2004
Der Alte ist der Neue
Reinhard Rauball wurde im November 2004 wieder BVB-Präsident
Die Liebe zum Verein war größer als der Respekt vor der schwierigen Aufgabe. Dem Hilferuf von Borussia Dortmund konnte Dr. Reinhard Rauball im November 2004 nicht widerstehen. Trotz der bedrohlichen finanziellen und sportlichen Lage der Dortmunder Borussia ließ sich der damals 57 Jahre alte Jurist nach nur kurzem Zögern auf das Himmelfahrtskommando ein. Zum dritten Mal nach 1979 (bis 1982) und 1984 (bis 1986) musste er dem Revierclub als Präsident aus der Krise helfen. ‚Es wird kein einfacher Weg, aber wir werden Stein auf Stein wegräumen‘, sagte Reinhard Rauball am Sonntag, 14. November 2004, auf der Jahreshauptversammlung der Dortmunder BVB.

Ruf und Qualitäten
Der Nachfolger und Vorgänger von Dr. Gerd Niebaum genießt seit vielen Jahren in der Westfalenmetropole und in der Region einen guten Ruf: Im Alter von nur 32 Jahren verhalf er der Dortmunder Borussia 1979 als jüngster Bundesliga-Präsident erstmals aus der Bredouille. Nur zwei Jahre nach seinem beruflich bedingten Rückzug waren 1984 seine Qualitäten erneut gefragt: Zusammen mit seinem damaligen Vize Gerd Niebaum wies er der Borussia den Weg aus dem drohenden Chaos. Anders als sein Vorgänger auf dem Präsidentenstuhl, Gerd Niebaum, ist Reinhard Rauball mehr Realist als Visionär. Die mit seinem Amtsantritt eingeleitete Trennung von Geschäftsführung der KGaA und Vereinsführung hielt er ohnehin für längst überfällig. Deutliche Worte der Kritik an der verschwenderischen Investitionspolitik seines Vorgängers sind ihm bis heute nicht über die Lippen gekommen. Dringlicher als die Aufarbeitung von Vergangenem war für ihn seit der neuerlichen Übernahme des Präsidentenamtes die Suche nach Lösungskonzepten. Dabei war und ist für ihn bis heute der Schulterschluss von zentraler Bedeutung. Die Bewältigung der durch das Gebaren von Gerd Niebaum und des ehemaligen Managers Michael Maier entstandenen Finanzkrise des BVB 09 ist auch seinem behutsamen Vorgehen zu verdanken.