Spannender Abstiegskampf

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Während die Meisterschaft nach dem 2:1 von München über Leverkusen und dem bescheidenen 1:1 von Hamburg in Wolfsburg für den Favoriten von der Isar gesichert sein dürfte, bleibt es im Ligakeller spannend. Plötzlich zeigt sogar das Duisburger Schlusslicht eine Leistung, mit der die Zebras eine Rückkehr in die zweite Liga noch verhindern könnten. Ob allerdings das Aufbäumen der Meidericher gegen Hannover (1:1) tatsächlich noch zu einer durchgreifenden Erneuerung beim MSV führt, werden die von Rudi Bommer trainierten Schützlinge von der Wedau jetzt an der Weser zu beweisen haben.

Die Schwäche der Dortmunder im Blickpunkt des 25. Spieltages.Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba.

Cottbuser Grenzen

Das von Thomas Schaaf betreute Bremen muss sich dabei nach dem 1:1 in Bielefeld und dem neuerlichen Rückschlag im Wettbewerb um die Qualifikation für die Champions-League dringend vor seinen Fans rehabilitieren. Aber den Ostwestfalen hat die Punkteteilung mit Werder ebenso nicht geholfen, auch wenn sie damit auf den 15. Rang springen konnten. Die nun in Hamburg auf die Männer aus der Leineweberstadt wartende Aufgabe wird für sie noch einmal ein schwerer Brocken sein. Enttäuscht hat auch Cottbus in Frankfurt. Nach dem beachtlichen Erfolg über die Bayern konnten die Lausitzer in Hessen keinen erneuten Punktgewinn holen und bleiben in akuter Abstiegsgefahr. Mit dem 1:2 bei der Eintracht am Main dauert die Auswärtsschwäche der Energie von der Spree weiter an. Jetzt empfangen die Brandenburger im heimischen Stadion der Freundschaft die Berliner zum Prestigeduell. Der Hauptstadtclub wird aber viel tun müssen, wenn er seinen Anhang nach der ärgerlichen Heimschlappe gegen Schalke (1:2) wieder versöhnen will.

Nürnberger Serie

Abermals konnte Nürnberg zu Hause keinen Dreier landen. Das 1:1 gegen Bochum war für die Franken im Abstiegskampf zu wenig. Die jetzt schon in acht Treffen anhaltende sieglose Serie und die bescheidenen 19 Punkte aus 25 Begegnungen sind zu mager, um ein Abrutschen in die zweite Liga noch aufzuhalten. Die Aussichten für das jetzt auf eigenem Platz bevorstehende Landesderby mit den Münchenern deuten auch nicht auf einen Erfolg des Clubs von der Pegnitz hin. Deutlich war auch die Niederlage von Rostock in Stuttgart. Das 1:4 war für die Männer von Übungsleiter Frank Pagelsdorf ein schwerer Rückschlag, auch in der nächsten Spielzeit wieder im Oberhaus antreten zu können. Der amtierende Meister vom Necker hat offenkundig seine Form zurückgefunden und will am Sonntag in Hannover seinen Lauf von zuletzt sechs Spielen ohne Niederlage fortsetzen. Trainer Armin Veh und seine Elf haben einen Uefa-Cup-Rang fest im Blick.

Dortmunder Schwäche

Nun ist Thomas Doll ein Jahr der Chef auf der Dortmunder Bank. Vorangebracht hat der ehemalige Hamburger Coach die Borussia aber (noch) nicht. Die abrupte Trennung des BVB von dem von der Alster mitgekommenen Motivationsexperten Jürgen Lohr sind ein neuerliches Zeichen der Schwäche des Managements von Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke. Die Schwarzgelben befinden sich nach wie vor im Niemandsland der Tabelle. Der glückliche Erfolg mit dem Einzug in das Berliner Cupfinale kann die erheblichen Defizite des Bundesligisten aus dem Revier jedoch nicht ausblenden. Weder das 3:0 im Pokal über das von Drittklassigkeit bedrohte Jena noch das 1:1 im Vergleich mit dem Liganeuling Karlsruhe hat die treue Fangemeinde der Dortmunder in der Region und bei den Optimisten in Lippstadt begeistern können. Viermal in Folge ohne Sieg in der deutschen Eliteklasse ist eine alarmierende Bilanz. Phänomenal sind trotz allem immer noch die enormen Besucherzahlen im ehemaligen Westfalenstadion. Auch zum Treffen mit dem KSC kamen wieder über 70.000 Kickerfreunde. Diese Zahl wurde sogar wenige Tage zuvor im Pokalspiel mit Jena noch übertroffen, wo der Fußballtempel an einem Dienstagabend mit 80.708 Zuschauern sogar ausverkauft war.