Es war ein blasses Spiel

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Es war ein blasses Spiel. Diese Bewertung des Vorsitzenden der Lippstädter BVB-Freunde, Bernhard Scholl, beschreibt in fünf Worten schon alles, was über die letzte Bundesligabegegnung der Dortmunder bei der Berliner Hertha zu berichten ist. Für den BVB hat das torlose Remis keine besondere Bedeutung mehr, da ihr Zug in Richtung Uefa-Cup spätestens nach dem vorletzten Spieltag schon abgefahren war. Die Berliner haben zwar ihre Chance für den internationalen Wettbewerb gewahrt, sind aber in der Tabelle nun auf den sechsten Rang abgerutscht.

Leverkusen konnte aufschließen

Den wichtigen fünften Platz, der einen Einzug in den Uefa-Cup garantiert, nehmen jetzt die Leverkusener ein. Sie konnten sich mit einem 2:1 gegen die Mönchengladbacher behaupten. Voraussichtlich wird erst das unmittelbare Zusammentreffen von Hertha BSC und Bayer am ersten Wochenende im Mai klären, wer von den beiden in der neuen Saison unterhalb der Woche um Punkte auf der europäischen Bühne spielen wird. Die weiteren zwei Plätze für den Wettbewerb der Uefa werden die Bremer und die Schalker einnehmen. Berauschend waren aber auch ihre Leistungen am Spieltag über Ostern nicht. Die Grünweißen von der Weser kamen beim norddeutschen Rivalen in Wolfsburg nicht über ein 1:1 hinaus. Die Blauen konnten gar vor heimischer Kulisse die schon abgestiegenen Kölner nicht bezwingen und mussten sich gleichfalls mit einem 1:1 begnügen. Damit sind einmal mehr die hochgesteckten Ziele der Gelsenkirchener und ihres Propagandisten Rudi Assauer Makulatur, sich in der Champions-League mit den großen Clubs aus Europa messen zu können.

Bayern und HSV blieben Sieger

Dagegen zeigten die Top-Mannschaften aus Hamburg und München an der Tabellenspitze keine Schwächen. Der Hamburger SV blieb erwartungsgemäß beim anderen Absteiger in Duisburg mit 2:0 erfolgreich. Auch die Bayern konnten im Münchener Stadionrund mit einem 2:0 die Arminen aus Bielefeld besiegen. Der Vorsprung des Rekordmeisters und Titelverteidigers von vier Punkten vor dem Herausforderer aus der Hansestadt besteht fort. Ob dennoch nochmals Spannung in der Meisterschaft aufkommen wird, bleibt ungewiss. Nach der Papierform haben die Münchener in Mainz am kommenden Spieltag einen Gegner, den sie zweifellos schlagen können. Die Hamburger haben indessen mit den Leverkusenern einen wesentlichen stärkeren Konkurrenten, auch wenn sie den Heimvorteil für sich verbuchen können.

Kaiserslautern wird es schwer haben

Durch ihre Niederlage (2:3) in Nürnberg werden es die Kaiserslauterer schwer haben, dem Abstieg aus der Bundesliga noch zu entkommen. Vom rettenden 15. Platz trennen sie vier Spieltage vor dem Saisonfinale drei Punkte. Vor den „Roten Teufeln“ vom Betzenberg mit derzeit 27 Zählern liegen die Wolfsburger (auf dem 15. Rang) und die Mainzer (14), die bislang jeweils 30 Punkte einfahren konnten. Zwischen diesen drei Teams wird es sich wahrscheinlich entscheiden, wer die beiden Westclubs aus Köln und Duisburg in die zweite Liga begleiten wird. Aber auch die Eintracht aus Frankfurt ist mit ihren 31 Punkten noch in der Verlosung. Das torlose Unentschieden gegen die Mainzer war für den Pokalfinalisten zu wenig, um sich bereits in der Bundesliga in Sicherheit zu wiegen. Das Restprogramm mit dem Auftritt in Stuttgart, dem Heimspiel gegen die Lauterer, der Begegnung bei den Dortmundern und das letzte Spiel daheim gegen die Gladbacher wird dem Club vom Main noch viel abverlangen.