2003
Deutschland verweigert sich im Irak
Ein Blick auf vier Vorgänge im Jahr 2003
Politisch war das Jahr 2003 vom Krieg im Irak überschattet. Während die Amerikaner, Briten und einige weitere Nationen diesen Krieg befürworteten, waren andere Staaten eher kritisch eingestellt, allen voran Frankreich und Deutschland. Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) hatte bereits im Sommer 2002 angekündigt, dass sich Deutschland unter seiner Führung nicht am Irak-Krieg beteiligen werde, während die damalige Opposition im Bundestag mit Angela Merkel (CDU) einer deutschen Beteiligung am Feldzug gegen das Saddam-Regime in Bagdad offen gegenüber stand.
Gerhard Schröder und die Agenda 2010
Innenpolitisch bewegte die von Gerhard Schröder am 14. März präsentierte Agenda 2010 die Gemüter. Mit ihr waren größere Einschnitte und Veränderungen im sozialen System verbunden. Zwölf Jahre später ist die Bevölkerung über die Agenda immer noch uneinig. Knapp die Hälfte der Deutschen hält sie einer Forsa-Umfrage zufolge für „eher gut“, knapp die Hälfte für „eher schlecht“ – Stichwort Hartz IV. Auch für die Partei des damaligen Kanzlers hat die umstrittene Reform erhebliche Folgen gehabt: Gerhard Schröder suchte die Offensive über vorgezogene Neuwahlen, die für die SPD im Herbst 2005 zum Verlust der Kanzlerschaft führten und sie seit Jahren bundesweit in einem 25 Prozent-Turm fesselt.
Rudi Völler und der Wutausbruch
Legendär aus 2003 ist der Wutausbruch von Rudi Völler in der ARD mit Waldemar Hartmann vom 7. September. Dort hatte sich der damalige Teamchef der Nationalelf nach dem torlosen Remis seiner Equipe in Island in Rage geredet und war zum Teil über das Ziel hinausgeschossen, als er dem ARD-Mann bezichtigte, „schon drei Weizen drin zu haben“. Viele seiner Aussagen, die sich auf die zuvor erfolgten höhnischen Winke des Duos Gerhard Delling und Günter Netzer („Tiefpunkt“ und „Gegurke“) bezogen, waren absolut zutreffend.