Anhänger des BVB versöhnt

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Schade. Die wirklich überzeugende Darbietung der Dortmunder gegen die Münchener hätte durchaus einen Sieg verdient. Doch wer Riesenchancen nicht nutzt, darf sich nicht wundern, wenn am Ende ein torloses Remis steht. Doch das Unentschieden der Borussia gegen die Bayern hat immerhin die vielen Anhänger der Dortmunder in der Region und aus Lippstadt von den OPTIMISTEN mit ihrem Fußballverein wieder versöhnt. Der enorme Druck, der in den letzten Wochen durch die große schwarzgelbe Fan-Gemeinde auf die Kicker vom Borsigplatz lastete, hat sich nach dem 0:0 des BVB etwas gelöst. Eine gute Voraussetzung für die Reise der Schützlinge von Thomas Doll nach Hannover, wo sie ihr nächstes Bundesligaspiel zu bestreiten haben und ihre Position im Tabellenmittelfeld festigen können.

Bayern und Verfolger

Dem Ensemble von der Isar tut das torlose Spiel im Ruhrpott nicht besonders weh. Trotz der nach dem Uefa-Cup-Match von Belgrad zu registrierenden Ermüdung seiner Akteure bleibt der Rekordmeister nach dem Auftritt im ehemaligen Westfalenstadion in der Bundesliga ungeschlagen und führt sie weiterhin überlegen mit vier Punkten vor den Hamburgern an. Die Männer vom HSV konnten in der glanzlosen Begegnung in Duisburg mit dem 1:0 einen wichtigen Dreier landen und haben nun die Chance, nach einem Erfolg daheim über die Berliner Hertha für eine längere Zeit den zweiten Rang einzunehmen. Dagegen haben die benachbarten Hanseaten von der Weser durch das 1:1 bei Schalke vorerst den Anschluss verloren. Ihr Abstand auf die Münchener beträgt jetzt schon sechs Punkte. Es war schon auffallend, wie viele Torchancen die Königsblauen aus Gelsenkirchen und die Grünweißen aus Bremen in dem direkten Treffen der beiden vorjährigen Verfolger des Meisters aus Stuttgart ausgelassen haben. Weder das von Mirko Slomka betreute Schalker Aufgebot noch die von Thomas Schaaf gecoachte Auswahl des SV Werder werden in dieser Saison bei der Titelvergabe eine ernsthafte Rolle spielen. Dafür haben sie während der bisherigen elf Spieltage zu wenige konstante Leistungen erbracht.

Stuttgart leicht erholt

Den drohenden Absturz in die Tiefen des Abstiegs konnten die Stuttgarter durch ein 1:0 über die Leverkusener gerade noch verhindern. Nach drei Niederlagen in Folge war dies ein glücklicher Sieg, der zu einer leichten Erholung für die Arbeit von Sportlehrer Armin Veh und Manager Horst Heldt geführt hat. Ob dies jedoch schon die lang herbeigesehnte Wende der Schwaben sein wird, muss nach dem bisherigen Saisonverlauf arg bezweifelt werden. Es waren gravierende Schwächen, die der Titelverteidiger in den vorherigen Spielen in der nationalen Liga und im europäischen Fußball offenbart hat. Nun muss der VfB Stuttgart zum 1. FC Nürnberg, gegen den er nicht nur im Sommer das Pokalendspiel verloren hat, sondern zudem im letzten Jahr gleich zweimal in der Bundesliga gescheitert ist.

Bielefeld und Bochum

Enttäuschung war mal wieder auf der Bielefelder Alm zu spüren. Das 1:1 gegen das Schlusslicht aus Cottbus ist einfach zu dürftig, um vor eigenem Publikum zu überzeugen. Ärgerlich auch noch, weil die Ostwestfalen bis zur 90. Minute mit 1:0 vorne gelegen haben. In Leverkusen erwartet die Arminia von neuem eine schwere Begegnung. Eine Pleite bei der zuletzt schwachen Elf von Übungsleiter Michael Skibbe wird die Truppe von Trainer Ernst Middendorp zwangsläufig wieder in den Abstiegskampf führen. Noch mutloser sind die Bochumer, die mit einer Klatsche von 0:2 aus Berlin an die Ruhr zurückgekehrt und mit neun schlappen Punkten auf dem 16. Rang im Tabellenkeller angelangt sind. Es wird für sie nicht leicht sein, sich im kommenden Heimspiel gegen Wolfsburg zu behaupten. Schließlich haben die Niedersachsen nach einigen Rückschlägen zum Start der Saison jetzt 16 Zähler auf dem Konto und befinden sich auf dem siebten Platz mit Blick nach oben.