Dortmund – der Remiskönig

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Mit dem 1:1 gegen Bochum und dem fünften Unentschieden im eigenen Stadion sind die Dortmunder Borussen die Remiskönige der Bundesliga. Wer aber auf Dauer nur mit einem Gleichstand seine Heimspiele beendet, darf sich am Ende nicht wundern, wenn es mal wieder nicht gereicht hat, sich einen Platz in einem internationalen Wettbewerb zu verschaffen. Eine derartige Ergebnisserie wird die vielen Fans des BVB – von denen es auch etliche in Lippstadt bei den Optimisten gibt – nicht zufrieden stellen. Ob allerdings am nächsten Spieltag für den BVB mehr herausspringt, wo er beim HSV aufzulaufen hat, muss mit Blick auf die Ausgangssituation zumindest bezweifelt werden.

Dauerhafte Unentschieden bringen Dortmund nicht weiter.Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba, der die von seiner Borussia endlich Heimsiege erwartet.

Spannung

Wenn die Hamburger auch am Wochenende in ihrem Derby in Hannover mit dem 0:3 mehr oder weniger eingebrochen sind, dürften sie soviel Substanz haben, im Spiel mit den Schwarzgelben zu bestehen. Auf jeden Fall wird dieses Match eine spannende Geschichte werden, zumal sich mit dem von Martin Jol trainierten HSV und dem von Jürgen Klopp gecoachten BVB der Fünfte und Sechste begegnen und beide dringend einen Erfolg benötigen, wenn sie sich nicht von den führenden Mannschaften abhängen lassen wollen. Attraktiv ist auch die Begegnung des Dritten aus München und des Vierten aus Gelsenkirchen, wenn die Bayern die Schalker zum Schlagabtausch empfangen. Der Erste und der Dritte des Vorjahres konnten am vergangenen Spieltag jeweils einen Dreier einfahren.

Nöte

Während die Münchener mit dem 3:1 die Bielefelder in arge Nöte gebracht haben, was der 16. Platz der Arminia belegt, gewannen die Gelsenkirchener in Cottbus mit 2:0 und brachten diese noch tiefer ins Dilemma, wodurch die Energie die rote Laterne der Tabelle behalten musste. Sowohl am Teutoburger Wald als auch in der Lausitz dürften die Alarmlampen blinken. Gefährdet sind in einer solchen Situation natürlich zwangsläufig immer die Männer auf der Bank. Doch ein rascher Austausch der Übungsleiter führt nicht unbedingt zu einem schnellen und greifbaren Effekt. Dies erlebt gerade Gladbach, wo Jos Luhukay dem Oldie der Gilde, Hans Meyer, weichen musste. Doch der eckige Mann der Branche, der die Mönche schon mal recht erfolgreich begleitet hat, ist bislang das Glück auch nicht hold gewesen. Ein Sieg und zwei Niederlagen waren bestimmt nicht das, was der Verein und ihr neuer Sportlehrer bei ihrem Vertragsabschluss erwartet haben.

Erfolg

Auf einer wahren Erfolgswelle befinden sich dagegen die Hoffenheimer. Auch im Spiel mit den Karlsruhern blieb der Aufsteiger mit 4:1 seiner Rolle treu. Die von Ralf Rangnick aufgebotenen Männer boten wieder einen erfrischenden Angriffsfußball und festigten ihren Platz an der Tabellenspitze. Wenn auch die Verantwortlichen beim Dorfverein tiefstapeln, haben sie zumindest am nächsten Spieltag die Möglichkeit, auf dem ersten Rang zu verbleiben. Die Partie in Berlin müsste zu gewinnen sein. Die Hertha ist nach ihrer Klatsche in Bremen (1:5) alles andere als unantastbar. Der Abstand von sieben Punkten nach elf Spieltagen zwischen dem Dorfverein und dem Hauptstadtclub drückt schon viel aus.

Erholt

Im Duell der beiden Werksmannschaften aus Leverkusen und Wolfsburg waren die Kicker aus der Farbenstadt die Sieger, während die Männer aus der Autostadt einen erheblichen Dämpfer hinnehmen mussten. Durch das 2:0 stärkten die Leute mit dem Bayer-Kreuz ihre Position als Verfolger und liegen nun acht Punkte und sieben Plätze vor den Spielern mit dem VW-Emblem. Erholt zeigten sich die Kölner in Stuttgart, die dort ein bemerkenswertes 3:1 erreichten, wo sich wenige Tage zuvor auf eigenem Grund und Boden gegen die Dortmunder geschlagen geben mussten.