Druck auf Ottmar Hitzfeld erhöht

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Ausblick auf die Bundesligarückrunde von Hans Zaremba

Wenn am Freitag, 1. Februar, die Rückrunde der Bundesliga mit dem Spiel von Hansa Rostock gegen den FC Bayern München ihren Auftakt nimmt, endet für etliche Fußballfreunde eine viel zu lang empfundene Winterpause. Von Beginn an wird sich das besondere Interesse auf den Favoriten von der Isar konzentrieren, der zum Jahresanfang mit der Verpflichtung von Jürgen Klinsmann als künftigen Coach die Schlagzeilen dominierte. Folglich ist der Druck auf den noch bis zum Sommer an der Säbener Straße vertraglich gebundenen jetzigen Übungsleiter Ottmar Hitzfeld erneut erhöht worden.

Münchener Rotation

Zwei oder drei Niederlagen in der Bundesliga, ein mögliches Ausscheiden aus dem Uefa-Cup oder eine Pleite im Deutschen Pokal, werden zwangsläufig zu einem vorzeitigen Wechsel auf der Münchener Bank führen. Womöglich dürfte eine rasche Abberufung dem als Schweizer Nationaltrainer ins Gespräch gebrachten Sportlehrer mit Wohnsitz im grenznahen Lörrach gar entgegen kommen. Spätestens, als sich der aus Lippstadt stammende Vorsitzende des Aufsichtsrates des Bayern München, Karl-Heinz Rummenigge, über das Rotationssystem seines Erfolgstrainers mokierte, hat die erst vor einem Jahr neuerlich eingegangene Verbindung von Ottmar Hitzfeld mit den Bayern einen nachhaltigen Schaden bekommen. Dass zudem die Kicker aus München durchaus auch verwundbar sind, haben ihre letzten Begegnungen in der Vorrunde offenbart. Nur mit Mühe ist es ihnen gelungen, die führende Position in der Bundesliga über die verlängerte Weihnachtspause zu halten. Dabei waren sie im August mit ihrem Starensemble so souverän gestartet. Für die Liga und ihre Fans ist dies alles nur zu begrüßen. Damit wird die Spannung erhalten und die Anhänger des Fußballs kommen voll auf ihre Kosten.

Dortmunder Pleiten

Mit gemischten Gefühlen schaut die große Gemeinde von Borussia Dortmund in Lippstadt und in der Region auf ihren Bundesligisten. Die erste Serie war alles andere als eine überzeugende Vorstellung der Männer von Borsigplatz. Nur schwer zu verstehen sind auch die Überlegungen des BVB-Geschäftsführers Hans-Joachim Watzke, für den verletzten Keeper Roman Weidenfeller mit Jens Lehmann einen Ersatz zu holen, wo mit dem zweiten Schlussmann Marc Ziegler doch ein erprobter und bewährter Reservist zur Verfügung steht. Über die Absage des bei Arsenal London in Ungnade gefallenen Nationaltorhüters braucht man in Dortmund nun wirklich nicht traurig zu sein. Ob man allerdings mit dem Management beglückt ist, muss abermals hinterfragt werden. Das Buhlen um eine Rückkehr von Jens Lehmann warf viele Erinnerungen an das unprofessionelle Vorgehen des Vorjahres auf, als man gleich Trainer in einer Saison benötigte, um die Liga zu erhalten.

Schalker Mittelmäßigkeit

Wenige Kilometer weiter, in Gelsenkirchen, hängt auch der Haussegen schief. Das Abschneiden der Königsblauen in der ersten Halbserie deutet nicht unbedingt darauf hin, die lange meisterlose Zeit am Schalker Markt beenden zu wollen. Der Vorstadtverein wird sich damit abzufinden haben, auch im 50. Jahr nach dem letzten Meistertitel nicht an die glorreichen Zeiten von Fritz Szepan und Ernst Kurzorra anknüpfen zu können. An die spielerische Klasse aus der letzten Saison ist die von Mirko Slomka betreute Auswahl in der aktuellen Spielzeit nicht mehr herangekommen. Der Abstand auf die führenden Clubs aus München und Bremen ist unterdessen zu groß, um bei der Vergabe der Schale noch ein gewichtiges Wort mitreden zu können. Die vielen Freunde der Knappen haben sich auf die Mittelmäßigkeit ihrer Jungs einzustellen.