Bayern wieder auf der Erfolgsspur

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Dank der guten Leistung ihres französischen Mittelfeldspielers Franck Ribery (mit einer Vorlage für ein Tor durch Miroslav Klose und eines eigenen Treffers) konnten die Bayern im Match gegen Wolfsburg nach einigen Turbulenzen im Verein (mit Kritik von Kalla Rummenigge am Rotationssystem des Trainers und eines gereizten Uli Hoeness in einer außergewöhnlichen Jahreshauptversammlung) wieder einen Dreier einfahren. Nach einer flüchtigen Schwächephase ist die Auswahl von Ottmar Hitzfeld offensichtlich wieder auf die Erfolgsspur zurückgekehrt. Mit 31 Punkten bleibt der Rekordmeister auch nach der 14. Runde auf dem ersten Platz und steht nun vor einer lösbaren Aufgabe in Bielefeld.

Bielefeld und Bochum

Die Kicker von der Arminia sind nach der Schlappe in Bochum (0:3) in ein schwieriges Fahrwasser geraten. Bei 15 Punkten und Rang 14 wird es nicht mehr lange dauern, bis am Teutoburger Wald die in der Branche übliche Personaldebatte einsetzt. Ob der Übungsleiter Ernst Middendorp die von ihm betreuten Männer in den verbleibenden drei Begegnungen bis zur Weihnachtspause noch erreicht, erscheint mit Blick auf das Programm der Ostwestfalen mehr als zweifelhaft. Nach der Partie mit den Leuten von der Isar müssen die Bielefelder zum Nachbarn nach Dortmund und empfangen zum Schluss der Vorrunde den wieder erstarkten Titelverteidiger aus Stuttgart. Etwas einfacher ist dagegen die Lage für die Bochumer, die zwar nur drei Punkte mehr haben, aber immerhin auf dem zehnten Platz stehen. Der VfL muss jetzt im kleinen Ruhrderby in Gelsenkirchen auflaufen, hat Heimrecht gegen Karlsruhe und muss zum Ende der Serie nach Rostock.

Bremen und Hamburg

Einen beachtlichen Auftritt hatte nach fast einem Jahr Spielpause im Treffen der Bremer Grünweißen beim Cottbuser Schlusslicht der Kroate Ivan Klasnic. Es war ein starkes Comeback, das der Stürmer von Weser nach seiner Nierentransplantation in der Lausitz absolvierte. Wenn auch Energie Cottbus durch Unsicherheiten seines Schlussmannes unter Wert geschlagen wurde, bleibt Werder Bremen durch diesen Auswärtserfolg den Bayern dicht auf den Fersen. Spannend wird es jetzt, wenn der Erzrivale aus Hamburg in das Weserstadion kommt. Der HSV hat sich für diesen reizvollen Schlagabtausch mit einem 2:0 in bestechender Manier über Rostock empfohlen und verfügt wie Bremen über 30 Punkte auf dem Konto. Wer von den beiden Traditionsvereinen jedoch ein aussichtreicher Konkurrent im Wettstreit mit den Münchenern um die Meisterschaft bleiben will, muss den Nordklassiker unbedingt gewinnen. Ein Remis würde lediglich den Bayern helfen.

Schalke und Dortmund

Seine Negativserie von fünf Spielen ohne Sieg konnte Schalke mit einem verdienten 3:2 in Hannover beenden. Bei fünf Toren und unzähligen Höhepunkten während der Begegnung im Niedersachsenrund kamen die 49.000 Zuschauer voll auf ihre Kosten. Eine gute Leistung hinterließ der königsblaue Nationalspieler Kevin Kuranyi, der zweimal in das Netz traf und das dritte Tor seiner Mannschaft vorbereitete, das Halil Altintop, Vetter einer Lippstädter Bäckereiverkäuferin, zum Endstand in 62. Spielminute markierte. Bei etwas Glück und einer konstanten Leistung könnten die von Mirko Slomka gecoachten Gelsenkirchener ihre Position in der Liga festigen, da sie nach dem Derby vor eigener Kulisse gegen Bochum nach Frankfurt müssen und am dritten Advent Nürnberg erwarten. Dass die Franken aber kein leichter Gegner sind, wissen die Dortmunder nach ihrer bitteren Niederlage (0:2) bei den Schützlingen von Hans Meyer zu berichten. Während dem Club ein Befreiungsschlag gelungen ist, befindet sich der BVB nach der Pleite an der Pegnitz im Abstiegsschlamassel. Die Aussichten der Schwarzgelben sich daraus bald zu lösen, sind nicht allzu zu rosig, zumal der nächste Gegner in Stuttgart der VfB ist. Den Schwaben ist mit dem 4:1 bei der Frankfurter Eintracht schon der vierte Sieg in Folge gelungen, wo sie zuvor nur enttäuscht haben.