Dortmund auf Meisterkurs

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Mit dem neunten Sieg im elften Saisonspiel und einem klaren 4:0 hat Dortmund in Hannover eine beeindruckende Vorstellung abgeliefert. Zur großen Freude ihrer schwarzgelben Anhängerschaft von Flensburg bis Kiefersfelden und von den Lippstädter „Optimisten“ ist der BVB 09 an der Leine wie ein Titelanwärter aufgetreten. Durch diesen Dreier hat Dortmund seinen Vorsprung vor dem ärgsten Verfolger aus Mainz auf vier Punkte ausgebaut. Der ursprüngliche Favorit aus München hat bereits einen Rückstand von zwölf Zählern. Es ist bemerkenswert, welche Moral die von Jürgen Klopp formierte Mannschaft nach dem blassen Unentschieden unterhalb der Woche in der Europa-League-Partie nun bei 96 gezeigt hat. Auch der verschossene Elfmeter von Nuri Sahin wurde von den Schützlingen des Sportwissenschaftlers auf der Bank von Borussia Dortmund weggesteckt. In dieser Verfassung werden die Männer vom Dortmunder Borsigplatz auf ihrem Kurs zur siebten Meisterschaft kaum noch aufzuhalten sein. Eine Entwicklung, die im August vor dem Start der 48. Auflage der Bundesliga keiner der Experten auf dem Zettel hatte.

Für ihn befindet sich die Dortmunder Borussia auf dem Weg zur siebten Meisterschaft.Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba, der den Erfolg des BVB 09 in Hannover bewertet.

Gelsenkirchen

Ob das das 3:0 des Erzrivalen aus der Gelsenkirchener Vorstadt aus dem Match mit den Hamburger Kiezkickern schon die ersehnte Wende bei den bisher in der Bundesliga enttäuschenden Knappen war, werden die kommenden Spiele der von Felix Magath begleiteten Königsblauen in Wolfsburg und im eigenen Stadion gegen Bremen zeigen. Sicherlich hat das deutliche Resultat des Vizemeisters im Vergleich mit dem Aufsteiger ein Aufatmen bei den Schalker Fans in der Region und den Wadersloher „Füchsen“ bewirkt. Mehr aber auch nicht. Neun bescheidene Punkte nach elf Spieltagen sind bei den großen Erwartungen der Anhänger von ihrer teuren Equipe und vor allem von dem ehrgeizigen Trainer und Manager des Vereins aus dem Pott zu wenig. Auch der 16. Rang ist nicht gerade schmeichelhaft für das Team mit den kostspieligen Importen vom AC Mailand, Klaas Jan Huntelaar, und Real Madrid, Raúl González Blanco. Für die sympathische Mannschaft vom Millerntor, der im Mai der fünfte Aufstieg ins Fußballoberhaus gelang, ist die Schlappe in der königsblauen Arena auf dem Berger Feld von Erle ein Warnruf. Sie muss nun gegen die Leverkusener Werksauswahl einen Dreier holen, wenn sie nicht in den Abstiegsstrudel rutschen will.

München

Noch immer ist der gezielte Ausbruch des Präsidenten der Münchener, Ulrich Hoeneß, über das eitle Gebaren des Übungsleiters der Bayern, Louis van Gaal, vom Reformationstag nicht verhallt. Da droht dem früheren Coach von Ajax Amsterdam und des FC Barcelona an seinem jetzigen Arbeitsplatz an der Säbener Straße neuer Ärger. Es hätte in Gladbach ein perfekter Nachmittag für den Titelverteidiger werden können, am Ende war es ein ärgerlicher Auftritt beim Tabellenletzten. Das torreiche Remis von 3:3 war für den an der Lippe geborenen Vorstandschef des Rekordmeisters, Karl-Heinz Rummenigge, völlig zu Recht eine gefühlte Niederlage. Die nach der Begegnung bis in die Mixed-Zone der Journalisten zu hörende Standpauke des niederländischen Betreuers des FCB in der Kabine seiner Zöglinge ist Ausdruck seiner offenkundigen Hilflosigkeit. Nun hat der durch die verbalen Tiefschläge seines Präsidenten angeschlagene leitende Angestellte des Branchenführers mit seiner Crew die Nürnberger vor der Brust. Die vom früheren Jugendfußballer von Borussia Lippstadt, Dieter Hecking, trainierten Cluberer konnten mit 3:1 gegen Köln ihren dritten Sieg in Folge einfahren und kommen folglich am Sonntagabend mit einem gestärkten Selbstbewusstsein zum bayrisch-fränkischen Derby in das Stadion in den Münchener Norden. Eine Niederlage von München könnte womöglich bei dem Mann auf dem Präsidentenstuhl das Fass zum Überlaufen bringen.