Geschehen beim Gelsenkirchener Vorstadtverein bestimmen.