Bochum schaut in den Abgrund

Veröffentlicht am 

 von 

 in 

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Nach dem 0:2 in Köln schaut Bochum nun in den Abgrund. Für den vom ehemaligen BVB-Profi Heiko Herrlich trainierten VfL wird es eng, den drohenden Abstieg noch zu vermeiden. Das Restprogramm der Dauerpendler zwischen erster und zweiter Liga mit dem Match am vorletzten Spieltag beim voraussichtlichen Meister in München und der Heimpartie zum Saisonfinale gegen den Mitkonkurrenten um den Klassenerhalt aus Hannover sind hohe Hürden. Sie werden von den Männern an Castroper Straße nur mit einer großen Anstrengung zu überwinden sein. Es wäre für den westfälischen Fußball ein Verlust, wenn in der 48. Auflage der Bundesliga die reizvollen Derbys im Ruhrpott nur noch von den Erzrivalen des BVB 09 und dem FCS 04 bestritten würden.

Sieht Bochum am Abgrund.Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba, der die Chancen des VfL analysiert.

Schalke

Das 3:1 über Gladbach hat zweifellos die Moral der Gelsenkirchener gestärkt und zudem ihre Aussichten, in der Spielzeit 2010/11 in der attraktiven Champions League zu starten, untermauert. Dass die Knappen jedoch im Mai noch den Titel ins Revier holen, wie dies ihr Vormann Felix Magath tönt, ist mit Blick auf die komfortable Lage der Bayern nach dem 7:0 im Treffen mit Hannover lediglich Zweckoptimismus des Managers und Übungsleiters vom Schalker Markt. Selbst dem beharrlichsten Fan der Königsblauen in der Region und auch bei den Wadersloher „Füchsen“ dürfte nicht entgangen sein, dass der Vorstadtverein die Meisterschaft in 2010 im Duell mit dem Rekordmeister aus München in der eigenen Arena und mit seiner Pleite in Hannover versiebt hat. Immerhin hat der Vorstadtverein in Berlin und in Mainz noch zwei Begegnungen außerhalb vor der Brust und das letzte Spiel in der eigenen Halle mit Bremen wird für ihn auch kein Spaziergang werden.

Dortmund

Enttäuscht waren am Sonntag auch die vielen schwarzgelben Fans der Borussia im Land und vor Ort bei den Lippstädter „Optimisten“ nach dem 1:1 ihres BVB 09 in Dortmund im Vergleich mit der TSG 1899 aus Hoffenheim. Es ist schon ärgerlich, gegen einen harmlosen Gegner noch kurz vor dem Abpfiff den dritten Tabellenplatz zu verlieren und sich auf dem fünften Rang wieder zu finden. Die vom Sportwissenschaftler Jürgen Klopp betreuten Dortmunder Kicker müssen aufpassen, nicht noch auf den letzten Metern die schon sicher geglaubte Qualifikation für die Europa League zu vermasseln. Der 23. Mai 2009 mit dem 1:1 in Gladbach und dem undankbaren sechsten Tabellenplatz zum Ende der Spielzeit 2008/09 ist in der großen BVB-Anhängerschaft noch allzu gut in Erinnerung. Von der Papierform sind in den verbleibenden drei Spielen in Nürnberg, im eigenen Stadion mit Wolfsburg, und zum Schluss in Freiburg für Dortmund durchaus Siege drin. Vielleicht geling es dem Motivationskünstler auf der Bank der Borussen, seiner Mannschaft dafür die notwendigen Impulse zu verschaffen.

Hamburg

Das Ende von Bruno Labbadia als Coach an der Elbe scheint nach der Niederlage gegen Mainz und dem Abrutschen des HSV auf dem siebten Rang besiegelt zu sein. Es würde nicht überraschen, wenn für ihm in Hamburg wie schon zuvor in Leverkusen bereits nach einem Jahr die Tätigkeit als Sportlehrer ihr vorzeitiges Aus erreicht hat. Offensichtlich hat er es sich auch bei den Hanseaten mit zu vielen Spielern verscherzt, die ihm die Gefolgschaft verweigern und alte Rechnungen begleichen. Das fehlende Treuebekenntnis des Vorstandschefs der Hamburger, Bernd Hoffmann, lässt aufhorchen. Ebenso auch die zum 1. August 2010 vorgenommene Verpflichtung von Urs Siegenthaler, derzeit noch als Spielbeobachter beim DFB, zum sportlichen Leiter beim Hamburger Bundesligisten. Die Gerüchte, dass nach der Weltmeisterschaft auch sein gegenwärtiger Chef in der Otto-Fleck-Schneise in Frankfurt, Joachim Löw, dem Schweizer an den Rothenbaum folgt, wollen nicht verstummen.