Zwei Favoriten schon weg

Hans Zaremba über den Auftakt im DFB-Pokal

Es ist immer wieder auffallend, wie sich in den Spielen um den Deutschen Fußballpokal die vermeintlich kleineren Clubs gegen die in der Bundesliga etablierten Vereine behaupten und auch oftmals durchsetzen. Darin besteht der besondere Reiz dieses Wettbewerbs. Dies war auch in am vergangenen Wochenende zum Auftakt der ersten Hauptrunde des DFB-Pokal erneut zu beobachten, wo in der ersten Runde mit den beiden norddeutschen Traditionsclubs von Werder Bremen (Niederlage nach Elfmeterschießen beim FK Pirmasens) und des Hamburger SV (Ausscheiden nach Verlängerung bei den Stuttgarter Kickers) sehr zum Leidwesen ihrer auch in Lippstadt vorhandenen Fans gleich zwei mögliche Favoriten auf den Pokalsieg 2007 gegen Mannschaften aus den niedrigeren Ligen ausgeschieden sind.

Mäßige Leistung des BVB

Kaum einer hatte damit gerechnet, dass gerade die beiden Teilnehmer der Champions-League 2006/2007 schon so früh von einem Aus im nationalen Pokal betroffen sein würden. Da konnte der dritte im Bunde der Teilnehmer im lukrativen Europawettbewerb, der FC Bayern aus München, froh sein, sich noch knapp gegen den Kultclub von St. Pauli mit einem 2.1 nach Verlängerung am Millerntor über die Runden gerettet zu haben. Sonst wäre bereits das Scheitern der mutmaßlich drei besten deutschen Vereinsmannschaften der letzten Saison in der ersten Pokalrunde komplett gewesen. Mäßig war auch der Sieg der Dortmunder in Thannhausen, wo sie zu einem für sie 3:0 gekommen sind. Für die Freunde des BVB ist dieser Gewinn nach langer Zeit ein völlig neues Gefühl. Die letzten Jahre waren für die Dortmunder davon bestimmt, schon zum Auftakt aus den Pokal geflogen zu sein. Seit ihrem zweiten Pokalsieg im Sommer 1989 über die Grünweißen aus Bremen haben die Schwarzgelben in diesem Wettbewerb nicht mehr viel zu Stande gebracht. Dennoch war Trainer Bert van Marwijk auch diesmal mit der Leistung seiner Mannen absolut unzufrieden, weil sie nicht mit dem nötigen Biss gespielt hätten.

Gegen den HSV wird es schwer

Zwangsläufig werden die Kicker im Dienste des börsennotierten Clubs aus dem Ruhrpott für die bevorstehende Bundesligabegegnung gegen den HSV erheblich mehr tun müssen, wenn sie in diesem Klassiker an ihre gute Leistung vom März anknüpfen wollen, wo sie in Hamburg in einem wirklich guten Spiel mit 4:2 erfolgreich waren. Ein Verharren wie im letzten Pokalspiel wird gegen die Hamburger schnell zu einer Niederlage führen, obwohl diese bislang auch in der neuen Bundesliga noch nicht überzeugt und lediglich drei Unentschieden aufzuweisen haben. Dies wäre sicherlich eine große Enttäuschung für die vielen Lippstädter, die am Samstag mit den OPTIMISTEN nach Dortmund fahren werden. Der Pokalerfolg der Schalker mit 9:1 bei der zweiten Mannschaft von Rostock hat einen ähnlichen Wert wie der Sieg von Deutschland über San Marino. Die Blauen aus Gelsenkirchen werden – wie die Dortmunder – noch zeigen müssen, ob sie im Pokal an frühere Erfolge anschließen können oder ob auch ihnen ein schnelles Aus im laufenden Pokalwettbewerb droht.

Delbrück leider ausgeschieden

Blamabel war auch der Auftritt von Arminia Bielefeld, das beim SC Pullendorf in Süddeutschland mit 1:2 auf der Strecke blieb. Schade ist aber, dass mit dem benachbarten SC Delbrück durch die Heimniederlage gegen den früheren Bundesligisten aus Freiburg ein Verein aus der Region nicht weiter gekommen ist. Ein weiteres Pokalspiel im Delbrücker Land wäre sicherlich für den Fußball im heimischen Umfeld eine zusätzliche Aufwertung gewesen. So bleibt es dem SC Paderborn nach seinem 7:6 über Magdeburg im Elfmeterschießen überlassen, auch im Pokal für den Fußball in der Region Furore zu machen.