Uefa-Cup wohl ohne die Dortmunder

Der Bundesligakommentar von Hans Zaremba

Wenn es auch in Stuttgart zu einem Unentscheiden gereicht hat, ist unser Tabellenplatz eine einzige Enttäuschung, machte sich der Vorsitzende der Lippstädter BVB-Freunde, Bernhard Scholl, am Rande der Jubilarehrung der Kernstadt-SPD nach dem neuerlichen Remis seiner Borussia aus Dortmund in der Volkshochschule Luft, als von dem Ergebnis aus dem Stadion in der baden-württembergischen Hauptstadt erfuhr. Fürwahr ist dieses Resultat schon ärgerlich für die Fans des Dortmunder Bundesligisten. Denn mit einem Start im Uefa-Cup in der kommenden Saison dürfte es nun wohl endgültig vorbei sein.

Der HSV konnte aufschließen

Wegen des leichten Strauchelns der Bayern in Wolfsburg (0:0) und dem überzeugenden Erfolg des HSV gegen den 1. FC Kaiserslautern (3:0) ist plötzlich wieder etwas Bewegung an der Tabellenspitze eingetreten. Durch die Ergebnisse der Münchener und der Hamburger ist der Abstand zwischen den Ligakonkurrenten aus dem Norden und dem Süden inzwischen auf sechs Punkte geschrumpft. Es ist aber kaum zu erwarten, dass der Rekordmeister aus der bayerischen Landeshauptstadt nach seinem Ausscheiden aus der Champions-League sich auch noch die Meisterschaft in der Bundesliga nehmen lässt. Dafür erscheint dem Beobachter das von Felix Magath trainierte Ensemble von der Isar im Wettbewerb zu der von Thomas Doll betreuten Auswahl von Elbe doch zu überlegen. Schon am nächsten Spieltag kann der Abstand am Gipfelpunkt in der Liga wieder völlig anders sein, wenn der FC Bayern München den FC Schalke 04 in der eigenen Arena empfängt und der Hamburger SV im Nordderby beim VfL in Wolfsburg antreten muss.

Beachtliche Schalker auf Platz 3

Beachtlich ist unterdessen die Serie der Blauen aus der Gelsenkirchener Vorstadt, die sie nach dem Wechsel auf dem Trainerstuhl von Ralf Rangnick auf Mirko Slomka mit Bravour hingelegt haben. Mit 51 Punkten haben sie mittlerweile den 3. Rang in der Tabelle erreicht und den SV Werder aus Bremen abgehängt, der im heimischen Weserstadion mit 0:3 gegen die Hertha aus Berlin nahezu untergegangen ist. Möglicherweise winkt den Westfalen in diesem Jahr nicht nur die „kleine Meisterschaft“ im regionalen Wettbewerb mit den anderen westfälischen Clubs aus Dortmund (mit 31 Punkten auf den zehnten Platz) und Bielefeld (30 Zähler und auf dem elften Rang), sondern auch die große Chance, das Qualifikationsspiel für die Eliteliga der europäischen Spitzenteams in der nächsten Saison zu erreichen.

Abstieg weiterhin hart umkämpft

Durch die herbe Niederlage der Lauterer in Hamburg sind die Pfälzer mit 24 Punkten wieder auf einen Abstiegsplatz angelangt. Unmittelbar vor ihnen stehen die Mainzer auf Platz 15, obwohl sie bislang auch nur 24 Punkte einfahren konnten, aber bei drei Minustreffern gegenüber dem 1. FC Kaiserslautern, die schon eine Differenz von 20 Toren offenbaren, ein deutlich besseres Plus haben. Mit ihrer Heimniederlage (3:4) im direkten Abstiegsduell gegen den 1. FC Nürnberg dürfte für den 1. FC Köln das Kapitel Bundesliga für die laufende Saison mehr oder weniger abgehakt sein. Mit schlappen 18 Punkten bleiben sie das Schlusslicht der Bundesliga. Mit den Duisburgern (nach dem torlosen Remis daheim gegen Hannover 96) wird wohl ein weiterer Westclub den bitteren Gang in das Unterhaus anzutreten haben. Die 21 Zähler auf der Habenseite geben den Zebras nur noch wenig Hoffnung auf einem Klassenverbleib.