Blamage der Bayern in der Lausitz

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Das auffälligste Resultat des 24. Spieltages war die Pleite des Favoriten aus München beim Abstiegskandidaten in Cottbus. Das 0:2 und der vergebene Elfmeter durch Frank Ribery waren zweifellos eine ärgerliche Blamage der Bayern in der Lausitz. Unerwartet hat der im Juni ausscheidende Übungsleiter Ottmar Hitzfeld wieder viel Arbeit bekommen, um die ungeduldigen Reservisten auf der Bank zu besänftigen und die vom Münchener Management verkündeten Saisonzeile zu erreichen. Die vor den Medien zelebrierte Revolte des argentinischen Nationalspielers im Bayern-Dress, Martin Demichelis, und seine direkte Suspendierung durch den Trainer lassen erkennen, was alles während der Woche an der Säbener Straße abläuft.

Die Abstiegskandidaten im Blickpunkt des 24. Spieltages.Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba.

Plötzliche Auferstehung

Energie Cottbus, das viele schon als sicheren Absteiger auf dem Zettel hatten, scheint indessen wieder im Spiel zu sein. Verlierer aus der plötzlichen Auferstehung des brandenburgischen Bundesligisten sind augenscheinlich die Kicker vom Teutoburger Wald, die trotz zweimaliger Führung in Hannover nicht über ein mageres 2:2 hinauskamen. Offensichtlich schickt sich Bielefeld an, den Platz seines ostwestfälischen Nachbarn aus Paderborn in der zweiten Liga einnehmen zu wollen, den dieser gerade durch seinen unabwendbaren Abgang in die dritte Division freizumachen scheint. Die Aussichten der Männer des angeschlagenen Coachs Michael Frontzeck, die seit Wochen anhaltende Talfahrt im Sonntagsspiel gegen Bremen aufzuhalten, sind alles andere als gut.

Bittere Erfahrung

Überraschend musste sich der starke Aufsteiger aus Karlsruhe im eigenen Wildparkstadion der Frankfurter Eintracht mit 0:1 geschlagen geben. Dem KSC geht langsam die Luft aus, die seinen bisherigen Elan beflügelt hat. Durch die sich zum Sommer abzeichnenden Abgänge droht den Badenern in der nächsten Spielzeit eine harte Saison. Nun müssen sie in Dortmund antreten. Die Anhänger der Borussia und die Lippstädter OPTIMISTEN schauen nach den letzten Leistungen ihrer Fußballer gegen Hertha BSC und dem HSV argwöhnisch auf die nächste Begegnung in der Meisterschaft. Was der BVB beim 0:1 an der ehemaligen Hamburger Wirkungsstätte seines Sportlehrers Thomas Doll geboten hat, war für die große Schar der an Alster und Elbe mitgereisten Fans der Schwarzgelben von neuem eine bittere Erfahrung.

Herber Niederschlag

Zufrieden waren die Wadersloher Füchse mit ihren königsblauen Lieblingen, die womöglich nach zwei Niederlagen jetzt vor heimischem Publikum in die Erfolgsspur zurückgefunden haben. Zwar hatten die Knappen im Vergleich mit den Zebras aus Duisburg schwere Probleme und mussten lange einem Rückstand hinterherlaufen. Doch zum Schluss stand mit dem 2:1 ein Sieg. Für Duisburg ist diese Schlappe bei seiner Gegenwehr vor dem Fall in die zweite Liga ein herber Niederschlag. Die Schalker haben sich nun am Ostersonntag in Berlin zu beweisen. Die Mannschaft von der Wedau empfängt Hannover 96 und muss unbedingt gewinnen, wenn sie den Existenzkampf nicht aufgeben will.

Drohender Abstieg

Vor vierzig Jahren gewann der Nürnberg seinen neunten und vorerst letzten Meistertitel. Jetzt droht dem ruhmreichen Verein aus Franken der Abstieg. Eine desolate Mannschaft des Clubs unterlag in Leverkusen deutlich mit 1:4 und rutschte noch tiefer in den Tabellenkeller ab. Wenn die von Thomas von Heesen trainierten Männer nicht in Bochum einen Dreier holen, dürften für sie kaum noch Chancen bestehen, die Klasse zu halten. Die Farbenstädter überrundeten die Bremer in der Tabelle, die sich im Weserstadion ausgetragenem Nordderby mit Wolfsburg (0.1) beugen mussten. Werder hat somit nach dem Ausscheiden aus dem deutschen Pokal und dem Uefa-Cup auch keine reale Möglichkeit mehr, das Saisonfinale mit der Deutschen Fußballmeisterschaft zu beenden.