Das Derby im Blick

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Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Gespannt blicken die große Anhängerschaft der Schwarzgelben mit den Lippstädter „Optimisten“ und die nicht minder starke Fangemeinschaft der Blauweißen mit den Wadersloher „Füchsen“ auf das Derby im ehemaligen Dortmunder Westfalenstadion. Trotz ihrer Heimpleite im Match mit Wolfsburg (1:2) gehen die Schalker gegenüber dem BVB mit dem Vorteil von vier Punkten und sechs besseren Tabellenplätzen in den Klassiker, da Dortmund in Hannover beim 1:1 wiederum nur einen Zähler erzielen konnte.

Blickt auf das Derby.Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba, der von einem Unentschieden von Dortmund gegen Schalke ausgeht.

Aufbau

Wenn die Borussen im Jahr ihres 100jährigen Bestehens nicht vollends den Anschluss an die Spitzengruppe verlieren wollen, müssen sie den langjährigen Erzrivalen besiegen. Dafür wird ihr Sportlehrer Jürgen Klopp noch etliche Einheiten an Aufbauarbeit zu leisten haben. Ebenso wird auch sein Pendant beim Gelsenkirchener Vorstadtclub, Felix Magath, viel zu tun haben, um seine Mannschaft nach ihrem Reinfall gegen den Titelverteidiger wieder aufzurichten. Wer von den westfälischen Traditionsvereinen am Ende als Gewinner vom Platz gehen wird, lässt sich bei dieser Ausgangslage nur schwer vorhersagen. Womöglich wird auch dieser Vergleich wie die beiden der vorhergehenden Spielzeit mit einem Unentschieden enden. Für einen deutlichen Sprung nach vorne, wird eine erneute Punkteteilung keinem der beiden Clubs helfen.

Bewährung

Überrascht haben die Kölner, die in Stuttgart nach einem völlig misslungenen Saisonstart mit dem 2:0 am Neckar zu einem ersten Dreier gekommen sind. Dies verschafft dem Übungsleiter der Domstädter, Zvonimir Soldo, zumindest eine neue Bewährungsfrist. Ob er sie nutzen kann, muss mit Blick auf die momentane Stärke der nächsten Gegner des dreimaligen Deutschen Meisters, daheim gegen Leverkusen und auswärts in München, bezweifelt werden. Skepsis ist auch angesagt, was die Zukunft von Markus Babbel als Coach der Schwaben betrifft. Der 14. Rang, dürftige fünf Punkte und ein bedrücktendes Torverhältnis von sechs zu zehn Treffer nach sechs Runden sind nicht gerade eine Auszeichnung für den gegenwärtigen Sportstudenten. Vermutlich ist der frühere Bundesligaspieler (München, Hamburg und Stuttgart) mit seiner vorübergehenden Doppelbelastung als Auszubildender für die Trainerlizenz an der Kölner Sporthochschule und als Betreuer des Stuttgarter Bundesligisten überfordert.

Dominanz

Die Hamburger traten bei ihrem Auftritt bei den Frankfurtern am Main zwar dominant auf, kamen aber in dem Treffen mit den Hessen nicht über ein 1:1 hinaus. Dennoch bleiben sie Tabellenführer, weil Leverkusen im Heimspiel gegen Bremen lediglich 0:0 spielte und den Sprung auf den ersten Rang verpatzte. Jetzt müssen die Hanseaten im Sonntagsspiel mit den Gästen aus München beweisen, ob sie bereits über das Format einer Spitzenmannschaft verfügen und sich berechtigte Chancen auf den Titel ausrechnen können. Die Konstellation von drei Punkten Vorsprung des HSV vor den Bayern lässt ein spannendes Spiel erwarten.

Desolat

Offensichtlich hat Berlin in der Saison 2008/09 oberhalb seiner Möglichkeiten gespielt. Nicht anders ist der gegenwärtige Einbruch der Hertha zu erklären. Beim 0:4 im Vergleich mit dem Aufsteiger aus Freiburg lieferte der Hauptstadtclub vor eigenem Publikum eine völlig desolate Leistung ab. In dieser Verfassung ist der Vierte der vergangenen Spielzeit nach der fünften Niederlage in Serie das neue a Schlusslicht und ein klarer Abstiegskandidat. Die kommende Darbietung in Sinsheim bei den Hoffenheimern wird auch keine einfache Sache für die Hertha werden.