Abfuhren für Schalke und Dortmund

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Während sich der Rekordmeister aus München den Titel mit seinem Kantersieg über Dortmund wohl gesichert haben dürfte, tobt um den Klassenerhalt noch ein heftiger Kampf. Womöglich wird erst am letzten Spieltag entschieden sein, wer den bitteren Gang in die zweite Liga antreten muss. Nach dem 28. Durchgang sieht es für die Nürnberger und Bielefelder wieder düster aus, unterdessen konnten Rostock, Cottbus und Duisburg wertvolle Siege im Abstiegskampf erringen.

Die Abfuhren für Schalke und Dortmund im Blickpunkt des 28. Spieltages.Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba.

Schmerzlich für Bielefeld

Besonders schmerzlich war für die Bielefelder das 0:1 in Cottbus, die damit einem unmittelbaren Konkurrenten aus dem Unterhaus unterlagen und nach einem kurzen Hoch wieder zurückgefallen sind. Lediglich die Nürnberger stehen noch schlechter da. Zudem hadern die Verantwortlichen und Spieler des Clubs mit der Entscheidung von Schiedsrichter Jochen Drees, die Partie des vorjährigen Pokalsiegers beim Stand von 1:0 gegen Wolfsburg wegen eines Wolkenbruches abzubrechen. Eine richtige Verfügung, weil die Fortsetzung der Begegnung bei den desolaten Bodenverhältnissen im Frankenstadion irregulär gewesen wäre. Der Protest aus Nürnberg ist zwar verständlich, geht aber ins Leere. Eigentlich sollten die Cluberer glücklich sein, dass ihnen der Sieg des vorherigen Spieltages in Frankfurt nicht aberkannt worden ist, wo verantwortungslose Anhänger der Nürnberger im Frankfurter Stadion Feuerwerkskörper gezündet hatten und das Spiel unterbrochen werden musste.

Aufwind für Cottbus

Hätten die Duisburger in der aktuellen Spielzeit häufiger so gespielt wie jetzt in Hamburg, wo sie verdient mit dem 1:0 einen Dreier an die Wedau genommen haben, brauchte sich der von Rudi Bommer trainierte MSV um seine Zukunft im Oberhaus nicht zu sorgen. Vielleicht schaffen es die Zebras noch, kurz vor Schluss die Klasse zu halten. Etwas leichter haben es augenblicklich die Rostocker, die beim Karlsruher SC im Spiel der Aufsteiger des Jahres 2007 zu einem 2:1 kamen. Offensichtlich hat es der Coach der Hansa, Frank Pagelsdorf, verstanden, sein Team nach anfänglichen Problemen noch zeitig in die richtige Spur zu bringen. Dies gilt offensichtlich auch für Cottbus, das nach drei Siegen in Folge auf den 14. Platz klettern und sich von den Niederungen der Liga bereits etwas absetzen konnte. Schon sprechen einige Kritiker vom Aufschwung Ost in der Bundesliga, weil derzeit mit Cottbus und Rostock kein Team aus den neuen Bundesländern auf einem Abstiegsrang steht.

Misserfolge der Erzrivalen

Was seit Wochen schon viele am Schalker Markt unkten, wurde am Sonntag Wirklichkeit. Trainer Mirko Slomka wurde rausgeschmissen. Ob allerdings ein anderer Übungsleiter in Gelsenkirchen mehr Erfolg haben wird, ist jedoch bei dem regelmäßigen Klamauk der selbstgerechten Funktionäre des Vorstadtvereins zu bezweifeln. Der Umgang der Schalker mit ihrem bisherigen Sportlehrer war unredlich, auch wenn die Westfalen in Bremen bei dem 1:5 keine Chance hatten und schließlich auf dem Weg zur neuerlichen Vizemeisterschaft ein Desaster hinnehmen mussten. Keinen Deut besser war der Dortmunder Erzrivale bei seinem Auftritt an der Isar, wo er von den Bayern bei dem 0:5 geradezu überrollt wurde. Sechs Tage vor dem Pokalfinale gegen denselben Gegner war dies eine handfeste Lektion für die Schützlinge von Thomas Doll. Der Mann auf der Bank wird nun viel zu tun haben, um seine Mannschaft für das Treffen im Berliner Olympiastadion wieder aufzurichten. Sonst droht den Schwarzgelben ein neuerliches Fiasko. Bei der Sprunghaftigkeit von Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke würde bei einem Debakel des BVB an der Spree ein plötzlicher Trainerwechsel auch in Dortmund nicht überraschen.