Dortmund gerettet

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Die vielen schwarzgelben Fans und mit ihnen auch die heimischen OPTIMISTEN können aufatmen. Dank der starken Abwehr und ein auf Konterfußball angelegtes Spiel sicherte sich Borussia Dortmund mit einem 2:0 beim VfL Wolfsburg am drittletzten Spieltag den Verbleib in der Bundesliga. Jetzt wartet die große Gemeinde des Dortmunder Fußballs gebannt auf die Begegnung des Jahres gegen den Spitzenreiter aus der Gelsenkirchener Vorstadt. Nach dem Erfolg ihrer Borussen gegen die Wölfe hat sich auch das Selbstbewusstsein der Lippstädter BVB-Anhänger für das Spiel gegen die Schalker erheblich gesteigert. „Wenn die Blauen Meister werden wollen, dann müssen sie sich die Punkte schon woanders holen“, formuliert der Chefoptimist Bernhard Scholl klipp und klar seine Erwartungen zum Ausgang des dauernden Duells gegen den Erzrivalen.

Blick auf das Derby

Es wird für den Tabellenführer nicht einfach sein, in Dortmund seine führende Position zu verteidigen. Gewiss haben die von Mirko Slomka trainierten Kicker mit dem 1:0 im Klassiker gegen Nürnberg die zuvor bei der Niederlage in Bochum aufgetretene Krise überwunden. Doch nach dem Sieg gegen Wolfsburg werden die Dortmunder im Derby unbefangen aufspielen können. Nicht wesentlich leichter wird es der Verfolger aus Stuttgart haben, der nach dem Erfolg über Mainz (2:0) mit 64 Punkten lediglich einen Zähler weniger hat und jetzt in Bochum antreten muss. Das deutliche 3:0 in Hamburg und der vorherige Triumph der Bochumer über die Schalker vor eigenem Publikum haben gezeigt, dass das Ruhrstadion eine schwere Bastion für die Stuttgarter sein dürfte. Für die Zuschauer in Dortmund und Bochum wird diese Ausgangslage sicherlich eine große Attraktion sein. Selten war es bei der Vergabe des Meistertitels so spannend. Auch der Drittplacierte aus Bremen hat mit dem überzeugenden 4:1 in Berlin seinen Anspruch noch einmal unterstrichen, die Schale zu ergattern. Mit 63 Punkten und dem ausgezeichneten Torverhältnis von 73 zu 38 Treffern hält der SV Werder weiter Anschluss. Die nächsten beiden Spiele der Hanseaten vor eigenem Publikum gegen Frankfurt und auswärts in Wolfsburg sind durchaus Begegnungen, die von den Leuten von der Weser gewonnen werden können.

Auch Bielefeld bleibt

Auch in der Abstiegsfrage ist noch nicht alles entschieden. Gladbach und Mainz sind definitiv weg vom Fenster. Offen ist immer noch, wer sie in das Unterhaus begleiten wird. Arg gefährdet sind die Aachener, die mit dem 0:4 in Frankfurt wiederum eingebrochen sind und deren Moral damit einen herben Schlag zu verkraften hat. Ob es ihr Coach Michael Frontzeck noch schaffen wird, seine Mannschaft für die beiden verbleibenden Spiele auf dem Tivoli gegen Wolfsburg und in Hamburg wieder aufzurichten, ist mit einem großen Fragezeichen zu versehen. Dagegen werden die Bielefelder in diesem Jahr nichts mehr mit dem Abstieg zu tun haben. Sie konnten im Sonntagsspiel bei Bayer Leverkusen ein verdientes 2:1 holen. Damit werden auch in der kommenden Saison mit Schalke, Dortmund, Bochum und Bielefeld wieder vier westfälische Vereine in der ersten Liga mitspielen. Die Farbenstädter laufen nun Gefahr, den sichergeglaubten Platz im Uefa-Cup noch zu verpassen.

Bayern der große Verlierer

Der große Verlierer des Jahres ist der Rekordmeister aus München. Nach dem zweifachen Doppelerfolg in Meisterschaft und Pokal in 2005 und 2006 stehen die Bayern in 2007 mehr oder weniger mit leeren Händen dar. Eine Spielzeit ohne Titel ist für den Club von Präsident Franz Beckenbauer schon eine Besonderheit. Es hat für die erfolgsverwöhnten Münchener diesmal lediglich für die Qualifikation für den Uefa-Cup gereicht. Elf Punkte Rückstand auf den Spitzenreiter sind für den hochbezahlten Kadar des FC Bayern München eine Blamage, zumal der übereilte Wechsel auf der Trainerbank von Felix Magath auf seinen Vorgänger Ottmar Hitzfeld den sportlichen Absturz auch nicht aufhalten konnte.