Verdienter Sieg von Werder

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Mit dem verdienten 3:1 gegen die Bayern konnte Werder am achten Spieltag den ersten Platz in der Bundesliga verteidigen. Zugleich haben damit die Bremer ihren Anspruch unterstrichen, bei der Vergabe der Meisterschaft im Mai des nächsten Jahres ein gewichtiges Wort mitreden zu wollen. Bei den erfolgsverwöhnten Münchenern dürften nach dieser Niederlage wieder die schon vor Wochen von der Vereinsspitze losgetretenen Nörgeleien über ihren Coach Felix Magath neue Nahrung gefunden haben. Ein vierter Tabellenplatz und nur 13 Punkte von 24 möglichen Zählern sind für den Rekordmeister und seinem beträchtlichen finanziellen Aufwand einfach zu wenig.

Dortmund mit mauen 1:1

War noch vor dem kleinen Ruhrderby zwischen Dortmund und Bochum die Position des VfL-Trainers Marcel Koller alles andere als gesichert, ist nun nach dem mauen 1:1 der Schwarzgelben gegen den Tabellenletzten vor eigenen Publikum der Arbeitsplatz des Chefs auf der Bank der Borussen, Bert van Marwijk, ins Wanken geraten. Wogegen wollen die Dortmunder eigentlich noch gewinnen, wenn sie nicht mal in der Lage sind, die in dieser Saison bislang überhaupt noch nicht überzeugenden und auf einen abermaligen Abstieg ausgerichteten Bochumer zu besiegen. Es war ja auch nicht die erste Enttäuschung, die die treuen Fans der Dortmunder – unter ihnen wiederum viele von den OPTIMISTEN aus Lippstadt – in der aktuellen Serie im ehemaligen Westfalenstadion zu erleiden hatten. Auch gegen die im unteren Tabellendrittel angesiedelten Mainzer und Hannoveraner mussten sich die Borussen jeweils mit einem Remis zufrieden geben. Das bevorstehende Spiel in Nürnberg gegen den unter dem Sportlehrer Hans Meyer wieder erstarkten Club aus Franken wird folglich für die Männer vom Borsigplatz keine einfache Partie werden.

Schalke im Aufwind

Im Aufwind befindet sich dagegen der Dortmunder Erzrivale aus Schalke. Nach dem 2:1 über Hannover bleiben die Gelsenkirchener dem Spitzenreiter aus Bremen dicht auf den Fersen. Bemerkenswert ist schon, dass die Knappen trotz der „Petzer-Affäre“ mit ihren nachhaltigen Turbulenzen sportlich in dieser Bundesligarunde bisher so gut mithalten konnten. Es ist ausschließlich auf das schwache Torverhältnis (11:8) der Blauen zurückzuführen, warum sie hinter den Grünweißen (21:10) liegen. Ob dies mehr als eine zufällige Konstellation ist, werden schon die beiden folgenden Spieltage zeigen. Zunächst müssen die Blauen nach Stuttgart und empfangen eine Woche später in ihrer Arena die Bayern. Durch den dritten Heimsieg (1:0 über Mainz) nacheinander konnte auch der vierte westfälische Verein, die Bielefelder Arminia, wertvolle Punkte für den Klassenerhalt auf der Habenseite verbuchen. Jetzt haben sie das Glück, am neunten Spieltag gegen die durch ihre Niederlage auf dem Aachener Tivoli gegen Cottbus geschwächte Alemania ein weiteres Heimspiel zu haben, bevor sie zum nächsten Westfalenderby nach Dortmund reisen müssen.

Aufatmen im Hamburg

Nach 15 sieglosen Auftritten konnte der Hamburger SV im Sonntagsspiel bei Bayer Leverkusen mit einem 2:1 seine lang anhaltende Negativserie beenden. Dank der beiden Treffer ihres in der 69. Minute eingewechselten Edeljokers Jose Paolo Guerrero holten die von Thomas Doll betreuten Rothosen einen Rückstand von 0:1 noch auf und kamen in der 70. und 86. zu ihren siegbringenden Toren. Damit kann der Traditionsclub aus dem Norden erst mal wieder aufatmen, zumal er jetzt auf dem 13. Rang liegt und vorerst die Abstiegszone verlassen hat. Bereits mit dem nächsten Match, wenn der HSV im Nordderby die weiterhin abstiegsbedrohten Kicker aus Hannover empfängt, kann er sich noch deutlicher aus dem Tabellenkeller entfernen.