Ein überzeugender Sieg von Dortmund

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Mit einem Kantersieg von 6:1 über Arminia Bielefeld beendete Borussia Dortmund sein letztes Heimspiel in der Vorrunde. Wenn den Schwarzgelben jetzt noch ein Erfolg in Wolfsburg gelingen sollte, werden sie etliche Fans aus ihrer großen Gemeinde in der Region und auch von den Lippstädter OPTIMISTEN wieder versöhnt haben. Doch bei aller Freude über die Dreier in Stuttgart und im ehemaligen Westfalenstadion gegen die Männer vom Teutoburger Wald sind die vielen matten Leistungen der Kicker vom Borsigplatz aus den letzten Wochen noch nicht vergessen.

Bielefeld am Scheideweg

Will der BVB jedoch seine Anhängerschaft auf Dauer zurückgewinnen, muss er nicht nur bei den Niedersachsen eine überzeugende Vorstellung abliefern, sondern eine zweite Serie gestalten, die seinem Potential voll und ganz gerecht wird. Andernfalls wird nicht nur der Sponsor mit seinem Vorstandsvorsitzenden, dem ehemaligen Bundeswirtschaftsminister Werner Müller, grummeln, auch beim Verkauf der Dauerkarten für die Saison 2008/2009 dürften an der Dortmunder Strobelallee Einbrüche zu verzeichnen sein. Düster dagegen stellt sich die Zukunft für die ostwestfälische Arminia dar. Der Bielefelder Bundesligist steht am Scheideweg. Die bittere Niederlage in Dortmund wird Folgen haben. Ob allerdings der Austausch des Trainers ein taugliches Mittel sein wird, um die Talfahrt zu stoppen, erscheint zweifelhaft. Immerhin wurde Ernst Middendorp erst in diesem Jahr aus Südafrika auf die Bielefelder Alm zurückgeholt und wegen seiner früheren Erfolge in der Leineweberstadt zum „Trainer des Jahrhunderts“ ausgerufen. Doch auch im Fußball ist vieles schnell vergänglich und nicht von langem Wert.

Bremer patzt in Hannover

Blamabel waren die Resultate der Spitzenclubs aus München und Hamburg, die in ihren Heimspielen gegen die Abstiegskandidaten aus Duisburg und Cottbus einknickten. Beide kamen über ein dürftiges torloses Ergebnis nicht hinaus. Da sich Bremen in Hannover mit einem 3:4 geschlagen geben mussten, bleiben die Bayern weiterhin Spitzenreiter und konnten durch den Patzer von Werder ihren Vorsprung wieder auf zwei Zähler ausbauen. Der Herbstmeister scheint wohl von der Isar zu kommen, weil ihm dazu schon ein Remis in Berlin reichen wird, während der Verfolger von der Weser mit Leverkusen den wohl schwereren Gegner empfängt. Die Hamburger haben bereits vier Punkte Rückstand auf den Favoriten aus München. Da wird es für die von Huub Stevens trainierten Hanseaten schon schwer, noch einmal ranzukommen.

Schalke mit Schwierigkeiten

Offenkundige Schwierigkeiten haben die Schalker, an die guten Leistungen aus der letzten Saison anzuknüpfen. Führten sie in der Spielzeit nach der Weltmeisterschaft lange die Tabelle an, so liegen sie derzeit nur auf dem siebten Platz. Sollte auch zum Ende der aktuellen Saison nicht mehr für die Knappen herausspringen, werden sie kaum noch eine Möglichkeit haben, ab August 2008 in einem europäischen Wettbewerb mitzuspielen. Ohne einen Sieg der Königsblauen zum Abschluss der ersten Serie im Klassiker gegen den Club aus Nürnberg dürfte sich die Stimmung bei der Weihnachtsfeier am Schalker Markt in Grenzen halten. Enttäuscht sind auch die Verantwortlichen beim VfL Wolfsburg über die Leistungen der von Felix Magath betreuten Fußballer. Die Torwartrochade von Simon Jentzsch zu Andre Lenz hat bei ihnen auch nicht zum gewünschten Ergebnis in Stuttgart geführt. Gleich dreimal musste der neue Mann im Kasten des VfL am Neckar den Ball aus dem eigenen Tor holen. Voraussichtlich wird sich nach der Winterpause das Wechselspiel im Tor der Niedersachsen fortsetzen, wo in der Autostadt der zuletzt bei Arsenal London in Ungnade gefallene und mit einer Rückkehr in die Bundesliga liebäugelnde deutsche Nationaltorhüter Jens Lehmann als neuer Keeper im Gespräch ist.