Ende der Dortmunder Durststrecke

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Viele der Anhänger der Dortmunder Borussia in der Region und bei den Lippstädter Optimisten hatten sich schon wieder auf ein Unentschieden ihres Clubs eingestellt. Doch gegen Bremen schafften die Remiskönige mit dem 1:0 einen knappen Erfolg, den sie einem verwandelten Foulelfmeter ihres Schweizer Stürmers Alexander Frei verdanken. Damit konnte der BVB eine lange Durststrecke beenden und den ersten Dreier in der Rückrunde einfahren. Offensichtlich hat die unterhalb der Woche bis in den Sommer 2012 vorgenommene Verlängerung des Trainervertrages mit Jürgen Klopp der Mannschaft den nötigen Auftrieb für das Treffen mit dem SV Werder gegeben. Ob dieses Ergebnis aber schon eine Trendwende für die Schwarzgelben bedeutet, werden sie nach der Länderspielpause beim Tabellenführer in Berlin zu beweisen haben.

Zweifelt an einer Lösung der Krise auf Schalke durch einen Manager Oliver Kahn.Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba, der die Situation der Königsblauen analysiert.

Spitzengruppe

Trotz ihres Patzers in Stuttgart (0:2) bleiben die Hauptstädter Spitzenreiter. Allerdings ist ihr bisheriger Vorsprung von vier Zählern auf einen winzigen geschmolzen. Gemeinsam auf dem zweiten Rang liegen jetzt mit 48 Punkten und einem identischen Torverhältnis (53:31) München und Wolfsburg. Während die Bayern daheim mit 1:0 gegen die stark abstiegsgefährdeten Karlsruher lediglich zu einem schmeichelhaften Gewinn kamen, boten die Wölfe beim 3:0 in Bielefeld erneut eine bestechende Leistung und holten den siebten Sieg in Serie. Nun steigt am 4. April mit der Begegnung des VfL (mit dem Schleifer Felix Magath auf der Bank) und der Bayern (mit dem vom Sonnyboy zum Grübler gewordenen Jürgen Klinsmann als Coach) das reizvolle Duell der unmittelbaren Verfolger der Berliner. Durch sein 2:1 auf Schalke komplettiert der HSV als Vierter das punktegleiche Trio der Hertha-Jäger. Die Hanseaten haben sich auf diese Weise nachdrücklich in den Wettbewerb um die Meisterschaft zurückgemeldet und empfangen jetzt Hoffenheim. Die TSG 1899 ist derweil aus dem Titelrennen raus. Ein 2:2 in der eigenen Rhein-Neckar-Arena gegen Hannover ist für den jetzigen Fünften eine nur dürftige Ausbeute. Es ist keine Überraschung, dass der Herbstmeister in der Rückrunde an seine Grenzen gestoßen ist. Durch dem nach einer schweren Verletzung bedingten Ausfall seines Torjägers Vedad Ibisevic, der in der Vorrunde beachtliche 18 Treffer erzielte, hat der Dorfverein in der zweiten Spielserie offenkundig an Esprit eingebüsst.

Abstiegszone

Nicht minder spannend ist die Lage am Tabellenende. Überraschend konnte sich Bochum in Gladbach mit 1:0 durchsetzen und drei wertvolle Punkte mit an die Ruhr nehmen. Für die Mönche bedeutet diese Niederlage nach dem vorübergehenden Aufbäumen einen herben Rückschlag. Die kommende Partie in Karlsruhe wird für die von Hans Meyer betreute Equipe ein schwerer Gang werden, weil der KSC als Schlusslicht in diesem Spiel seine wohl letzte Chance hat, dem Abstieg noch zu entrinnen. Mächtig unter Druck stehen auch die Bielefelder nach ihrer Heimklatsche gegen Wolfsburg und müssen sich nun mit den durch interne Querelen angeschlagenen Schalkern auseinandersetzen. Die von Michael Frontzeck trainierten Ostwestfalen benötigen unbedingt jeden Punkt, wenn sie die Klasse halten wollen. Eine Niederlage der Knappen auf der Alm wird indessen zu einem baldigen Ende des Sportlehrers Fred Rutten bei den Königsblauen führen. Trotz aller bisherigen Dementis aus Rheda-Wiedenbrück vom Präsidenten Josef Schnusenberg und dem Boss des Aufsichtsrates, Clemens Tönnies, wackelt der Stuhl des Trainers beim Vorortclub erheblich. Das 1:2 gegen Hamburg dürfte den Abgang des Niederländers beschleunigt haben. Inwieweit Oliver Kahn als Manager zu einer Lösung der dicken Krise des westfälischen Traditionsvereins beitragen kann, wird nicht nur von Kennern der Fußballszene bezweifelt, sondern auch von etlichen Fans der Gelsenkirchener. Der ehemalige Nationaltorhüter und langjährige Münchener Schlussmann wäre gut beraten, sich als Berufsanfänger nicht auf einen Ritt mit vielen Hindernissen am Schalker Markt einzulassen.