Lebenszeichen von Bielefeld und Nürnberg

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Was kaum noch zu glauben war, ist am jüngsten Spieltag in der Bundesliga zur Wirklichkeit geworden. Die über Wochen sieglosen Vereine aus Bielefeld und Nürnberg haben überraschend Lebenszeichen im Abstiegskampf abgegeben. Die Arminia holte mit ihrem zur Rückrunde verpflichteten Trainer Michael Frontzeck den erster Dreier und der genauso lange wenig erfolgreiche Club aus der Noris landete unter der Regie mit seinem vor wenigen Wochen engagierten neuen Übungsleiter, Thomas von Heesen, auch seinen ersten Sieg. Doch aus dem Schneider sind damit weder die Ostwestfalen noch die Franken.

Der Endspurt der Dortmunder im Blickpunkt des 27. Spieltages.Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba.

Nürnberger Chaoten

Die Bielefelder werden in der nächsten Runde beweisen müssen, ob ihnen im Abstiegskracher in Cottbus etwas gelingt. In diesem „Sechs-Punkte-Spiel“ stehen sie auf jeden Fall mächtig unter Zugzwang. Einfach wird es auch für die Nürnberger nicht, wenn sie im Frankenstadion die Wolfsburger empfangen. Jedoch war der Sieg der Ostwestfalen gegen den Karlsruher SC verdient, auch wenn das goldene Tor durch den kurz zuvor eingewechselten Leonidas Kampantais erst in der Nachspielzeit in die Maschen der Badener ging. Nicht minder gerecht war der Erfolg der Nürnberger bei den Frankfurtern, der nach einem Rückstand von 0:1 zum Schluss mit dem 3:1 schließlich noch klar ausfiel. Doch Chaoten trüben diesen Erfolg, die durch das Abbrennen von Böllern und Leuchtraketen für eine Unterbrechung von 21 Minuten gesorgt hatten. Vielleicht werden die Kicker von der Pegnitz durch das dumme Verhalten verwirrter Köpfe aus ihrem vermeintlichen Umfeld noch um den lange erhofften Gewinn gebracht.

Karlsruher Einbruch

Es zeigt sich nun, was mancher Insider schon wesentlich früher erwartet hatte. Dem Neuling aus Karlsruhe geht zunehmend die Puste aus. Derweil sind sie auf dem neunten Rang abgerutscht. Von den hochfliegenden Plänen, in der neuen Spielzeit im Uefa-Cup mitzuspielen, hat sich das von Ede Becker trainierte Team schon vor einigen Wochen verabschieden müssen. Der eigentliche Einbruch wird aber wohl erst in der nächsten Saison kommen, wenn sie zudem auch noch einige Leistungsträger an die Konkurrenz verlieren. Prognosen, ob der Vorjahrsaufsteiger im bevorstehenden Vergleich mit Rostock punkten kann, lassen sich nur schwer bestimmen. Für die Kicker aus Mecklenburg muss nach der Niederlage auf Schalke dringend ein Sieg her, wenn sie wieder aus der Abstiegszone heraus wollen.

Dortmunder Endspurt

Buchstäblich in letzter Sekunde holte die Dortmunder Borussia endlich einen Gewinn nach zuvor fünf Spielen ohne Sieg, obwohl ihr Torwart Marc Ziegler den Leverkusenern mit seinem schweren Patzer zum 0:1 ein Geschenk bescherte. Doch mit dem fulminanten Endspurt der von Thomas Doll aufgebotenen Equipe konnten die Schwarzgelben die vom ehemaligen BVB-Coach Michael Skibbe betreute und bis drei Minuten vor dem Abpfiff führende Werkself noch niederringen. Ein wichtiger Erfolg, mit dem die Dortmunder zu ihren beiden jetzt bevorstehenden Begegnungen mit den Münchenern reisen werden. Am Sonntag findet an der Isar mit dem Bundesligaspiel die Generalprobe für das Cupfinale statt und sechs Tage später erfolgt in Berlin der Anstoß im Endspiel um den Deutschen Pokal zwischen der Borussia und den Bayern. Der Sieg über Leverkusen hat die Fußballer aus dem Ruhrgebiet und der großen Fangemeinde einen gewaltigen Schub für das in den letzten Wochen arg strapazierte Selbstvertrauen verliehen. Zudem konnte der Lippstädter Oberborusse Bernhard Scholl für seinen Fanclub von den OPTIMISTEN fünfzehn der wertvollen Endspieltickets mit an die Lippe nehmen. Ein wahrlich schöner Tag für die Lippstädter Fußballfreunde von der Dortmunder Borussen