Überraschung durch den BVB

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Die Überraschung zum Abschluss der ersten „englischen Woche“ in der aktuellen Bundesligasaison war zweifellos das 3:1 von Borussia Dortmund bei Werder Bremen. Damit ist den Schwarzgelben ein regelrechter Befreiungsschlag gelungen. Darüber war besonders der in den letzten Wochen so arg in das Schussfeld der BVB-Verantwortlichen geratene Trainer Bert van Marwijk erleichtert. Es wird sich aber schon am Samstag gegen Hertha BSC Berlin zeigen, ob mit dem Sieg in Bremen die Dortmunder auch ihre frühere Heimstärke wieder erlangt haben. Die Freunde des schwarzgelben Fußballs aus Lippstadt von den OPTIMISTEN und aus dem benachbarten Mantinghausen von den „Ballermännern“ werden dies bei ihrem Trip nach Dortmund am Samstag unmittelbar im ehemaligen Westfalenstadion erfahren.

Der Lauf der Blauen

Auffallend ist weiterhin der Lauf der Blauen aus Gelsenkirchen. Es vergeht kaum ein Tag, wo nicht Meldungen von Querelen aus dem Mannschaftsquartier rund um den Schalker Kreisel nach außen dringen. Doch die Resultate der drei Bundesligaspiele innerhalb einer Woche (2:2 gegen Bayern, 2:0 in Gladbach und jetzt das 4:0 über Mainz) haben die Position des schon lange mächtig unter Druck stehenden Coach Mirko Slomka deutlich gestärkt. Für den Verlierer der Partie in der blau-weißen Arena, dem FSV Mainz 05, wird es nun aber ernst. Mit acht Punkten und einem schon sehr beängstigen Torverhältnis von 10:24 stehen sie bereits leicht abgeschlagen auf dem letzten Platz. Da kommt auf den so viel gepriesenen Trainer der Rheinhessen, Jürgen Klopp, noch reichlich Arbeit zu, wenn der drohende Abstieg verhindert werden soll.

Die Erfolglosigkeit des HSV

Die Erfolglosigkeit der vergangenen Monate beim Hamburger Sportverein konnten auch am 12. Spieltag die Nachfolger der gerade 70 Jahre alt gewordenen Fußballikone Uwe Seeler nicht beenden. Es war lediglich Magerkost, was die Schützlinge des Übungsleiters Thomas Doll gegen die von Jupp Heynckes betreuten Spieler von Borussia Mönchengladbach abgeliefert haben. Die negative Serie des HSV hält auch nach dem neuerlichen Unentschieden (1:1) an. Von den letzten 20 Pflichtspielen konnte der einst so ruhmreiche Traditionsclub von der Elbe nur ein einziges Match gewinnen. Folglich verharren die Hanseaten mit dürftigen zehn Punkten in der Abstiegszone.

Der Weg der Bielefelder

Aus der Quartett der westfälischen Vereine haben die Bielefelder mit einem Sieg bei der Frankfurter Eintracht (3:0) ihren aufstrebenden Weg fortgesetzt. Sie sind nun sieben Spiele ungeschlagen und konnten einen neuen Vereinsrekord aufstellen. Die Bosse der Ostwestfalen wären gut beraten, sich auch künftig der Dienste ihres Mannes auf der Bank, Thomas von Heesen, zu sichern und das Hin und Her um einen neuen Vertrag zu beenden. Auf erfolgreiche Trainer werfen schnell auch andere Ligisten ein Auge. Verblüfft haben auch die Bochumer mit ihrem 3:3 in Berlin, was eigentlich nach dem zeitweiligen Vorsprung von 3:1 ein Sieg hätte werden müssen.

Der neue Spitzenreiter

Die Gelegenheit, vom Jäger des bisherigen Spitzenreiters selbst zum Tabellenführer aufzusteigen, nutzte der VfB Stuttgart mit seinem Sieg bei Hannover 96 konsequent. Durch das Straucheln von Werder gegen den BVB und ihres eigenen Erfolges von 2:1 in Niedersachsen sind jetzt die Schwaben vor den Bremern auf den ersten Platz angekommen. Ob dies mehr als nur eine Momentaufnahme ist, wird schon die nächste Bundesligarunde mit dem Südderby in München zwischen dem Rekordmeister FC Bayern und den Stuttgartern offenbaren. Auch die Münchener gehen nach dem 3:2 bei Leverkusen mit einem Sieg gestärkt in das bevorstehende Schlagerspiel.