Die Bayern rücken auf

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Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Die Ausbildung von Jürgen Klinsmann zum Vereins-Coach scheint allmählich zu sichtbaren Resultaten zu führen. Dieser Befund dürfte auch ein Grund für das souveräne 2:0 von München in Leverkusen sein. Der Großstadtclub ist dadurch zum direkten Verfolger des im Juli aufgestiegenen Hoffenheimer Dorfvereins aufgerückt. Lange sah es für den Novizen unter den Bundesliga-Trainern nicht danach aus, dass er seine erste Station als Übungsleiter im Liga-Fußball mit einem Zertifikat beenden könne. Doch die Lehrzeit für den aus Kalifornien nach Deutschland gekommenen Volontär im Dienste des Rekordmeisters ist aber noch nicht abgeschlossen. Aufschluss zu seinen Perspektiven wird das Zwischenzeugnis vor Weihnachten zum Ende der Hinrunde geben, wenn die Lehrherren an der Isar ihre Prüfung des Azubis auf der Bayern-Bank vornehmen.

Beobachtet die Entwicklung von Jürgen Klinsmann bei den Bayern.Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba, der die Perspektiven des Bayern-Trainers analysiert.

Erfahrungen

Ganz anders stellt sich die Situation für Ralf Rangnick in Hoffenheim dar, der vielfältige Erfahrungen aus seinen Engagements bei Schalke, Hannover und Stuttgart in seine Arbeit beim Neuling einbringen kann. Sie haben ihm und den Kickern der TSG 1899 beim Durchmarsch von der dritten in die erste Liga innerhalb von nur einem Jahr merklich geholfen. Zudem hat der im Rhein-Neckar-Kreis tätige Sportlehrer an seiner Wirkungsstätte jene Möglichkeiten für eine kontinuierliche Arbeit vorgefunden, die seinem Trainer-Kollegen in der bayerischen Metropole nicht annähernd zugestanden wurden. Doch für Jürgen Klinsmann gibt es nichts zu beklagen. Die enge Rahmen und der unablässige Erfolgsdruck beim Branchenführer dürften ihm als Kenner der Szene und ehemaligen Bayern-Profi vor der Unterschrift seines profitablen Vertrages durchaus bewusst gewesen sein. Auch das damit für ihn verbundene hohe persönliche Risiko bei einem Scheitern seiner Aufgabe.

Dank für die großartige Unterstützung.Siegfried Held, ehemaliger Profi und heutiger Fanbeauftragter beim BVB, freute sich bei Treffen der OPTIMISTEN über das neue Erstarken von Borussia Dortmund und die tolle Begleitung des Bundesligisten durch seine Fans. Mit im Bild der Pressesprecher der Lippstädter BVB-Freunde, Hans Zaremba.

Alarm

Schmerzhaft war für Schalke die Niederlage in Stuttgart. Obwohl die Knappen während der ersten Halbzeit die bessere Mannschaft waren, reichte es am Ende nicht mal zu einem Patt. Das 0:2 verstärkt die Krise am Schalker Markt, wo nach der blamablen Vorstellung im Uefa-Cup schon ihr Manager Andreas Müller in den Mittelpunkt der Kritik geraten war. Womöglich wird von diesem Sog jetzt auch Trainer Fred Rutten erfasst. Eine Ablösung der für den Spielbetrieb verantwortlichen Männer während der Winterpause würde die treuen königsblauen Fans in der Region und die Wadersloher Füchse nicht überraschen. Das Schicksal von Rudi Assauer und Mirko Slomka ist noch vielen von ihnen in Erinnerung und das Abrutschen auf den neunten Rang hat in Gelsenkirchen schrillen Alarm ausgelöst. Die Partie in der Arena mit den Berlinern und der Fight bei den Hoffenheimern sind schon fast die letzten Chancen für das Duo auf der Brücke beim siebenmaligen Meister.

Enttäuschung

Erneut endete für den BVB ein Heimmatch mit einem Unentschieden. Das 0:0 von Dortmund im Vergleich mit Wolfsburg war für die 67.100 Zuschauer – unter ihnen auch etliche von den Lippstädter Optimisten – eine Enttäuschung. Doch mehr war wohl für die Borussen nicht drin, zumal weder die Niedersachsen noch die Westfalen ein Risiko wagten. Auffallend war, dass bei den Konterchancen nicht nachgerückt wurde und die Angreifer keine Unterstützung fanden. Auf Dauer wird es nicht ausreichen, bei den ambitionierten Zielen der Dortmunder die Heimspiele nur mit einem Remis zu beenden. Dies wird sich am Ende mit Blick auf die Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb noch bitter rächen und zwangsläufig auch die eigene Anhängerschaft verärgern. Wenn es an Nikolaus in Bielefeld keinen Erfolg für die Männer von Jürgen Klopp gibt, könnte zwei Tage später die schwarzgelbe Weihnachtsfeier der Bundesligaauswahl und mit den Fangemeinschaften in den Kemenaten des ehemaligen Westfalenstadions für die Fußballprofis aus dem Ruhrpott zu einem schwierigen Unterfangen werden.