Dortmund rehabilitiert

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Durch das klare 3:0 über Energie Cottbus hat sich Borussia Dortmund im zweiten Heimspiel nach seinem misslungenen Start gegen Duisburg und Gelsenkirchen rehabilitiert und sein treues Publikum wieder versöhnt. Mit etwas mehr Spielwitz wäre für den in allen Belangen überlegenen BVB durchaus auch ein höherer Sieg drin gewesen. Die zwangsläufigen Umstellungen, die Trainer Thomas Doll nach den Ausfällen von Torwart Roman Weidenfeller (dreiwöchige Suspendierung nach dem dümmlichen Spruch gegen den Schalker Nationalspieler Gerald Asamoah) des Mittelfeldspielers Marc Kruska (Gelb-Rot-Sperre) und des Abwehrrecken Robert Kovac (auffallende Formschwäche) vornehmen musste, haben den Schwarzgelben nicht geschadet.

Rostock abgeschlagen

Wenn die Kicker vom Borsigplatz auch in ihrem nächsten Match bei der Hansa in Rostock an das überzeugende Engagement aus ihrem jüngsten Spiel anknüpfen, dann dürften sie an der Ostsee wiederum Punkte sammeln. Nach der dritten Niederlage (0:1 in Frankfurt) steht der Aufsteiger von der Küste mit seinem Coach Frank Pagelsdorf schon leicht abgeschlagen auf dem letzten Rang. Die Hessen konnten dagegen zur Überraschung vieler Beobachter immerhin schon sieben Punkte auf ihrem Konto verbuchen und haben nun in Bremen anzutreten, das sich nach seiner herben Heimniederlage gegen die Bayern mit einem 1:0 in Nürnberg leicht erholen konnte und mit vier Zählern einen Punkt vor Dortmund steht.

Schalke abgefallen

Überzeugt haben mal wieder Bielefeld (2:0 über Berlin) und Bochum (2:1 gegen Hamburg), die mit jeweils sieben Punkten die Plätze zwei und drei einnehmen und derzeit mit Frankfurt (ebenfalls sieben Zähler) die heftigsten Verfolger der hoch favorisierten Bayern aus München sind. Dies dürfte sich im Lauf der Spielzeit noch ändern. Doch, was die Arminen und der VfL bisher holen konnten, wird ihnen in den kommenden Wochen und Monaten im Kampf um den Klassenerhalt bestimmt helfen. Dagegen haben die Schalker an Boden verloren. Obwohl sie in der packenden Partie gegen Wolfsburg ein deutliches Plus an Spielanteilen hatten, schafften sie durch den späten Treffer Halil Altintop in der 86. Minute nur ein schlaffes 1:1 bei den Norddeutschen.

München überlegen

Die offensichtliche Überlegenheit der Münchener wurde auch im dritten Spiel der Bayern sichtbar, wo sie vor eigenem Publikum gegen Hannover einen hochverdienten 3:0-Sieg errangen und Hamit Altintop, Zwillingsbruder des Schalker Torschützen, gleichfalls in der 86. Minute ein Tor markieren konnte. Der Bayern-Express steht nun mit 10:0 Toren und neun Punkten erwartungsgemäß und unangefochten an der Spitze. Es wird für die anderen Bundesligisten sehr schwer werden, das millionenschwere Aufgebot von der Isar auf seinem Weg zur 21. Deutschen Meisterschaft noch aufzuhalten. Als nächster Club wollen sich daran die Hamburger versuchen, die im Sonntagsspiel die von Ottmar Hitzfeld betreuten Superstars empfangen. Durch das 1:2 in Bochum hat aber ihr Anspruch, bei der Vergabe des Titels mitzuspielen, einen ersten Dämpfer erhalten.

Stuttgart enttäuscht

Enttäuscht haben bislang die Meisterschüler aus Stuttgart. Lediglich durch einen Zittersieg von 1:0 (durch den Fußballer des Jahres, Mario Gomez, in der 35. Minute) kamen sie zum ersten Dreier in dieser Saison. Für den Titelverteidiger ist dies letztlich zu wenig. Jetzt müssen die Schwaben zum langjährigen Rivalen aus Baden nach Karlsruhe, der nach dem überraschenden Auftakterfolg in Nürnberg (2:0) bereits zwei Niederlagen (daheim 1:2 gegen Hannover und zuletzt 0:3 in Leverkusen) hinnehmen musste. Die Aussichten auf einen Bundesligaverbleib für den erneuten Aufsteiger sind alles andere als gut, auch wenn er im Vorjahr in der zweiten Liga eine dominierende Rolle eingenommen hat.