Endlich ein Sieg für Dortmund

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Die Möglichkeit, einen Riesenschritt auf den Titel zu machen, haben die Königsblauen in Wolfsburg verpasst. Obwohl der Spitzenreiter schon nach 29 Minuten mit 2:0 vorne lag, musste er sich zum Ende mit einem bitterem 2:2 beim Zehnten zufrieden geben. Offensichtlich zeigen nun die von Mirko Slomka betreuten Kicker Nerven. Die Bremer, lange vor dem Vorstadtverein aus dem Ruhrgebiet Erster, verloren vor eigenem Publikum überraschend den Nordklassiker gegen die Hamburger mit 0:2. Durch die dritte Niederlage in Folge scheint Werder wohl vorerst aus dem Titelrennen zu sein.

VfB ist die Mannschaft der Stunde

Plötzlich haben die Schalker mit den Stuttgartern einen neuen Verfolger. Mit dem glatten 4:0 bei der Frankfurter Eintracht haben die Schwaben eindrucksvoll ihren Anspruch auf einen Platz für die Champions-League untermauert. Durch den Patzer der Gelsenkirchener sind die Leute vom Neckar auf fünf Punkte in der Tabelle herangerückt. Dass der VfB derweil die Mannschaft der Stunde ist, liegt auch an den vielen brillanten Einzelkönnern in ihrem aufstrebenden Team. Mit dem Nationalstürmer Mario Gomez verfügen sie über den gefährlichsten Angreifer der Liga, der zu Recht mit 13 Treffern die Torschützenliste anführt. Zudem haben sie mit dem Nationaltorwart Timo Hildebrandt einen ausgezeichneten Rückhalt im Strafraum, auch wenn er Stuttgart zum Saisonende verlassen wird. Durch den kantigen Franzosen Matthieu Delpierre in der Abwehr und den flinken Mexikaner Pavel Pardo im Mittelfeld hat Coach Armin Veh zwei weitere wertvolle Korsettstangen im Aufgebot.

Goldenes Tor von Alexander Frei

Dank des goldenen Tores ihrer Sturmspitze aus der Schweiz, Alexander Frei, blieben die Dortmunder Borussen im Spiel gegen den Namensvetter aus Mönchengladbach nach drei aufeinanderfolgenden Niederlagen endlich erfolgreich. Danach ging durch die Reihen der Spieler sowie der vielen Fans des BVB und auch der nach Dortmund gereisten Lippstädter Freunde von den OPTIMISTEN ein tiefes Durchatmen. Mit 28 Punkten auf der Habenseite und einem neunten Tabellenplatz konnten sich die Schwarzgelben von der Abstiegszone entfernen. Sie können jetzt am nächsten Spieltag ohne den ganz großen Druck in Hannover antreten. Dagegen befinden sich die Niederrheiner auf dem letzten Platz und sind zwangsläufig ein Anwärter auf den Abstieg.

Niederlage für Bayern am Tivoli

Aachen ist für die Bayern aus München offenbar kein gutes Pflaster. Nach der vor Weihnachten am Aachener Tivoli erlittenen Schlappe im Pokal gab es auch in der Bundesliga einen Reinfall der erfolgsverwöhnten Kicker bei der Alemania. Die Berufung von Ottmar Hitzfeld anstelle von Felix Magath auf die Bayernbank hat sich bisher noch nicht bewährt. Unterdessen beträgt der Abstand der Münchener auf den Spitzenreiter bereits 12 Punkte und der vierte Tabellenplatz gibt ihnen gerade noch die Hoffnung, in der nächsten Saison im Uefa-Cup mitspielen zu können. Für den ambitionierten Verein von der Isar ist dies absolut zu wenig, was sich auf das viel gerühmte von Manager Uli Hoeneß verwaltete Festgeldkonto des FC Bayern auswirken dürfte.

Bielefeld jetzt im Abstiegskampf

Durch die kalte Dusche von 1:3 auf dem heimischen Platz im Westfalenderby gegen Bochum sind jetzt auch die Bielefelder voll in den Abstiegsstrudel geraten. Vorbei ist die Euphorie der Hinrunde mit dem Sieg über die Bayern und die zeitweilige Aussicht auf einen Uefa-Cup-Platz. Nach den Pleiten der letzten Wochen und dem inzwischen erfolgten Rücktritt ihres Trainers Thomas van Heesen ist in Ostwestfalen der graue Alltag wieder eingekehrt. Die Arminia befindet sich jetzt auf dem 12 Platz, gefolgt von Aachen, Bochum und Frankfurt, die allesamt 23 Punkte haben. Lediglich die auf den Abstiegsplätzen liegenden Cottbuser (22 Punkte und Platz 15), Hamburger (21/17) und Gladbacher (20(18) stehen noch schwächer dar.