Ausgabe 4/2005

LIPPSTÄDTER BVB-Journal

Ottmar Hitzfeld – sechs Jahre Trainer

BVB-Historie im Lippstädter BVB-JOURNAL

Wenn sich in diesen Wochen die BVB-Freundinnen und -Freunde an die vor zehn Jahren gewonnene erste Bundesligameisterschaft ihres Clubs erinnern, dann ist dieser Erfolg äußerst eng mit dem Namen des damaligen Trainers von Borussia Dortmund, Ottmar Hitzfeld, verbunden. Kein Bundesligatrainer konnte sich bei den Schwarzgelben solange im Amt halten wie der aus Lörrach stammende und studierte Mathematiker.

Vom Spieler zum Trainer

Der am 12. Januar 1949 geborene Ottmar Hitzfeld war als Fußballspieler beim TuS Stetten, FV Lörrach, FC Basel, VfB Stuttgart, FC Lugano und FC Luzern aktiv. Überdies war er 1972 Mitglied der deutschen Fußballolympiaauswahl. Seine Laufbahn als Trainer startete er in der Schweiz, wo er in der Saison 1983/84 beim FC Zug, von 1984 bis 1988 beim FC Aarau und von 1988 bis 1991 bei den Grasshoppers Zürich wirkte. Mit der Saison 1991/1992 nahm Ottmar Hitzfeld seine Arbeit für den BVB 09 auf und krönte sein erstes Trainerjahr in Dortmund mit der Deutschen Vizemeisterschaft. Bereits ein Jahr später erreichte er mit dem von ihm trainierten Team den Einzug in das Uefa-Cup-Finale.

Sechs Jahre Coach beim BVB

Seine überaus förderliche Arbeit als Coach beim BVB sollte sechs Jahre dauern. Erst 1997 war sie mit dem bisher größten Erfolg in der Vereinsgeschichte der Dortmunder Borussia, dem Gewinn der Champions League, beendet. Danach weilte Ottmar Hitzfeld noch ein weiteres Jahr als Sportdirektor bei dem Traditionsclub aus dem Ruhrgebiet, bevor er seine nächste Aufgabe als Trainer beim FC Bayern in München aufnahm, die ihm wiederum sechs Jahre an einen Club binden und ebenso bedeutend werden sollte. In die bisher erfolgreichsten sechs Jahre der Kicker aus dem Westfalenstadion fielen die beiden Deutschen Meisterschaften von 1995 und 1996 und ein Jahr später als „Sahnehäuptchen“ der Gewinn der Champions League, dem Nachfolgewettbewerb des Europapokals der Landesmeister.

Kraftraubendes System

Als Trainer beim BVB bevorzugte Ottmar Hitzfeld ein „kraftraubendes 3-5-2 System“, wie es der BVB-Chornist Dietrich Schulze-Marmeling im „Borussia Dortmund Lexikon“ beschreibt. Dabei spielte Matthais Sammer einen Libero weit vor der Abwehr. Der außergewöhnlich erfolgsorientierte Trainer setzte vornehmlich auf fertige Akteure und eine verstärkte Fluktuation, wodurch zwangsläufig auch Reibungen mit seinen Spielern entstanden. Seine Spielvorbereitung zeichnete dadurch aus, dass Ottmar Hitzfeld zu den wohl akribischsten Arbeitern seiner Gilde zählte. Sein persönliches Leiden am Fußball, am Gelingen und Misserfolg war in seinem Gesicht ablesbar, was sich nach seiner Zeit in Dortmund auch bei seinem Engagement beim FC Bayern wiederholen sollte. Bemerkenswert ist, dass er nach seinem Abschied aus der bayerischen Metropole im Sommer 2004 bislang noch keine neue Aufgabe übernommen hat. Offensichtlich haben die Jahre in der Bundesliga und die Erfolge in Dortmund und in München von Ottmar Hitzfeld gesundheitlichen Tribut gefordert.

Hans Zaremba