Erfolge für den BVB und Schalke

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Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Ein toller Beginn für den Titelverteidiger! Der Überraschungsmeister der letzten Spielzeit glänzte auch im ersten Spiel der aktuellen Saison. Dem neuen Mann am Wolfsburger Spielfeldrand, Armin Veh, gelang es beim Debüt in Niedersachsen mit dem 2:0 an die preisgekrönte Arbeit seines Vorgängers Felix Magath lückenlos anzuknüpfen. Es war ein würdiges Auftaktspiel, das die Akteure des VfL Wolfsburg und des VfB Stuttgart zum Prolog der 47. Auflage der Eliteliga des deutschen Fußballs geboten haben.

Lob für Wolfsburg und Stuttgart.Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba, der das Auftaktspiel am Mittelandkanal analysiert.

Zufriedenheit

Eigentlich war es auch ein gelungener Einstand des von Wolfsburg nach Schalke gewechselten Meistertrainers, obwohl er selbst mit der Leistung seiner Boys nicht einverstanden war. Felix Magath kehrte aber mit den Knappen zur großen Freude der königsblauen Fans von den „Wadersloher Füchsen“ mit einem Auswärtssieg aus Franken nach Westfalen zurück. Das 2:1 bei den Nürnbergern ist zweifellos ein guter Grundstock für das kleine Ruhrderby, zu dem die Gelsenkirchener nun die Bochumer erwarten. Doch die Elf ihres Ausbilders Marcel Koller ist nicht zu unterschätzen. In einem denkwürdigen Match, wo sie zur Halbzeit daheim gegen Gladbach mit 0:3 schon hoffnungslos hinten lag, drehte sie in der zweiten Hälfte total auf. So kam Bochum noch zu einem beachtlichen 3:3. Glücklich waren auch die „Lippstädter Optimisten“ mit ihren Schwarzgelben, auch wenn nur ein Eigentor der defensiv ausgerichteten Kölner Gäste zum Dreier der überlegenen Dortmunder führte. Der BVB zeigte im Duell mit dem Club aus der Domstadt eine starke Leistung und gewann verdient den Klassiker aus der gemeinsamen Zeit in der legendären Oberliga West und der früheren Bundesliga in den 1960er Jahren. Damit können die von Jürgen Klopp betreuten Kicker gestärkt zum Spiel beim HSV fahren, der in Freiburg mit einem matten 1:1 enttäuschte.

Überraschung

Eine echte Überraschung gelang den Frankfurtern bei den Bremern. Das 3:2 der Equipe vom Main beim Team von der Weser hatte kaum ein Insider zuvor auf dem Zettel. Der vom früheren Gütersloher Lizenzspieler und heutigen Fußballboss der Eintracht, Heribert Bruchhagen, an den Riederwald geholte Michael Skibbe hat bei seinem Comeback als Bundesligacoach alles richtig gemacht. Sein Gegenüber von der Werder, Thomas Schaaf, wird indessen noch einiges an Motivationsarbeit leisten müssen, wenn der Pokalsieger von 2009 nicht einen derart schwachen Anfang in der Liga wie im Sommer 2008 erwischen will. Es wird für die Grünweißen nicht einfach sein, jetzt gerade bei den Bayern Fuß zu fassen. Dort quält sich innerhalb eines knappen halben Jahres nach Jürgen Klinsmann und Jupp Heynckes mit Louis van Gaal bereits der dritte Übungsleiter, um an die ruhmreiche Ära von Ottmar Hitzfeld anschließen zu können.

Ernüchterung

Während der ehemalige Bundestrainer nach zehn Monaten beim FCB der Rauswurf ereilte, sein kurzfristiger Nachfolger mit den verwöhnten Profis in den fünf Wochen seiner Tätigkeit an der Isar gerade noch die Vizemeisterschaft erreichte, erfuhr der derzeitige Mann auf der Bank des Rekordmeisters an seinem 58. Geburtstag zum Anfang schon eine gewisse Ernüchterung. Fahrig, unkonzentriert, umständlich, die Bayern sind unter dem Niederländer erstaunlich durchwachsen in die Bundesliga gestartet. Das 1:1 nach nur alltäglicher Fußballkost war alles andere als verheißungsvoll für die Leute von der Säbener Straße. Die Begegnung gegen Werder vor eignem Publikum dürfte deshalb nicht nur für die Bremer, sondern insbesondere auch für Louis van Gaal zu einer Nagelprobe werden. Wer die geballte Ungeduld an der Isar, Präsident Franz Beckenbauer, Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge und Manager Ulrich Hoeness, kennt, weiß unter welchem Druck der vormals beim FC Barcelona und Ajax Amsterdam erfolgreich wirkende Sportlehrer vom Beginn seines Engagements bei den Bayern steht.