Dortmund vor Schalke

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Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Was Jürgen Klinsmann an der Säbener Straße in der Isar-Metropole erreichen wollte, jeden Spieler jeden Tag ein bisschen besser zu machen und auf den nächsten Level zu heben, ist ausgeblieben. Nach der Demütigung des Branchenführers des deutschen Fußballs in der Champions-League und der Vorführung des Doublegewinners von 2008 im DFB-Pokal war für den ehemaligen Bundestrainer in München das Spiel vorzeitig beendet. Völlig anders ist die Lage von Jürgen Klopp in Dortmund, wo der Sportlehrer der Star ist. Es ist erstaunlich, wie der frühere Mainzer seit seinem Wechsel in das Ruhrgebiet zum Gesicht der Borussia geworden ist. Das Versprechen des Jürgen K(linsmann) in München hat ebenso der Jürgen K(lopp) in Dortmund zur Verpflichtung erhoben. Doch im Gegensatz zum gescheiterten Übungsleiter des FCB konnte der erfolgreiche Betreuer des BVB diesen Anspruch auch einlösen.

Betrachtet die Ansprüche von Jürgen Klinsmann in München und von Jürgen Klopp in Dortmund.Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba, der das Scheitern des ehemaligen Bundestrainers an der Isar und das Wirken des früheren Mainzers im Ruhrgebiet analysiert.

Erfolgreiche Serie

Die tolle Serie von sechs gewonnenen Spielen in Folge der von ihm betreuten Mannschaft ist dafür ein klarer Beweis. Zudem konnten die Schwarzgelben mit dem 2:0 in Frankfurt zur großen Freude ihrer Sympathisanten von den Lippstädter „Optimisten“ den blauweißen Erzrivalen bei dessen gleichzeitiger Heimniederlage (1:2 gegen Leverkusen) zum Verdruss seiner Anhänger von den Wadersloher „Füchsen“ in der Tabelle überholen. Jetzt liegt der BVB 09 mit drei Punkten Vorsprung und der besseren Tordifferenz von einem Treffer vor dem FC Schalke 04 auf dem sechsten Rang und schaut auf einen internationalen Wettbewerb. Dortmund kann diesen Abstand am 31. Spieltag im eigenen Stadion gegen das Schlusslicht aus Karlsruhe ausbauen, während Gelsenkirchen beim Vorletzten in Mönchengladbach zu Gast ist.

Glanzloser Sieg

Das erste Spiel der Bayern nach der betriebsbedingten Kündigung von Jürgen Klinsmann und der Reaktivierung des bald 64jährigen Privatiers Jupp Heynckes zum Interimscoach war ein glanzloser und knapper Sieg. Die Pfiffe der Fans in der bayerischen Arena galten dem beim Engagement und Entlassung des Sympathieträgers der Weltmeisterschaft von 2006 ruhmlosem Vorstand um Karl-Heinz Rummenigge und Ulrich Hoeness. Souverän trat bei dem Vergleich von München und Mönchengladbach nur der aus seinem Gladbacher Ruhestandsdomizil an die Isar geholte Jupp Heynckes auf. Der Mann des Übergangs auf der Bank der Bayern wirkte entspannt. Seine jetzige Mannschaft braucht aber noch einiges, um so gelockert aufzutreten wie ihr neuer Chef. Dazu hat sie nun bei der auf dem 15. Platz liegenden und um den Klassenerhalt kämpfenden Energie in Cottbus eine Gelegenheit.

Souveräner Erfolg

Die Turbulenzen nach den Meldungen, wonach Felix Magath ab Juli am Schalker Markt das Zepter als Trainer schwingen und obendrein noch die Krone des Managers tragen soll, haben das Treffen seiner aktuellen Zöglinge aus Wolfsburg mit Hoffenheim nicht negativ beeinflusst. Mit 4:0 fertigte der Tabellenführer aus Niedersachsen den Herbstmeister aus dem Kraichgau souverän ab, obwohl die Partie zur Halbzeit noch torlos war. Von der Blamage in Cottbus hatten sich die Männer aus der Autostadt offensichtlich gut erholt. Die Wölfe, die mit 60 Zählern jetzt wieder drei Punkte vor den Bayern liegen, müssen gegenwärtig zum Spitzenspiel nach Stuttgart. Die vom Neuling unter den Bundesligatrainern, Markus Babbel, aufgebotenen Kicker mit dem Brustring auf Trikot verstolperten in Bielefeld vorerst ihre Chance, den Wolfsburger auf der Spur zu bleiben. Nach der Pausenführung von 2:1 auf der Alm reichte es nur zu einem Remis von 2:2. Den Männern vom Teutoburger Wald steht noch eine schwere Zeit bevor, wenn sie auch in der neuen Saison wieder in der Liga auflaufen wollen. Das 1:1 von Hamburg und Berlin hat weder die Hertha (auf dem 3. Platz) noch dem HSV (auf dem 5. Rang) als Verfolger des Spitzenreiters vorangebracht.